Nachdem ich endlich einmal Zeit und Geduld für eine Entfettung, Neufettung, Ölung und Einwerfen hatte, möchte ich euch ein paar Worte zur W300 schreiben. Meine kam mit schiefem Lineguide (siehe Foto) an, zudem ist ein Schraubpin schief, mit dem man das Getriebeteil per Daumenschraube am Rahmen fixiert (von lurecafe war das bereits bekannt..). Beides beeinträchtigt die Funktion allerdings nicht gravierend, die Rolle ist benutzbar.
Beim Werfen fiel mir gleich auf: Vergesst dünne Schnüre, ein Nest geworfen und eine 0,22er Mono rutscht am Spulenrand ins Gehäuse und kommt da ohne Knick oder Spulenentnahme auch nicht mehr heraus. Die Spulenentnahme ist völliger Wahnsinn, wegen der Zentrifugalbremsenplastiknippel, die sich ziemlich schnell verabschieden, entweder im Gehäuse landen und dort im Ölfilm kleben bleiben oder im Gras verschwinden. Mit einer 0,28er tritt das Phänomen deutlich seltener auf, 0,30er werde ich auch noch testen, für leichte Köder ist das aber eigentlich zu heftig.
Trotzdem wirft sich die Rolle (getestet mit 0,22er und 0,28er Mono und 2-3g Blinkern), wenn sie mit beiden Spulenbremsen gut eingestellt ist, erstaunlich entspannt. Topweiten bekommt man damit nicht hin, wenn man die bei dem Oldschool-Feeling überhaupt braucht. Ich verzichte gerne darauf, für alles andere nehme ich lieber die GH100.
Abgesehen von zu großen Toleranzen, genannten Schiefständen, ist die Konstruktion der W300 im Kern relativ robust. Soviel Metall bietet Abu nicht, dafür hat die W300 merkwürdige Plastikabstandhalter.. Diese Griffe (siehe Foto) stinken übrigens, wie von mir erwartet, lecker ungesund nach Weichmacher. A Mixed Bag, wie die Amis sagen. Macht schon Spass damit zu werfen, Perfekt ist trotzdem etwas anderes. Ich werde sie erst einmal nicht tunen, nur regelmäßig ölen. Eigentlich würde ich die Zentrifugalbremse gerne so belassen, aber die Nippel werden beim ersten Angelausflug wohl die Fliege machen... Den Ersatz muss man wohl selber basteln?
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