Wels doch ein Problem für Diversität

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holgi78

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Kann ich dir leider nicht genau beschreiben, da ich noch am ersten Fang arbeite. Die Welse die bei uns in der Gastro als Filet auf dem Teller landen, kommen oft aus dem unterfränkischen Main.
 

Dural

Finesse-Fux
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Ich habe früher auch mal kurz auf Wels gefischt, aber diese Waller Freaks sind so abgedreht... manchmal hatte ich beim ein oder anderen das Gefühl der Welse ist für sie wie ein Gott und Heiliger zugleich. Das hat mir so dermassen abgelöscht das ich mit dieser Fischerei aufgehört habe. Besonders hat mich die Doppel Moral von den Jungs gestört: wenn man mal einen „Pfannen“ Wels mitgenommen hat sind sie fast mit dem Messer zwischen den Zähnen auf einen los, sie selber lassen lebende Köfi an den Haken verrecken. Für mich ist es schlicht ein hässlicher und schleimiger Fisch der halt auch gross wird. Welse zu fangen ist dazu wirklich überhaupt keine Herausforderung!


Die Märchen die die Jungs seit Jahren erzählen kamen mir schon damals völlig daneben vor. Wer die Welse in seinem Gewässer und auch an bekannten Spots in Europa verfolgt weiss doch genau was die für einen Schaden anrichten, oder angerichtet habe. Als ich noch auf Wels gefischt habe viel mir sofort eines auf, diese Fische sind immer und sofort als erstes beim Köder, und fressen so ziemlich alles! Beim Friedfisch Angeln in der Nacht hatten wir zeitweisse 10-20 (!!!) Jungwelse und kaum Friedfische am Haken. Ich habe auf jegliche Köder Welse gefangen, selbst auf Bort haben diese Fische gebissen. Auch das Jungwelse nicht aktiv jagen ist ja auch ein Märchen was von vielen Wels Fischer bis heute erzählt wird, ich konnte mehrfach ganz kleine Welse aktiv beim Jagen auf Brutfische beobachten. Und auch die behaupten die Fressen kaum was hört man ja noch bis heute ständig. Ich sage gerade die kleinen Welse sind zu den richtigen Jahreszeiten richtige Fressmaschinen! Wenn wir mal einen kleinen Wels mitgenommen haben hatten die ihre Bäuche oft schon Futter drin. Ein mini Wels von 40cm wollte sogar mal ein 20cm Barsch fressen, blieb aber im Hals stecken. Für mich auch ziemlich logisch, ein Tier das schnell wächst braucht auch viel Energie dazu.

Ich bin, sofern der Wels heimisch ist nicht für ein aktives eingreifen. Aber dass man Jungwelse bis knapp unter 1m mitnehmen kann und soll weil es einfach mittlerweile so viele gibt gerade in bestimmten Gewässer bei uns in der CH sollte vielmehr den Fischer nahe gelegt werden.

Und um gleich jegliches Missverständnis zu klären, ich bin ein C&R Verfechter, wenn es Sinn macht!
 
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Walstipper

Bigfish-Magnet
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an der Ruhr gibts wohl auch Geschichten dass Leute in Anwesenheit von Fischereiaufsehern dazu gezwungen wurden große Welse zu töten.

Ich hab das gleiche bereits vom Bodensee gehört. Eigentlich unglaublich. Aber wäre das nicht auch Nötigung?


@Grey Wieviel ha hatte der leergefressene Tümpel?
 
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Grey

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Der Teich/See ist wie ein gleichseitiges Dreieck geformt. Jede Seite ist ziemlich genau 200 Meter lang... also ca. 1,7 ha
 

Saturday

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Nachts um 2 würde ich keinen Koch mehr anrufen und einen großen Fisch zerlegen wollen. Das ist ja dann auch richtig Aufwand, wenn man ungewollt ein Exemplar jenseits der Metermarke gefangen hat.

Was den "Zwang" zur Fischtötung unter Anwesenheit eines Fischereiaufsehers betrifft, kommt es natürlich darauf an, wie dieser konkret ausgeübt wird. Wenn ich mich rechtlich sicher fühle, würde ich mir von der Verbandsgewässeraufsicht im schlimmsten Fall die Papiere entziehen lassen und mich später dem Verband gegenüber erklären. Die Hauptamtlichen dort sind nämlich gut ausgebildet und manche Kontrolleure eher schlechter informiert. Viele Landesfischereigesetze und Gewässerordnungen lassen eine selektive Entnahme durchaus zu. Man muss sich eben konkret zur Situation vor Ort belesen haben.

Wenn die Polizei kontrolliert, wäre ich mir deutlich unsicherer. So oder so will man in die Lage nicht unbedingt kommen. Da sind Missverständnisse vorprogrammiert.
 
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holgi78

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Ich kenne bei uns auch Fälle wo der Angler den Wels abschlagen musste, weil der Aufseher daneben stand. Wäre der Wels zurückgegangen, hätte das zum Einzug der Erlaubniskarte führen können.
Ob das juristisch in Ordnung ist, kann ich nicht beurteilen. In der Erlaubniskarte steht dass Welse immer zu entnehmen sind.
Mein Kochspezl ruf ich natürlich nicht nachts um 2 an. Sondern am nächsten Tag.
 

Grey

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Ja okay und was machst du mit dem 1,85m Fisch bis dahin?
 

Grey

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Ist aber auch Jahreszeitenabhängig... Im Sommer isses nachts dann doch auch mal so warm, dass ich bedenken hätte...
 

holgi78

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Nur Abgeschlagen und abgestochen. Solange alles zu ist kommen Bakterien und anderes Viehzeug nicht ans Fleisch ran. Aber nur meine Meinung.
Und er darf halt net den ganzen nächsten Tag rumhängen. Da sollte dann schon zeitig am nächsten Tag zusammengepackt werden und dann zuhause mit der Vwrarbeitung begonnen werden.
Und ja die beiden Kochspezl sind im Vorfeld informiert dass ich auf Waller angel.
 

Maggus

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich hab das gleiche bereits vom Bodensee gehört. Eigentlich unglaublich. Aber wäre das nicht auch Nötigung?
@Grey Wieviel ha hatte der leergefressene Tümpel?

Das hängt doch auch von den Bestimmungen ab. Wenn es ein Entnahmegebot gibt (was es sicherlich auch an ein paar Gewässern gibt) dann ist der Aufseher zu 100% im Recht und es ist eher eine Nötigung den Aufseher zu drängen drüber hinweg zu sehen. Des weiteren ist da der allseits bekannte Konflikt mit dem Tierschutz der C&R schwierig macht wenn die Bestimmungen für das Gewässer dem Aufseher keine Hilfestellung bieten. Wenn dort kein Entnahmefenster vorgesehen ist muss der Aufseher rein rechtlich auf der Entnahme eines maßigen Gutfisches bestehen. Das mag er als Fischer anders sehen und handhaben als wenn er als Aufseher unterwegs ist. Ich finde da muss man eher Verständnis mit dem Aufseher haben als sich darüber empören.

Nach meinem Wissen ist der Bodensee nicht mehr Teil des Donaueinzugsgebietes - mag aber als Bayer falsch liegen. Wenn das so ist, ist der Wels im Bodensee nicht endemisch und somit eine invasive Art. Von daher kann ich durchaus nach vollziehen das Bewirtschafter, Vereine und damit auch die Aufseher es gerne sehen dass Welse entnommen werden.

Ich habe echt nix gegen das Zurücksetzen an sich - aber ich finde ein wenig Hege und Gewässerpflege sollte bei Anglern ebenso in die Entscheidung einzahlen wie nachhaltige Fischerei und Spaß am Hobby. Für mich ist es keine Hege und Gewässerpflege wenn ich den ursprünglichen Bestand mit invasiven Arten gefährde nur um mehr Spaß am Angeln zu haben. V.a. weil derartige Versuche meist ganz anders enden wie sich das die Initiatoren vorstellen.

Und ja, es ist sicher schwierig kapitale Welse sinnvoll zu verwerten - aber es erschließt sich mir nicht dass alle nur Kapitale fangen und warum die Entnahme von Welsen so wahnsinnig schlimm ist wenn die eigenständig und anscheinend gut aufkommen.
 

AssAssasin

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Endemisch ist er im Bodensee mit Sicherheit nicht....heimisch passt wohl eher, da er ja auch im Rhein heimisch ist.
Wenn allerdings so argumentiert wird darf man sich auch von vielen anderen beliebteren Arten verabschieden, z.b. dem Zander im Rhein.
Und nicht heimisch bedeutet noch lange nicht invasiv....
 

Machete

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Richtig. Invasiv heißt ja, daß er andere Arten schädigt oder gänzlich verdrängt. Dies ist beim Wels ja nicht der Fall. Zumindest in seinem angestammten Habitat.
 

dietmar

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Hi,

das Tierschutzgesetz steht über einem Entnahmegebot. Wenn es keine Möglichkeit gibt einen Fisch zu verwerten, dann ist eine Tötung sinnlos und somit nicht im Sinne des Tierschutzgesetz. Waschbären dürfen z.B. auch nicht einfach getötet werden. Der eine tote Fisch wird am Bestand nichts ändern. Darüber hinaus ist wissenschaftlich nachgewiesen, das Welse ein Gewässer nicht in dem Sinne nachhaltig schädigen wie es z.B. Karpfen tun. Eine Entnahmeplicht und ein Besatzverbot für Karpfen wäre deutlich sinnvoller und wünschenswert.
 
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Saturday

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Wenn es keine Möglichkeit gibt einen Fisch zu verwerten, dann ist eine Tötung sinnlos und somit nicht im Sinne des Tierschutzgesetz.

Genau. Dem werden auch einige Landesfischereigesetze explizit damit gerecht, dem Angler unter bestimmten Umständen ein Zurücksetzen entnahmefähiger Fische zu genehmigen. Arlinghaus hat das mal in einem Vortrag erörtert und geht darin auf entsprechende Passagen in den jeweiligen Gesetzestexten ein.
 

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