Das ist sie in einem Forum wie diesem sowieso, siehe die Forenrichtlinien.
Wie gegen die "Reform" des Urheberrechts auf EU-Ebene auch kein Gejammer über tatsächlich oder vermeintlich eingeschränkte Grundrechte helfen wird. Das ist eine ziemlich müßiger Streit um des Kaisers Bart, denn das interessiert die von der "Reform" profitierenden Herrschaften nicht im geringsten. Für die technische Abwehr von Beschwerden solcher Art genügt in aller Regel ein Trupp versierter Fachanwälte, und die zu bezahlen im Streitfalle, mangelt es ihnen sicher nicht an Mitteln.
Was hier vielmehr zählt unterm Strich, sind vor allem anderen die stärkeren politischen Bataillone, und da ist die real existierende Kräfteverteilung gegenwärtig und bis auf Weiteres leider ziemlich eindeutig. Man mache sich also auf weitere Einschnitte nach Salamitaktik-Manier gefasst, solang sich an der politischen Kräfteverteilung nichts Wesentliches ändert.
Nebenbei hat diejenige Partei, deren Vertreter überhaupt Gesetzesvorlagen formulieren und einbringen können, einen keinesfalls zu unterschätzenden Ausgangsvorteil, denn allein das fokussiert schon auf eine ganz bestimmte "Agenda". Das gegenwärtige EU-Parlament etwa kann das nicht, woraus (neben anderem) eine ziemlich fragwürdige demokratische Legitimierung des EU-Projektes resultiert.
Und interessanterweise hat das Parlament bei der Abstimmung über dieses Gesetz sich selbst auch noch die (kleine) Einflussmöglichkeit genommen, wenigstens Änderungsanträge einbringen zu können. Wozu man wissen muss, dass auf EU-Ebene die Konservativen eine schöne Mehrheit haben, was auch mit einer mangelnden Wahlbeteiligung der EU-Bevölkerung zu tun hat. Ein Schelm natürlich nur, wer Arges dabei denkt, aber ich bin dann mal so frei.
Die aktuelle, institutionalisierte Rechtslage ist eben immer auch die Form, in der besagte politische Kräfteverteilung zum Ausdruck kommt, und zwar ganz besonders in ökonomischen Fragen, deren politisch gesetzte "Beantwortung" fast immer Gewinner und Verlierer produziert. Weswegen hier eine feine juristische Absicherung der Verhältnisse allemal den Schweiß der Edlen wert ist, und zwar buchstäblich.