Stahljigs

[Saturday]

Ich finde das ja auch sehr schade, aber lass' die Sache ein wenig reifen und schau immer mal wieder hier vorbei. Abwarten, was noch geschrieben werden wird und wie es sich weiter entwickelt ...

 

[barschzanker]

was ich mir noch so dachte: kupfer hat noch eine deutlich höhere dichte als eisen und ist doch auch weicher.wäre das nicht noch ein gutes alternatives material?

 

[Stefan_M]

kupfer hat noch eine deutlich höhere dichte als eisen und ist doch auch weicher.wäre das nicht noch ein gutes alternatives material?

Kupfer ist nun mal auch ein nettes "Gift". Willst du einen lästigen Baum vom Nachbarn loswerden, schlag einen Kupfernagel ein. Also in meinen Augen ist Kupfer keine Alternative. Bei niedrigen pH-Werten wird es flott in Lösung gehen (wie auch Blei) und dann ist es schädlich. Elementar sind sie alle nahezu unproblematisch.

Grüße, Stefan

 

[Saturday]

Kupfer ist für viele Mikroorganismen bereits in geringen Konzentrationen toxisch.

Quelle:https://de.wikipedia.org/wiki/Kupfer#Bakterizide_Eigenschaften

In Form von Wasserrohren kommt das uns Menschen natürlich sehr zu pass, für die Gewässerökologie ist es hingegen fatal.

 

[barschzanker]

was interessieren mich mikroorganismen? ich will große fische fangen
na gut kupfer keine gute idee.
hatte auch schon mal nach dicken nägeln umgeschaut als ds gewichte, da muss man dann halt den kopf abknipsen damits damit nicht hängenbleibt,dann müsste das mit nem silikonschlauch zum schnur klemmen auch ne gute bleialternative sein. als rheinangler sind hänger ja auch nen kostenfaktor

 

[Stahljigger]

Hallo,

@Sir Saturday:
Ich glaube, dein angekündigtes Thema zu Bleialternativen würde schon dringend gebraucht.
Denn ich wusste nicht, dass Kupfer auch rel. problematisch ist. Und das ist ja auch in Zamak enthalten, das als umweltfreundliche Alternative verkauft wird. Ist Zamak nun auch wieder problematisch oder ist es da wieder anders, weil Kupfer nur in geringem Maße und in Form einer Legierung vorkommt?

Wäre alles zu diskutieren... aber eben nicht hier, weil hier soll es hptsl. um Stahljigs gehen.

Grüße
Erich

 

[Saturday]

@barschzanker | Stahlnägel kannst du doch durchaus in Erwägung ziehen. Warum müsste man da den Kopf abknipsen?

@Stahljigger | Ich kann das aber nunmal noch nicht liefern. Gebundenes Kupfer ist möglicherweise anders zu beurteilen als Kupfer in Reinform.

 

[barschzanker]

überlegung wgn kopf abknipsen war dass der kopf quasi nen hängermagnet ist weil der seitlich so mit ner kante übersteht, oder gibts auch große nägel wo der nicht so geformt ist?

 

[Saturday]

Am überstehenden Kopf eines Nagels kann man ganz einfach den Grinner-Knoten befestigen, wodurch er beim Dropshotting, je nach Führungsstil, vermeintlich gar nicht so häufig den Grund berührt, um ein Hängermagnet sein zu können. Nur sollte man Nägel nicht dort verlieren, wo Leute baden gehen könnten. Vielleicht wären Muttern geeigneter. Zumindest weiß ich davon, dass recht viele Angler sie verwenden.

 

[barschzanker]

oder grad dort nägel nehmen wo leute baden aber das nicht dürfen.da würd ich dann aber schon fast eher stückchen stacheldraht statt nagel nehmen

 

[Saturday]

Ich hatte in der vergangenen Saison einen sehr großen Fisch, ganz sicher ein prächtiger Hecht, am schwarzen Sandra-Softbait (ein Überbleibsel aus alten Zeiten) im Drill und habe ihn zwischen unerlaubten Badegästen, die auch unbedingt in meine Wurfschneise schwimmen mussten, ziemlich hart drangenommen, um meinen Schnurverlauf selbst dirigieren zu können und dadurch die Kollision mit diesen Menschen zu verhindern. Schließlich ist der Fisch ausgeschlitzt und ich war extrem sauer deswegen. Trotzdem kann man die Leute nicht gefährden. Viele sind an Gewässern einfach reichlich unbedarft unterwegs.

 

[Stahljigger]

hatte auch schon mal nach dicken nägeln umgeschaut als ds gewichte, da muss man dann halt den kopf abknipsen damits damit nicht hängenbleibt,dann müsste das mit nem silikonschlauch zum schnur klemmen auch ne gute bleialternative sein. als rheinangler sind hänger ja auch nen kostenfaktor

Hallo,

mein Vorschlag für ein DropShot-Gewicht aus Stahl:

In die Kugel werden mit einer kleinen Flex oder einer Hand-Metallsäge 3 kleine Schlitze gesägt. Der Dropshot-Wirbel wird mit einem 0,4mm Eisendraht an der Stahlkugel befestigt.
Mehr Details und größere Bilder siehe https://stahljigs.at/herstellung_andere_stahlgewichte.htm#Dropshot

... hänger ja auch nen kostenfaktor

Der Draht kann als Sollbruchstelle dienen. Der 0,4mm-Draht reißt bei ca. 5kg-Zugkraft ab. Man verliert im Hängerfall nur die Kugel (eine 12g-Kugel kostet ca. 12 Cent) und ein kleines Stück Draht (Kosten < 1 Cent). Der Wirbel bzw. der Rest der Montage bleibt erhalten.

Eine DropShot-Gewicht in Stabform kann man aus Rundstahl herstellen und ist ähnlich montierbar. Weiters kann man auch Steine in ähnlicher Form (ohne Kleber) montieren.

Grüße
Erich

 

[Stahljigger]

Eine DropShot-Gewicht in Stabform kann man aus Rundstahl herstellen und ist ähnlich montierbar.

Das Stabgewicht besteht aus unbehandelten Rundstahl; hier zB mit 8mm-Durchmesser; 30mm lang, 12g schwer.
Herstellung: Ich schneide oben und unten mit einer Handmetallsäge (oder Dremel) einen kleinen Schlitz und befestige den Wirbel mit einem 0,4mm Eisendraht. Der Draht kann zugleich als Sollbruchstelle dienen.

Nach einem Hänger:

Kosten:
- Rundstahl: 2,2ct/10g
- Dropshot-Wirbel: 7,8ct/Stk.
- 0,4mm-Eisendraht: 0,4ct/10cm

Auch ein Vorschaltgewicht (statt Cheburashka oder als Gewicht für das Drachkovitch-System) lässt sich relativ einfach aus Stahl anfertigen.
Herstellprinzip: In die Kugel werden Schlitze geschnitten, ein Stahlvorfach umschlingt die Kugel, wodurch sie festgehalten wird.

Beide Lösungen bestehen zu 100% aus Stahl; es entsteht also keine Umweltbelastung durch Kleber, Plastik etc.
Ich verwende zur Befestigung immer kleine Schlitze, weil ich festgestellt habe, dass es mit Heimwerkerausstattung viel einfacher ist, kleine Schlitze in Stahl zu schneiden, als lange dünne Löcher zu bohren. Als Werkzeug genügt eine Hand-Metallsäge.
Bauanleitungen und Detailansichten siehe meine Webseite dazu:
https://stahljigs.at/herstellung_andere_stahlgewichte.htm

Grüße
Erich

 

[Logge]

Also ich war mal schnell auf deiner Seite und hab hier den threat grob gelesen!
Ich bin begeistert!
1. Freue ich mich, dass es ökoangler gibt
2. Finde ich die Umsetzung gut!
Es scheint mir recht einfach umsetzbar! Ich kann mir vorstellen, mich auch mal an die Thematik ran zu machen!

 

[Logge]

Was kostet ein stahljig ca?

 

[Stahljigger]

Also ich war mal schnell auf deiner Seite und hab hier den threat grob gelesen!
Ich bin begeistert!
1. Freue ich mich, dass es ökoangler gibt
2. Finde ich die Umsetzung gut!
Es scheint mir recht einfach umsetzbar! Ich kann mir vorstellen, mich auch mal an die Thematik ran zu machen!

Hallo Max,

freut mich, dass dir meine Bemühungen zusagen und dass du auch Stahljigs bauen und verwenden möchtest. Ja, es ist relativ einfach. Man braucht nur einfache Heimwerkerausrüstung und braucht sich (anders als beim Bleigießen) nicht vor giftigen Dämpfen zu schützen. Danke für das Lob und die Rückmeldung.

Einen informativen Artikel über meine Stahljigs kannst du übrigens ab morgen auch in der Juni-Ausgabe des 'Blinker' lesen (als ePaper schon seit Freitag).

Was kostet ein stahljig ca?

Ein Beispiel für die Materialkosten (bei den von mir verwendeten Bezugsquellen):
Eine 10g-Stahlkugel kostet 9,6ct,
ein loser Jighaken VMC 9147 Größe 3/0 kostet 14,5ct

Mehr Infos zu Preisen der weiteren verwendeten Materialien und deren Bezugsquellen findest du auf meiner Webseite https://stahljigs.at/jighaken.htm im Abschnitt Praxistipps / Anmerkungen.

Grüße
Erich

 

[Stahljigger]

Hallo,

der 'Blinker' hat in der aktuellen Ausgabe (Juni 2019) einen zweiseitigen Artikel über 'meine' Stahljigs veröffentlicht.

Hier ein Screenshot des Heft-Titelbildes und des Artikels:

Bei Interesse: Das Heft ist ab Mittwoch 15.05.2019 am Kiosk erhältlich (als ePaper bereits seit Freitag 10.05.2019).

Wie gefällt euch der Artikel bzw. was haltet ihr von der Idee 'Stahl statt Blei' beim Jigangeln?
Über (mehr) Rückmeldungen würde ich mich freuen.

Grüße
Erich

PS: Die Infos auf meiner Stahljigs-Website stehen natürlich weiter zur Verfügung.

 

[Logge]

Ich hab google mal ein bissel gequält, konnte aber keinen vernünftigen Shop für solche Kugeln ausfindig machen. Das meiste waren Edelstahlkugeln fürZwillen oder ähnliches. Der, von dir empfohlene Shop, kommt auf Grund der Mindestabnahme und des Versands nach Deutschland auch erstmal nicht in Frage.
Hast du ne Idee wo ich noch schauen könnte?

 

[Stahljigger]

Hallo Logge,

Ich nehme an, es wird nicht so viele Onlineshops für die Kugeln geben, weil es kein typisches Endverbraucher-Produkt ist. Aber wenn es die Kugeln in Österreich gibt, mache ich mir keine Sorgen, dass es in Deutschland nicht einige Firmen gibt, die solche Kugeln herstellen bzw. verkaufen.

Bei meiner kurzen Suche bin ich auf diese Quellen gestoßen (es gibt aber sicher noch wesentlich mehr):

15mm/13,8g:
https://www.kugel-winnie.de/epages/...Products/010203004/SubProducts/010203004-0001

12.7 mm/8,5g:
https://www.kugel-rollen.de/0-500-m...-301-304-322-336-337-346-348-350-351-357.html

Wenn du Kugelgrößen brauchst, die nicht in den Shops aufgelistet sind, ist es wohl am besten, bei den Firmen direkt anzufragen.

Firmen ohne Online-Shop (Anfrage erforderlich):
https://www.kgm-kugeln.de/produktwelt/sortiment/stahlkugeln
https://www.ballcenter.net/praezisionskugeln/stahlkugeln.html
Zitat: "Ob gehärtet, ungehärtet oder als Massivkugel aus Chromstahl: Unser Vollsortiment deckt so gut wie jeden Wunsch ab. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage. Deswegen bieten wir Ihnen Präzisionskugeln aus Stahl in nahezu allen Baugrößen und Spezifikationen an."

Günstig ist, wenn du bei der Google-Suche angibst: kugel, kohlenstoffstahl, eisen, ungehärtet, (unlegiert)

Ich fände es aber ohnehin besser, wenn sich ein Angelgeräte-Hersteller finden würde, der bereits geschlitzte Kugeln für uns Angler anbieten würde. Ich bin mit einem in Gespräch, der grundsätzlich Interesse daran hat, aber noch abwartet, weil ihm derzeit die Nachfrage zu gering ist. Ich hoffe, dass sich das durch den Blinker-Artikel ändert, der doch von einigen Zehntausend Anglern gelesen werden wird.

Vielleicht sollte ich hier im Forum eine Umfrage starten, um ein wenig Rückmeldung zu bekommen, wie viel Interesse besteht.

Ich hoffe, meine Tipps helfen dir weiter.

Grüße
Erich

 

[felixlikesfishing]

Kenne mich nicht gut genug aus, um zu beurteilen wie giftig die verschiedenen Metalle und deren Legierungen sind.
Aber abgesehen davon finde ich es sehr cool, dass du dir darüber Gedanken machst und vor allem auch handelst.
Was ich von mir leider nicht in dem Ausmaß behaupten kann...über 3/4 meiner Jigs sind immer noch aus Blei...
Deine Ausführungen haben das ganze Thema wieder in aus den hinteren Ecken der Gehirnwindungen nach vorne geholt und ich werde mich definitiv bei neuen Gewichten nach ungiftigeren Alternativen umsehen. Denke vielen hier geht es ähnlich.
Danke!

 

[Benny-Q]

Super Idee, hätte ich Zeit würde ich mir auch welche bauen (vielleicht kann ich in ein paar Jahren unseren Junior zum Stahljigs bauen verdonnern). Wie auch immer, meine nächste Jig-Lieferung wird wohl aus Tungsten bestehen... Ziel erreicht...

 

[Stahljigger]

Super Idee, hätte ich Zeit würde ich mir auch welche bauen

Ja die Zeit... Ich verwende halt einen Teil der Zeit, in der ich sonst angeln würde für das Bauen der Stahljigs. Durch das Fischen mit Sollbruchstellen gewinne ich dann aber etwas Zeit, weil ich brauche nicht mehr bei jedem Hänger die ganze Montage zu erneuern. Das spart Zeit, Nerven und Kosten.

... Ziel erreicht...

Welches Ziel meinst du genau? Das Ziel, mit ungiftigen Jigköpfen zu fischen, erreichst du mit Wolfram. Das Ziel, auch halbwegs umweltschonend zu fischen, meines Wissens eher nicht. Weil bei Wolfram ist für Gewinnung und Erzeugung ein ziemlicher Energie- und Ressourcenaufwand erforderlich. Siehe zB die Beschreibung auf Wikipedia. Der Schmelzpunkt liegt bei unglaublichen 3422 Grad. Die Herstellung von Jigs durch einfaches Gießen ist auch nicht möglich, da der Haken aus Stahl bei dieser Temperatur längst schmelzen würde. Der hohe Aufwand spiegelt sich auch im hohen Preis der Wolframgewichte wider.

... meine nächste Jig-Lieferung wird wohl aus Tungsten bestehen...

Bist du sicher? Ich weiß nicht wie viele Jigs du im Jahr abreißt, aber Wolfram-Jigs gehen jedenfalls ganz schön ins Geld. Ein 10g-Kopf kostet zB 3,85 Euro.

Zum Vergleich: Stahl ist wesentlich weniger ressourcen-intensiv und billig. Weiters verschwindet ein abgerissener Jigkopf ungiftig von selbst rel. rasch aus dem Gewässer, bei Wolfram müsste das viel länger dauern, weil Wolfram korrosionsbeständiger ist.

Grüße
Erich