Haben denn alle Ostseefischer gemeinsam eine Quote/Fangmenge X und wenn voll, dann ist Schluss oder wird das pro Fischer/Betrieb runtergebrochen und der jeweilige Fischer kann seine Menge irgendwann bis Jahresende voll machen?
Es wirkt eher so, als wenn X schon recht am Limit ist, dann holt er den Kumpel Y, der noch Luft hat und dann werden die „gemeinsamen“ Fänge halt bei Y gezählt.
Mir kann jedenfalls keiner erzählen, dass die Fänge, welche teilweise direkt vom Schiff wegverkauft werden, sauber in irgendwelchen Statistiken auftauchen. Von Kontrollen sieht man auch nichts. Wenn aber die Leihboote um kurz vor 4 einlaufen, kommen die Kontrolleure angerannt und stehen vorab teilweise schon mit Feldstecher an der Hafeneinfahrt. Vermutlich schauen sie, ob beim Einlaufen schnell noch Fische unter den Anglern aufgeteilt werden. Das mit den Kontrollen wirkt jedenfalls ziemlich einseitig und ich habe weder auf dem Wasser noch im Hafen jemals eine Kontrolle von Fischern gesehen.
Aber das mag als individueller Eindruck auch täuschen und es läuft alles super.
Zur Not werden die Köderhalter irgendwann zu Cocktailhaltern umfunktioniert und das Echolot gegen eine fette Musikanlage getauscht und dann wird in das Loch der Wasserskistange endlich mal nicht nur die Angelrute gesteckt. Wobei man langsam ja zu alt für Wasserski wird. Wird dann wohl doch eher die Banane.
Oder MV entdeckt nach dem Verprellen von Touris im Frühjahr 2020 (du kommst hier net rein) dann irgendwann doch noch, dass Angler ein enormes Potential für den Tourismus haben. Hoffen wir mal, dass der Arlinghaus die Motivation nicht irgendwann verliert.
es gibt (pro seegebiet) eine gesamtquote(alle länder, alle fischer).
außerdem hat jeder fischer eine bestimmte quote(ist immer an fahrzeuge gebunden-weshalb manche halt 2, 3, oder auch 4 kutter haben.
diese müssen in schuss gehalten werden, sprich tüv/klasse und werftzeiten müssen eingehalten werden).
es ist aber nicht so, dass die gesamtquote gleich zu jahresbeginn ausgegeben wird, sondern nur ein gewisser anteil... der rest dann später.
da es fischer gibt die ihre quote (offiziell) nicht ausfischen, wird zum jahresende (meistens in den letzten 4wochen) die differenz zur gesamtquote freigegeben.
im dezember dürfen dann also auch diejenigen wieder/weiter auf dorsch fischen, die ihre quote zb im sommer, oder herbst schon ausgeschöpft haben.
wenn in deinem beispiel kutter x im sommer eigentlich schon durch ist, er aber einen "kumpel y" (mit offener quote) auf rügen hat, können beide hier zusammen auf dorsch fischen (zb tucken), solange nur y den fisch anlandet.
das heißt, dass x in dem moment keine extra quote bekommt.
natürlich wird zu wenig und falsch kontrolliert.
kleine und kleinstfänge landen nur selten (richtig) in den büchern.
aber auch das addiert sich.
dieses jahr mache ich mir wirklich sorgen, denn im hauptlaichgebiet hier bei uns wird nur sehr, sehr schlecht gefangen... also wirklich schlecht.