So, dann mache ich mich mal unbeliebt:
Nein, ich lese keine Angelzeitschriften mehr. Tatsächlich nicht, weil ich das Medium "Papierdruck" nicht gut fände... im Gegenteil: Das finde ich sogar ganz schön (im Zeitalter von Smartphones, Tablets & Co.). Ich lese sie schlicht nicht mehr, weil ich den gelieferten Informationsgehalt für den Preis einfach für "zu dünn" halte.
Ja, der Druck und das Beschäftigen von ganzen Redaktions-Batallions kostet sicher viel Geld. Verstehe ich voll und ganz.
Aber: Für eine Heft mit gefühlt 3 interessanten Artikeln für Kunstköder-Fans, Unmengen an Werbung (die ja zusätzlich noch Geld einspült), Fisch-"Hitparaden" und teilweise DinA4-großen Fotos möchte ich persönlich keine 6,70€ mehr zahlen. Auch nicht, wenn noch eine Seite "Angler-Witze" enthalten ist... #nohate gegen Anglerwitze
Als Jugendlicher habe ich die Magazine verschlungen und sogar mein geliebtes Playmobil verkauft, um mir die neueste Ausgabe vom Blinker, F&F oder auch der AngelWoche leisten zu können. Aber das war mal.
Erstens sind die meisten von uns nicht mehr 9 Jahre alt und die Welt ist auch nicht 1990 stehengeblieben. Es gibt das Internet und unzählige Möglichkeiten des Wissenstransfers.
Es gibt Youtube, PayTV, Eigenproduktionen, Foren (so wie dieses hier), inhaltlich wertvolle Medien seitens der Naturschutzverbände und Angelvereine, Tutorials, Online-Schulungen, Videokonferenzen, Messen, Newsletter, ehrenamtliche Homepages und und und.
Wer will, kann sich 24/7 mit der Angelei "zuballern". Und das weitestgehend kostenlos.
Wenn ich sehe, wie hochwertig bereits die Produktionen von ein paar Teenies mit GoPro, DSLR & Co. bei Youtube sind - was müssten denn erst die großen Verlage mit ihrer noch vorhandenen Finanzstärke auf die Beine stellen können? Hier schlafen irgendwie noch ganz viele Redaktionschefs auf dem Baum....
Jörg Strehlow ist für mich ein positiv-Beispiel: Der liebe Kerl (sorry, aber es gibt wohl wenige Menschen die so sympathisch wirken) hat mich halt schon damals in den Angelmagazinen angestrahlt. Hätte es Poster gegeben, wäre er direkt neben David Hasselhoff bei mir gelandet.
Und heute? Macht Jörg richtig gute Videoproduktionen und kooperiert mit einem Anbieter für Online-Angelkurse. Ob man die nun gut oder schlecht findet, sei dahingestellt. Aber: Er hat zumindest verstanden, dass sich die Zeit verändert hat - und sich darauf eingestellt. SO geht für mich dauerhaft attraktiver Angeljournalismus.
Auf ihn passt das folgende Zitat:
"Was bleibt, ist die Veränderung; was sich verändert, bleibt." Michael Richter
Ist natürlich nur meine Meinung und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit/Richtigkeit.