Schwarzbarsch in Mecklenburg Vorpommern

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joker

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Ich rufe hier jetzt ganz offiziell den Boykott gegen Frankreich, Italien und Spanien aus. Ja, ganz besonders die Spanier! Haben sich den Ebro von den blöden Bass leerfressen lassen, lernen nicht dazu und finden die blöden Viecher trotzdem gut. Zum Glück sind wir da ja so viel besser, eben richtige Naturschützer. Wir sollten den Vögeln um uns herum eh mal so grundlegend stecken, wie man mit Fischen umzugehen hat, also so grundsätzlich:D!
Und weil das ökologisch so unverträglich ist mit den Bass, sollte man doch von Urlaubsreisen dorthin absehen, zumindest die Bassangler. Wäre ja äusserst heuchlerisch. Bassangeln also bitte nur noch in Nordamerika, alles Andere gibt böses Karma.

Aber wie gesagt, alles spekulativ. Die Gesetzeslage ist nunmal eindeutig
 

MorrisL

Barsch Vader
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Seit wir ne Schildkröte im Winter aus m Teltowkanal gezogen haben , n Catfish im Biesdorfer beim Nachtangeln gebissen hat ,würde es mich nicht wundern , wenn Schrödingers Katze sich tot in Spanien vermehrt und die toten Stiere verdrängt.....
 

Wolf

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Und damit hast Du dir die Antwort selber schon gegeben. Ist eingeschleppt... Finden alle scheiße und alle schlagen auch Alarm ob der Folgen.

Das ist doch der Punkt: die sind nicht eingeschleppt, sondern können durch den RMD eben eine Barriere überwinden, die bislang unüberwindbar war - für Lebewesen, die auf das Leben im Wasser angewiesen sind. Wieso wird denn eigentlich Alarm geschlagen? Das ist typische Panikmache. In der Donau gab es die ja vorher auch schon und die anderen Fischarten (und weitere) gibt es da immer noch (ich bilde mir ein, das in vorherigen Beiträgen schon breitgetreten zu haben). Das jetzt "scheiße" zu finden ist für mich schräg. Die Entwicklung ist einfach so - das kann man gar nicht objektiv bewerten. Warum ist das scheiße? Für die Grundeln ist das sicherlich eine tolle Sache. Den ganzen Gammariden (im Übrigen auch zum Großteil Neozoen), die sich in der Steinschüttung bislang gut geschützt fühlten, kommt das hingegen vermutlich eher ungelegen. Und der Natur - der ist das einfach mal egal.

Naturschutz versteht sich nach meiner Beobachtung ausschließlich als Bewahrer eines definierten Zustandes. In einem Jahr gibt es weniger Sperline - Katastrophe! Rettet die Sperlinge! Im nächsten Jahr gibt es Gott sei Dank wieder mehr Sperlinge, dafür aber weniger Stare. Katastrophe! Rettet die Stare! Und so ist das auch im Gewässer. Mal gibt es weniger Barsche, mal weniger Zander, mal weniger Schleien. Und manchmal verschwinden Arten ganz aus einem Gebiet, um dann wieder dort oder ganz woanders aufzutauchen. Die Systeme sind nicht konstant, aber genau das versucht der Mensch in seinem Bestreben, die durch ihn verursachten Veränderungen zu kompensieren, zu erreichen.

Wenn wir bewusst irgendwo Fisch einsetzen, ist es nicht zufällig. Da gehen wohl unsere Meinungen von Zufall weit auseinander.

Es geht aneinander vorbei, denn ich habe nicht gesagt, dass Besatz durch den Menschen zufällig ist. Ich sage: der Zufall ist nicht besser als der Mensch, nur weil es der Zufall ist. Und genau das ist ja hier die Argumentation: Besiedlung eines Lebensraumes ist nur dann "gut", wenn er zufällig ("durch die Natur") erfolgt. Ich sage, Zufall kann nicht per se besser (oder schlechter!) sein als ein abgewogener/durchdachter Besatz durch den Menschen. Denn noch mal, weil ja beständig die Negativbeispiele angeführt werden - hier ist nur die Rede vom Schwarzbarsch, bei dem die "Freilandexperimente" Jahrzehnte unbedenklich verlaufen.

@Morris: sei nicht böse, aber das ist mir auch schon wieder zu weitschweifend. Es geht nur um Schwarzbarsche. Oder anders formuliert, damit es noch mal deutlich wird, obgleich es schon in vorherigen Beiträge steht: ich werbe nicht für beliebigen Besatz beliebiger Fischarten in beliebige Gewässer. Auch bin ich zunächst grundsätzlich dagegen, gebietsfremde Arten in Gewässer einzubringen. ABER wenn das wie beim Schwarzbarsch nun schon mal großräumig gemacht wurde UND sich das als in seiner Wirkung "neutral" gezeigt hat, DANN weiß ich nicht, was der Dogmatismus soll. Das ist das, was ich in einem vorherigen Beitrag damit meine, dass der Mensch im Gegensatz zur Natur abwägen kann.

Und wenn Dir meine Vergleiche nicht gefallen bzw. Du die Ansicht vetrittst, dass sie hinken, dann frag doch einfach noch mal in normalen Worten nach. Eventuell ist es einfach ein Verständnisproblem.

Edit: Eine weitere Frage kann ich mir nicht verkneifen: Es gibt hier eine endlose Debatte darüber, ob es nun schlecht ist Schwarzbarsche zu besetzen oder nicht. Was spricht denn überhaupt dafür?

Da fällt mir ganz zufällig als Grund ein, dass es Gewässer gibt, die - durchaus auch auf Grund menschlicher Eingriffe - keine oder zu wenige Habitate für alle Lebensstadien unserer heimischen Raubfische bieten, während sie für die Schwarzbarsche hingegen alles erforderliche bieten können.

Und noch was Allgemeines, weil hier ständig der Lachs und seine Wiederansiedlung genannt werden: Lachse unterscheiden sich in ihren Stämmen erheblich. Und unsere Stämme sind - trara - ausgestorben. Nun mixen wir uns hier einen Gencocktail verschiedenster Stämme zusammen und hoffen, dass dabei etwas herauskommt, dass sich etabliert. Für mich ist das auch ok. Aber mal ganz im Ernst: diese zusammengemixten Fische aus Dänemark (Nordseezuflüsse), Schweden (Ostseezuflüsse) und Irland (Atlantik) sind in Rhein und Elbe genauso heimisch wie...ja wie...ja! - wie z.B. Schwarzbarsche. Und so ist das z.B. auch mit dem "Ostseestör", der nun aus Nordamerika importiert wurde und in der Oder und ihren Zuflüssen besetzt wird. Ja, genetisch sind die wohl verwandt bis sehr ähnlich, aber zwischen den Populationen lag ja auch nur dieser kleine Bach. Atlantik heißt er, glaube ich. Aber das sind auch wieder hinkende Beispiele - und das mag sogar stimmen ;)
 

MorrisL

Barsch Vader
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Mich interessierte nur die Plausibilität bzgl. Analogie des Reihers und der Absicht , einen Schwarzbarsch in Gewässer xy anzusiedeln . Also die inhaltliche Kongruenz oder offenbare Analogie , hab ich leider nicht verstanden . Abwägen inwiefern , auf Grund welcher Daten ? Ich war in Portugal und muss ehrlich zugeben(so als Angler aus Ostberlin - soziologische Pipeline steht also) , bis auf die Barbenart dort ist es geradezu ein Segen , dass es dort inzwischen Bass gibt. Sonst ist man nur in Salzwassern mit Wolfsbarsch&Co gut versorgt, je nach angelerischer Präferenz .Konstante Systeme sind für sich betrachtet das Eine , den Menschen mit einer konkreten Absicht ,eine Art anzusiedeln , dass Andere. Jetzt ist das für etwaige Projekte mal so und so ausgegangen , wenn wir uns also mal darauf einigen könnten , bei den rein empirischen Daten zu bleiben , dann können wir die moralisch/ökologische Diskussion quasi auslagern und uns mit einer teilweise gelungenen Ansiedlung des Schwarzbarsches in diversen heimischen/europäischen Ökosystemen befassen . Dann orakeln wir etwas aus dem Bauch raus , was wohl in 20 Jahren im Springpfuhl so alles heimisch ist . Oder was ist jetzt der rein formale Ansatz ? Es hat in Land ABC geklappt , alles im Prinzip andere ökologische Systeme mit diversen unterschiedlichen Eingriffen des Menschen , regional wie historisch und geographisch/klimatisch . Daraus kann man wohl kaum ne Faustformel für Landstrich xyz und Art sowieso ableiten und sagen , passt ! Und genau das ist im Kern die Grundstruktur derer , die es ablehnen und eher an der Bewahrung ökologischer Systeme festhalten möchten(abgesehen davon,dass es im Grunde Don Quichote gegen die Windmühlen uraufgeführt ist). Das vom Menschen induzierte Ausschlachten der natürlichen Ressourcen ist keinem entgangen und keinem (mit Gewissen)angenehm . Man kann diese Diskussion auch mal hervorragend soziologisch führen . Dann sind einem im Zeitgeist viele Dinge sehr viel näher und nix von dem was ich schrieb , ist auch nur ein wenig ausschweifend . Der tägliche Raubbau an der Natur , den wir alle mit betreiben , stärkt doch im Grunde diese Haltung . Ein bißchen was bewahren und nicht willfährig alles den pragmatischen Fun Faktoren willfährig herschenken , find ich n´ plausiblen Ansatz. Klar sehe ich auch , wie sehr der Schwarzbarsch bestimmte Regionen bereichert hat , oder der Flussbarsch ausgebürgert wurde , mit Erfolg. Kann gut sein , die Skepsis ist ein alter Reflex , der heute kaum noch benötigt wird - dann dürfte , so rein evolutionär , aber die Frage erlaubt sein , warum ausgerechnet in so einer zerstörenden und artenfressenden Zeit , dieser wieder Konjunktur hat ? Ich denke , egal wohin die Reise geht , dass man auch als Mensch gern ein paar Dinge im Gleichgewicht sieht , unabhängig(!) der eigenen Interessen . Wenn also ein amerikanischer Schwarzbarsch demnächst Ukels aus der EU frisst , und ein deutscher Flussbarsch amerikanische Krebse in spanischen Seen plättet , dann ist doch für Angler alles io , oder ? Aber , für wen noch ? Und spätestens hier werden dann andere Akteure auf der Bildfläche erscheinen . Gerade in Deutschland. Gute Nacht allerseits ! In anderen Ländern ist Angeln keine professionelle Mißhandlung von Lebewesen . Daher bliebe für mich der Standort BRD für Schwarzbarsche auch insofern ein Pulverfass.

Gute Nacht , Morris
 

ChN

Barsch Vader
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Hm, für unsere Ecke kann ich zusammenfassend eigentlich nur sagen: ob so Bass da reinkommt, oder nicht, ist letztendlich völlig schnuppe.
Erstens haben wir schon bald mehr invasives Zeugs hier rum krauchen, als "angestammten" Kram
Zweitens hat's, trotz der x invasiven Viecher, von den ganzen rote-Liste-Ureinwohnern hier mehr als genug
Drittens wird's von diversen Vereinen im nahen Umfeld eh schon seit Jahren praktiziert, dass Schwarzbarsch besetzt und sogar selbst nachgezüchtet wird. Bislang ohne negative Folgen für die Umwelt - wie gesagt: das läuft schon seit x Jahren!
Von daher: schwimmen da noch ein paar Schwarzbarsche rum, oder nicht, machts auch keinen Unterschied mehr.
Die moralische Komponente ist halt wieder eine andere - da wird aber jeder seine Ansichten zu haben (und das soll ja auch so sein :))
 

NorbertF

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Eben...ob da zwischen den Grundeln, Sonnenbarschen, Katzenwelsen, Refos usw. auch noch 1-2 Bass rumschwimmen macht das Kraut auch nicht mehr fett.
 

Wolf

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Mich interessierte nur die Plausibilität bzgl. Analogie des Reihers und der Absicht , einen Schwarzbarsch in Gewässer xy anzusiedeln .

Das ist ziemlich simpel. Die Analogie liegt darin, dass eine Art irgendwo auftaucht, die zuvor bislang nur tausende Kilometer entfernt existierte. In der Bewertung dann eine Unterscheidung danach vorzunehmen, ob das Tier aus eigener Kraft dorthin gekommen ist, weil es eben zufällig fliegen kann oder durch den Menschen - das ist für mich nicht plausibel. Denn während der Mensch seine Handlung eben abwägen kann, passiert in der Natur nichts durch Abwägung. Also kann doch nicht Abwägung grundsätzlich als schlecht, Zufall aber als gut/akzeptabel bewertet werden!

Insofern ist der Vergleich Grundel/Kuhreiher hier auch passend, weil beide sich aus eigener Kraft ausbreiten. Aber bei der Grundel ist es schlimm, weil die Wasserwegeverbindung durch den Menschen erzeugt wurde? Das ist doch nicht schlüssig.

Und was die Faustformel anbelangt: doch, genau das kann man machen (muss man aber natürlich nicht). Mein Beispiel mit dem Lachs zeigt doch geradezu, dass genau das der Regelfall ist. Wir nehmen den Lachs aus Irland und setzen ihn bei uns aus, weil wir davon ausgehen, dass Wanderweglänge, Laich- und Aufwuchsgewässertyp sowie Fressgründe in Nordsee und Atlantik der Adulten Fische sich möglichst ähnlich sind. Es ist ja auch plausibel. Wenn ich hingegen jeden cm²-Erde als eigenständige, vom danebenliegenden cm² Erde vollkommen unabhängige Einheit betrachte, dann geht das natürlich nicht. Sind sie aber nicht. Und wenn also der Schwarzbarsch im Elsass, der Seine und vielen Schweizer See ohne ökologischen Schaden (im Sinne einer existenzbedrohenden Auswirkung auf andere Arten) seit Jahrzehnten vorkommt, dann ist die Übertragung auf Gewässer jenseits des Rheins nicht abwegig oder gewagt, sondern zweckmäßig.

Ich stehe dem wie oben geschildert auch weniger aus dem Bestreben nach mehr anglerischer Vielfalt positiv gegenüber, sondern weil ich mein Hausgewässer sehe. Das laviert an der Grenze vom Zander- zum Hechtgewässer, bietet aber dem Hecht praktisch null Laich- und nur wenige Aufwuchsmöglichkeiten . Dem Zander (bzw. seiner Brut) wird das zu klar und der Barsch kann die Lücke nicht füllen, weil er in der Beutegröße eingeschränkt ist. Weißfisch hingegen gibt es in Massen. Die Räuber sind also nicht über die Nahrung limitiert.
 

MaxLE

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Und wenn also der Schwarzbarsch im Elsass, der Seine und vielen Schweizer See ohne ökologischen Schaden (im Sinne einer existenzbedrohenden Auswirkung auf andere Arten) seit Jahrzehnten vorkommt, dann ist die Übertragung auf Gewässer jenseits des Rheins nicht abwegig oder gewagt, sondern zweckmäßig.

Inwiefern ist das denn zweckmäßig?

Ich stehe dem wie oben geschildert auch weniger aus dem Bestreben nach mehr anglerischer Vielfalt positiv gegenüber, sondern weil ich mein Hausgewässer sehe. Das laviert an der Grenze vom Zander- zum Hechtgewässer, bietet aber dem Hecht praktisch null Laich- und nur wenige Aufwuchsmöglichkeiten . Dem Zander (bzw. seiner Brut) wird das zu klar und der Barsch kann die Lücke nicht füllen, weil er in der Beutegröße eingeschränkt ist. Weißfisch hingegen gibt es in Massen. Die Räuber sind also nicht über die Nahrung limitiert.

Dann wäre doch der erste Schritt, eben mehr Laichmöglichkeiten zu schaffen, sprich Renaturierung. Wieso sollte man da denn jetzt Schwarzbarsche reinkippen? Oder mal weiter gesponnen, da du ja auch immer Vogel x mit Fisch y vergleichst: Was kommt denn als nächstes? Snakeheads? Muskies?

Vor einigen Jahrzehnten hat man auch gedacht, das es Gewässern mit vielen Pflanzen helfen könnte, da Gras- und Marmorkarpfen reinzukippen.. siehe einer an, heutzutage weiß man es doch besser.

@MorrisL hats treffend formuliert:
Wenn man die Ökologischen Systeme mal mit einem fetten Mischpult vergleicht , dann sollte man nicht ohne profunde Kenntnisse wahllos oder zufällig an ein paar Reglern spielen , kann sein , die ganze Komposition ist dann versaut.

Diese plumpe Idee, man könnte als einzelner Mensch alle Risiken abschätzen, kann ich einfach nicht verstehen. Das der Lachs hier verschwunden ist, ist dem gleichen Zeitgeist geschuldet: Wir nutzen die Natur so wie wir wollen, da passiert ja nix. Und wenn doch, siedeln wir ihn einfach wieder an, in Irland & co gibts ja genug..

Bestehende Regelungen wurden ja nicht ausgewürfelt.. da stecken schon Untersuchungen dahinter. Das Naturschutzrichtlinien die Einfuhr und Verbreitung fremder Arten hierzulande ablehnen, hat eben nicht nur moralische Gründe.

Quantenphysik und Philosophie hat da einfach nichts zu suchen. Schäden durch invasive Arten können irreversibel sein, und während man sich noch über den Sinn fragt, gibts dann kein Zurück mehr. Daher die Haltung, lieber bewahren, als blind verändern.
 
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Furiousperch

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... Sind sie aber nicht. Und wenn also der Schwarzbarsch im Elsass, der Seine und vielen Schweizer See ohne ökologischen Schaden (im Sinne einer existenzbedrohenden Auswirkung auf andere Arten) seit Jahrzehnten vorkommt, dann ist die Übertragung auf Gewässer jenseits des Rheins nicht abwegig oder gewagt, sondern zweckmäßig.

...

Nur kurz die Zwischenfrage: Welche "vielen Schweizer Seen" meinst du? Ich kenne nur wenige Seen, welche einen "Bestand" haben. Oder ab wann werden wenige Blackbass zu einem Bestand? :) Im Tessin gibts schon ein paar Seen mit Blackies und auch im Bodensee solls einzelne haben, aber wirklich gezielt Blackies in der Schweiz beangeln gleicht irgendwie der Suche der berühmten Nadel im Heuhaufen :D
 

Marko_20

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Seit wir ne Schildkröte im Winter aus m Teltowkanal gezogen haben , n Catfish im Biesdorfer beim Nachtangeln gebissen hat ,würde es mich nicht wundern , wenn Schrödingers Katze sich tot in Spanien vermehrt und die toten Stiere verdrängt.....

Seid wann is die Katze tot? :D

Spinnt man diese Bass-Geschichte mal weiter, so gibts daran ja auch Vorteile. Wenn ich abends mit der Freundin am See liege nerven wenigstens keine Frösche mehr, denn Bass lieben bekanntlich Frösche. Auch diese lästigen Nutria die zu jeder Tageszeit Futter schnorren wollen sind pase. Für mich klare Argumente, Bass in die Tümpel zu schmeißen :D

Klar ändert sich am Ökosystem etwas. Es verschiebt sich halt. Von der Chemie her kenne ich etwas ganz ähnliches. Dort nennt sich das Gleichgewichtsreaktion. Ich habe etwas von A, etwas von B und as reagiert im Gleichgewicht zu C und D. Wenn ich das ganze ne Weile laufen lasse, stellt sich irgendwann ein Gleichgewichtszustand ein, der allen beteiligten zugunste kommt. Alle fühlen sich sozusagen einigermaßen wohl bei der Sache.
Will man es jetzt spannender machen, ändert man etwas an den Ausgangsstoffen. Nimmt man etwas weg, oder fügt etwas hinzu, so ist das Gesamtsystem anfangs etwas überfordert und versucht sich möglichst fix wieder so einzupendeln, bis es besagten Gleichgewichtszustand wieder erreicht hat. Dafür ändern sich alle beteiligten eben ein wenig, dass es wieder passt. Nach ner Weile ist dieser Zustand erneut erreicht, zwar dieses mal mit einer anderen Zusammensetzung, aber trotz allem mit einem guten Endergebnis.


Wieso sollte das bei den Bass nicht so sein? Ich bring das bisherige Gleichgewicht etwas durcheinander, gebe dem ganzen ne Weile Zeit und es stellt sich n neues Gleichgewicht ein. Mit Bass ;) und wir alle lieben Bass ;)
 
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Grundsätzlich d'accord - aber: seit wann fressen Bass auch Bisamratzen????? Grouper brauch ich nun tatsächlich nicht in unseren Tümpeln. Zudem sind Bisams/Nutria goldig! :p
 

Wolf

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Wer feiert denn die Ankunft des Reihers hier? Hab hier noch keinen gesehen, der gesagt hat: Hurra, Reiher!

Ich rede nicht von feiern, sondern gut finden. Hier in dem Sinne zu verstehen, dass man gegen diese Entwicklung nichts hat. Ich im Übrigen auch nicht ;)

Inwiefern ist das denn zweckmäßig?

Ich nehme an, hier gibt es ein Missverständnis. Thema war die Frage, in wie weit die Übertragung von Erfahrungen aus Gewässern auf andere Gewässer im Rahmen einer Prognose übertragbar sind. Diese Methodik wurde von Morris als unzulässig beschrieben. Das "zweckmäßig" bezog sich also auf die Erfahrungen. Ergibt sich aber eigentlich aus dem Kontext ;)

Dann wäre doch der erste Schritt, eben mehr Laichmöglichkeiten zu schaffen, sprich Renaturierung.

Ich bin zu sehr Realist und Ingenieur, um zu wissen, dass das nicht passieren kann und wird. Es gibt Gewässer, die kann man wunderbar renaturieren. Aber es gibt Gewässer, da ist der Zug abgefahren (oder es gab ihn nie, weil das Gewässer künstlich ist).

Wieso sollte man da denn jetzt Schwarzbarsche reinkippen? Oder mal weiter gesponnen, da du ja auch immer Vogel x mit Fisch y vergleichst: Was kommt denn als nächstes? Snakeheads? Muskies?

Nun muss ich leider etwas unwirsch werden, weil die Frage einfach zu blöd ist. Und im Übrigen auch schon mehrfach prophylaktisch beantwortet wurde. Du brauchst nichts weiter zu spinnen, weil es um den ganz konkreten Fall Schwarzbarsch geht. Es gibt zu dieser Fischart hinreichend Empirik. Es geht um Abwägung bzw. bewusste Handlungen. Und dazu habe ich mehrere Dinge bereits klar formuliert:

- Gebietsfremde Arten grundsätzlich nein, es sei denn, Langzeiterfahrungen (die es demnach eigentlich nicht geben dürfte, im konkreten Fall aber nun mal gibt) zeigen die Unbedenklichkeit (mein Beitrag vom 14.02. 22.31 Uhr)
- Es geht hier nicht um Snakeheads und andere Arten (mein Beitrag vom 13.02. 17.16 Uhr)
- Abwägung ist entscheidend, weshalb z.B. Snakeheads nicht mal einen Gedanken wert wären (Abwägung findet sich praktisch in allen Beiträgen)

@Furiousperch: Die Frage ist insoweit auch ganz interessant, weil es gerade in der Schweiz auch wieder zum Verschwinden bzw. starkem Rückgang von Beständen kam. Ein Bestand ist im Übrigen das bloße selbstreproduzierende Vorkommen, egal welcher Größe. Ich fange auch keine Welse, einen Bestand gibt es trotzdem ;) Mir bekannt sind Luganer See, Lago Maggiore, Zürichsee. Aber ich bin auch nicht aus der Schweiz ;)
 

Furiousperch

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@Furiousperch: Die Frage ist insoweit auch ganz interessant, weil es gerade in der Schweiz auch wieder zum Verschwinden bzw. starkem Rückgang von Beständen kam. Ein Bestand ist im Übrigen das bloße selbstreproduzierende Vorkommen, egal welcher Größe. Ich fange auch keine Welse, einen Bestand gibt es trotzdem ;) Mir bekannt sind Luganer See, Lago Maggiore, Zürichsee. Aber ich bin auch nicht aus der Schweiz ;)
Danke für die Antwort! Ja, dass es in diesen Seen hat, weiss ich, dachte du kennst noch einen Geheimtipp:p Wobei der Zürichsee mein Hausgewässer ist, und ich bis jetzt noch keinen Blackie gesehen oder gefangen habe (was aber nichts heissen soll):D dafür Sonnenbarsche ohne ende. Im Pfäffikersee sollen wohl auch ein paar Blackies rumspuken...
 

ChN

Barsch Vader
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Soweit mir bekannt, ist es doch auch so, dass wenn es von beiden Arten gute Populationen gibt, der Flussbarsch eher die Oberhand behält. Ich müsst mal gucken, wo ich es gelesen habe, aber die Schwarzbarsche kommen wohl nicht so sehr damit zurecht, dass die Flussbarsche sich als Laichräuber betätigen. Der bewachende Elternfisch wird da wohl etwas überfordert ... .
 

NorbertF

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