Moin ;-)
ich fand Mike I. in dem Interview vor dem Turnier, ehrlich gesagt teilweise ganz sympathisch. Im Wettkampf ist mir das dann manchmal auch zu viel, denke aber das man sich so in America halt vermarktet.
Ohne Mike Iaconelli jemals getroffen zu haben, das ist IMO authentisch. Er ist schon seit Jahrzehnten so, lange, bevor Social Media und YouTube den Beruf "Influencer" erfunden hatten (es aber durchaus Kameras gab,
"Never give up!" ist ein oft-zitierter, und oft parodierter Hoehepunkt).
Der Mann ist extrem ehrgeizig und auch respektlos, und hat damals die B.A.S.S. Szene ein bisschen umgekrempelt. Dabei hat er sich sich viele... vielleicht nicht "Feinde", aber "Ich bin kein Fan" Kollegen gemacht. Professionelles Bass Angeln ist traditionell suedstaatlich/konservativ und war ein Gentlemen's Club mit vielen ungeschriebenen Regeln. Und dann kam Ike, aus einem nicht-traditionellem Uferstaat (dem liberalen New Jersey, wo die Leute mindestens genau so laut, direkt und cut-throat sind wie in New York), schreit da rum, schert sich um keine ungeschriebenen Gesetze und raeumt auch noch ganz gut dabei ab. Ich erinnere mich z.B. an eine Geschichte von KVD (damals die absolute Groesse), der zum Anfang von Ike's Karriere mit ihm zusammen angeln musste. B.A.S.S. hatte damals ein Format, in dem Konkurrenten vom selben Boot angeln mussten - der konkurrierende Angler wurde dem Bootsfuehrer zugelost, und dann gings raus. Das Format hat nicht viel Sinn gemacht, aber so war es; die Geschichte ist, dass KVD gezwungen war, Ike zu seinen Spots mitzunehmen, da einen Fisch verloren hatte und neu riggen musste, und dass Ike sofort angefangen hatte, genau auf die Stelle zu werfen, die KVD beangelt hatte. Eigentlich ein Unding, aber nicht gegen die Regeln. Hat nur jede Menge Kopfschuetteln verursacht und die Szene auch irgendwie beeinflusst.
Das ist meine Perspektive zu dem Thema. Das Alles macht Ike IMO nicht unsympathisch, weil er authentisch ist und, allerhalb des Wettkampfes, wahrscheinlich auf ein sehr netter (aber wahrscheinlich lauter) Zeitgenosse ist. In der 1. YPC Episode kommt er mir ehrgeizig und "high strung" vor, aber nicht unnatuerlich.
Ansonsten, mit etwas Perspektive einer durchschlafenden Nacht: mir hat gefallen, dass alle Angler dieses Jahr besser auf den Zielfisch eingschossen zu sein scheinen. Ich hatte mich da als passionierter Amateur
bei der letzten Staffel etwas aus dem Fenster gelehnt und den
einen oder anderen potentiellen Fehler angekreidet (ob zurecht oder nicht sei dahingestellt, ich weiss es bestimmt auch nicht besser). Dieses Jahr faellt mich nicht viel auf, und einige Gruebelgeschichten vom letzten Jahr (z.B. "warum angeln die immer weiter in einem Krautfeld, in dem sie nur kleine Bass fangen?") werden dieses Jahr explizit erwaehnt und vermieden. Zu den B.A.S.S. Profis habe ich natuerlich eh keine Meinung, da denke ich "wenn die es nicht konnten, dann ich erst recht nicht" (und bisher koennen sie es ja!) Da stimmt das Selbstverstaendnis bis jetzt - wenn Team ABU Garcia z.B. Plaene hat, sowohl flach Reaction and auch tief Finesse zu angeln deckt sich das mit Intuitionen und Erwartungen. Wenn der Japaner dann auch noch seine Spybait auspackt dann ist die Welt im Lot
Schoen auch, wenn man bei Anglern wie
@dietel sieht, dass Fische Fische sind und man auch als nicht-Bass-Profi professionel Bass fangen kann. An der Latte muessen sich IMO die anderen europaeischen Angler messen.
Bisher also alles eine Verbesserung gegenueber dem letzten Jahr, mehr kann man sich nicht wuenschen! (Bis auf die Dubstep Musikunterlegung - da halte ich immer noch an der Meinung fest, dass es eine Verschlimmerung ist
)