Es spart vor allem ein bisschen Gewicht, wenn die Ringstege kurz sind. Ein weiterer Vorteil ist Stabilität. Je kürzer der Ringsteg, desto schwerer lässt er sich verbiegen oder gar wegbrechen. Dass es ein Zweifüßiger ist, spielt da aber eine größere Rolle. Ich weiß offen gestanden nicht, ob man schon bei 40g Max.-WG zwingend Zweifüßige verbauen muss, aber es gibt definitiv welche mit größerem Blankabstand. Der hier gezeigte Startring sieht für mich fast wie einer für ne Caste aus. Denn von ner BC kommt die Schnur ja nicht spiralförmig und kann deswegen durchweg nah am Blank geführt werden. Die Schnur soll theoretisch in jeder Situation so sehr wie möglich wie der Blank verlaufen. Wenn ich nicht irre geht es dabei hauptsächlich um Kraftübertragung. Deshalb gibt es wohl auch das Inline-Konzept bei reinen Bootsruten im Hochseebereich. Die sind eben keine Wurfruten mehr, weswegen ihre Performance voll auf Drill getrimmt ist. Vielleicht kann dazu noch jemand Kundigeres ein paar Worte ausführen.
Der blödeste Nachteil eines zu kurzen Ringsteges wäre Lineslapping. Irgendwo innerhalb der ersten fünf Minuten dieses Videos wird das beispielhaft gezeigt (und auch der Rest ist sehenswert):
Auf deine Rute bezogen muss es aber nicht sein, dass die Ringstege
zu kurz sind. Ob Lineslapping am Blank stattfindet, kannst du durch Erfahrung beim Werfen und den Vergleich zu ähnlichen Ruten (Wurfweite) oder eben Slow Motion - Aufnahmen herausfinden. Wenn kein Lineslapping stattfindet, sind die Ringstege jedenfalls nicht zu kurz, sondern optimal gewählt. Ich kann mir diesen
best case durchaus vorstellen. Eine Ferndiagnose geht ansonsten leider nicht. Manch einen stört Blankkontakt der Schnur auch überhaupt nicht und bei sehr glatten Schnüren hält sich der spürbare Weitenverlust evtl. in Grenzen. Habe da keine Erfahrung aus erster Hand.