Ich bin ja in der Vorstandsschaft eines kleinen Angelverein mit ca. 140 (mehr oder weniger) aktiven Mitgliedern und nur 2 kleinen, flachen Gewässern mit 2 und 3 Hektar Wasserfläche.
Bei uns gab es immer mal wieder Gerüchte über Welse im Wasser, vor ca. 10 Jahren wurde auch mal ein großer Toter nachm Winter im Auslauf gefunden.
Aber seit 2-3 Jahren explodieren die Welsfänge förmlich. Jugendangeln vor 3 Jahren 15 Welse beim nächtl. Aalangeln mit so 30-35 cm, vor 2 Jahren warens dann 10 aber von 40-60 cm, letztes Jahr fand wegen Corona leider nichts statt. Auch ansonsten wurden von Anglern Welse bis 1,4m gefangen. Bei uns herscht klare Anweisung, die Welse jedweder Größe
nicht zurückzusetzen. Wir haben noch Schleien und Aale im Bestand, zudem setzen wir jedes Jahr für inzwischen richtig viel Geld Weißfisch nach. Uns ist klar, das wir die Schleimer nie mehr ganz rauskriegen, auch nicht mit Netzen oder Fallen. Kenn da einen Verein im hessischen, der hat alles mögliche probiert, was mal da ist kriegt man nie wieder vollständig weg, aber wenigstens kann man versuchen das Populationswachstum zu bremsen.
N Bekannter von mir bewirtschaftet zwei größere Teiche in Bayern, auch mit Welsen, soagr für seine Gastronomie. Da ist auch der Weißfischbestand nicht komplett verschwunden, der erzählte aber das erst Schleien und Aale weg waren, dann die größeren Rotaugen. Brassen und lustigerweise Karauschen, mit denen Welsansitzer ja oft fischen, werden wohl nicht so gerne genommen.
Ich selbst angle nicht gezielt auf Wels. Wenn ich aber einen erwische, schaue ich das ich den sinnvoll verwertet kriege. Als ich vor 2 Jahren mal mittags um drei nen 60er Welschen auf Spinner im Rhein bei mir direkt an der Steinpackung hatte freuten sich die nebendran ansitzenden Goldzahnkormorane. Außerdem ist mir die Moral mancher Welsansitzer völlig zuwieder. Alle Welse ja nur zurücksetzen, aber in die leider oftmals doch lebenden Köfis (die teilweise ja sogar aus Edelfischen bestehen!) Drillinge reinrammen....