Es kann also durchaus ein sehr akzeptabler Grund sein, etwas zu tun, nur weil ein paar Menschen das möchten. Muss es aber nicht. Es ist aber ganz sicher kein guter Grund, etwas nicht zu tun, nur weil es ein paar Mensche möchten
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..und ich gehöre zu den Menschen, die das nicht möchten.
Ich habe ernsthaft lange überlegt, ob und wie ich auf Deinen Beitrag antworte...
Ich weigere mich, an Gewässern zu fischen, an denen (gerne "fangreife") Fische aus aller Herren Länder gezielt reingekippt werden, damit der gutzahlende Angler sie in möglichst großer Stückzahl wieder rausfängt. Irgendwie soll sich die sicherlich nicht preiswerte Tages/Wochenkarte ja auch lohnen.
Wenn ich eine Fischart fangen möchte, die hier nicht etabliert ist, dann muss ich meinen Arsch bewegen und mir die Mühe machen da hin zu fahren, wo sie "natürlicherweise" vorkommt. Wenn das nicht mit meiner persönlichen Öko-Bilanz oder meinem Geldbeutel vereinbar ist, dann lasse ich es eben sein.
Wir entfernen uns immer weiter vom ursprünglichen Sinn der Dinge - und erklären dies dann mit "dem Lauf der Zeit" oder "der Globalisierung".
Das mag für weite Teile unseres Lebens zutreffen - für mein Hobby halte ich das außen vor soweit es in den kleinen von mir beeinflussbaren Grenzen nur geht.
Das Ganze erinnert mich auch an Gatterjagden, wo gezielt bestimmte Wildarten in einem umzäunten Areal dem gutbetuchten Publikum zum Abschuss angeboten werden. Den Vergleich mit einem Forellenpuff habe ich schon genannt.
Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal an einem Forellentümpel gefischt habe - es ist schon seeeehr lange her.
Ich weiß aber, dass einige meiner schönsten Angeltrips an "naturbelassenen" Gewässern mit sich selbst reproduzierendem Beständen statt gefunden haben - teilweise habe ich nicht einen Fisch gefangen. Und die handlange, offensichtlich in diesem Gewässer geborene makellose Schleie (das gibt es in D) an der Matchrute zählt für mich mehr als jeder reingekippte kaptiale "Sportfisch" (wie ich diesen Begriff hasse...) an einem Tageskartengewässer.
Das hat nix mit Tagträumerei, Ewiggestrikkeit oder Öko-Wahn zu tun, sondern mit dem Schätzen bestimmter Werte und Respekt vor einem Öko-System incl. der dort lebenden Fische.
Das Thema "gebietsfremde Arten" habe ich mal bewusst außen vorgelassen,
Gruß
BM