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Bonobo291

Finesse-Fux
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Ich habe noch die Rute&Rolle im Abo, allerdings ärgere ich mich da auch zunehmend.
Mittlerweile fast nur noch Spinnfischen oder Karpfenangeln, dazu diese unerträglichen Advertorials und haufenweise Produktvorstellungen, von (Fach-) Journalismus ist das meilenweit entfernt. Eine Zeitlang hatte ich auch Raubfisch und F&F, aber da sieht es nicht anders aus, nur das beim Raubfisch noch die C&R-Religion pausenlos vorgebetet wird...
Was ich mir wünschen würde wäre der Blinker in der Art wie er bis Anfang der 90er gestaltet war. Werbung klar als solche erkennbar und in begrenztem Umfang, interessante Reiseberichte von richtigen Anglern und keine Fotoserien von Guidingtrips. Technisch aufs nötigste begrenzt und dafür auf Allround-Angler ausgerichtet. Kein Fokus auf "Trendfischarten", mehr Tipps zu Verwertung und Rezepten.
Gerätetests in den denen Schrott auch als solcher bezeichnet wird.

Ist natürlich reines Wunschdenken, die aktuelle Angelszene hängt ja auf Reality-TV-Niveau, wozu lesen wenn man liken kann.
Da sieht man mal wie schwer es ist, es jedem recht zu machen. Sämtliche von dir geforderten Sachen wären bei mir ein Ausschlusskriterium.
Ich würde viel mehr Material und Ködertest wollen. Vor allem direkte Vergleiche. 20 Craws nebeneinander inkl Zollstock. Auf die verschiedenen Flavors und Gimmicks aufmerksam gemacht, vielleicht noch ein QR Code dazu zu nem unterwasser Video. Rollen, die aufgeschraubt werden und mit anderen Modellen gleichen Preises oder gar den eigenen Vorgängermodellen verglichen werden. Alles Ruten einer Serie vergleichen und übereinander gelegte Fotos mit den Belastungskurven. Dann Ruten unter verschiedenen Herstellern so vergleichen.
Quasi all Das wofür man sonst in ein Forum geht.
Eine Mischung aus beidem wäre mir am liebsten!
Authentische Berichte, weniger aber dafür klar erkennbare Werbung und vor allem aber weniger als Testbericht getarnte Werbung!
Tests bei denen auch mal wirklich getestet wird und nicht versucht wird, "Schrott" als super Tackle zu verkaufen. Aber auch solche Vergleiche, wie @Desperados schrieb, wo es ans eingemachte geht! Innerleben von Rollen, alte und neue Serie vergleichen, Köder einer Köderart von vielen Herstellern direkt miteinander vergleichen usw. Das wäre mal was!
 
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zoefel-fishing

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Ich bin da einen anderen Weg gegangen: alle Printmedien gekündigt und stattdessen ein „Readly“-Abo. Da gibts gefühlt alle ePaperversionen der Magazine aus allen Fachbereichen, Angeln, Autos, Politik, Kunst…auch die internationalen Magazine.aus USA und UK. Hier für DE gibts z.B Blinker, Angelwoche, Rute&Rolle, div. Fliegenfischermagazine etc.pp. Für nen 10er im Monat schwer OK, finde ich, ohne dass man sich Abos ans Bein hängt, das einen doch enttäuscht.
Hi, es wäre "cool" wenn du diese Geschichte mal etwas näher beschreibst. Welche Seite eventuell Link etc.
Hat sich erledigt habe die Lösung jetzt schon mit gelesen.
 
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AssAssasin

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Eine Mischung aus beidem wäre mir am liebsten!
Authentische Berichte, weniger aber dafür klar erkennbare Werbung und vor allem aber weniger als Testbericht getarnte Werbung!
Tests bei denen auch mal wirklich getestet wird und nicht versucht wird, "Schrott" als super Tackle zu verkaufen. Aber auch solche Vergleiche, wie @Desperados schrieb, wo es ans eingemachte geht! Innerleben von Rollen, alte und neue Serie vergleichen, Köder einer Köderart von vielen Herstellern direkt miteinander vergleichen usw. Das wäre mal was!
Wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung weiß kommt bei so einem realen Test dann direkt die Ansage des Herstellers in Zukunft keine Werbung mehr zu schalten.
Und da Verlage einem in dem Fall ja versichern wollen, dass dann die gesamte Existenz auf der Kippe stünde wird natürlich sofort eingeknickt.
Das ist dann der Moment, an dem sich die Redaktion überlegen sollte, ob man eine Angelzeitschrift macht oder halt nur ein Werbeheftchen unter dem Deckmantel der Berichterstattung. Dass es auch anders geht hat man ja früher gesehen, als z.B. die Verbände auch noch kritisch hinterfragt wurden, bei Streitigkeiten (Setzkescher, Wettfischen, lebender Köderfisch) auch unangenehme Positionen vertreten wurden. Das Verbot des Setzkeschers und des Wettfischens hat ja den damals gigantischen und hochpreisigen Markt für Kopfruten gekillt, trotzdem gab es Redakteure die sich sehr zum Missfallen großer Produzenten gegen Wettfischen ausgesprochen haben, zum Glück wie ich finde.
 

jaizy

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Ich habe noch die F&F im Abo, da ich noch das “günstige” Studi-Abo abschließen konnte. Sobald das ausläuft, hat es sich für mich dann auch wieder erledigt.
Ich finde die Artikel auch eher oberflächlich, aber sind wir hier in diesem Forum auch die Zielgruppe von diesen Magazinen? Sie richten sich ja eher an die breitere Masse, die sich nicht so krass mit ihrem Tackle und Technik beschäftigt. Ob der Weg in die Generische der richtige ist, mag man in Frage stellen.
 

philchasingpikes

Gummipapst
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Kein Fokus auf "Trendfischarten" (...)
Gerätetests in den denen Schrott auch als solcher bezeichnet wird.
(...) die aktuelle Angelszene hängt ja auf Reality-TV-Niveau, wozu lesen wenn man liken kann.
Salty...
Ehrlich gesagt klingt das ein wenig verbittert.
Und was ist denn die "Angelszene"? Ist das BA? Sind das die Zuschauer von Matze Koch oder "Rute raus, der Spaß beginnt"? Die JDM-Fans? Die Zuschauer von Maxi, Joshi & Co? YPC-Zuschauer? Karpfenangler? Angeleinsteiger?
Nichts für ungut, aber ich halte die "Angelszene" - sofern es so etwas in irgendeiner homogenen Art und Weise überhaupt gibt - für recht "divers". Und gerade wenn man sich des Öfteren in anderen Szenen bewegt, lernt man die Anglergemeinde zu schätzen... ;)
 
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Spin+Fly

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...hat ja den damals gigantischen und hochpreisigen Markt für Kopfruten gekillt
Ist ja aus Herstellersicht auch glatt nachvollziehbar. Sind ja schließlich unglaubliche Margen die sich im Angelsektor auftun können. Ist ja heutzutage nicht anders. Und der unglaubliche Konsum wird immer weiter befeuert...
Zum Glück habe ich seit ganz paar Jahren erkannt dass die ganze Köderflut sowie die stets neuen Ruten- und Rollenmodelle mir überhaupt rein gar nix bringen (sondern halt nur randvolle Taschen für die Hersteller bzw. Vermarkter). Diese ganze Werbung und das ständige Gepushe soll die (insbesondere weniger versierten) Angler nur verunsichern aber hilft letztlich weder dem Fangerfolg und auch die jedes Jahr angepriesenen "technischen Verbesserungen" sind im Endeffekt einfach unrelevant. Mittlerweile kaufe ich mir einmal ein wirklich gutes und passendes Setup und das wird dann erst nach einigen (teils vielen) Jahren mal ausgetauscht.
Wenn ich es jetzt noch schaffe meinen zuvor über die Jahre angehäuften (Über)Bestand auszusortieren und auf das Wesentliche zu reduzieren, dann wäre ich wahrlich glücklich.
Eigentlich kann ich nur jedem raten erst gar nicht dieser Tacklehysterie und Werbemaschinerie zu verfallen. Aber weiß halt auch selbst wie es ist, da drin zu stecken und immer mehr und besser haben zu wollen. Aber irgendwann mit entsprechender Zeit und Erfahrung erkennt man, dass eigentlich nur die Zeit am / auf dem Wasser wirklich Entspannung und Spaß bedeutet. Und der Rest nur Ressourcenverschwendung ist.

PS: Seitdem ich nicht mehr jedes Jahr mehrere hundert Euro in Tackle stecke, habe ich mehr Geld für Angelurlaube über. Und was man da erleben kann, bleibt einfach deutlich länger und nachhaltiger in Erinnerung als das kurze Gefühl einen neuen Köder, Rute oder Rolle zu fischen. :)
 
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Ben.L.

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Was der "ArschAttentäter" schreibt, klingt irgendwie unbegründet verallgemeinernd und wütend. Wie @philchasingpikes schreibt, ist die Angelszene nichts Homogenes. Ich wüsste auch nicht was "Trendfischarten" sind. Flussbarsche, Zander und Hechte? Das sind doch Fische, die zumindest hier in M-V (neben zum Beispiel dem trendigen Hering,dem fancy Hornhecht und der sexy MeFo) schon immer im Fokus stehen. Und warum sollte man am Markt vorbei über Zielfische und Angelarten berichten, die nur Wenige interessieren? Als Raubfisch-Abonnent kann ich auch nicht bestätigen, dass dort die "C & R Religion" (ein Begriff, wie er aus einem AfD-Beitrag stammen könnte, finde ich) "vorgebetet" würde. Im Gegenteil, es wird, wenn das Thema überhaupt angeschnitten wird, zumeist auf die -vermeintliche- deutsche Rechtslage hingewiesen.

Doch zurück zum Thema: Werbung gab es auch schon früher viel in den Magazinen (war ja auch die beste und fast einzige Möglichkeit die Zielgruppe genau zu treffen). Allerdings wurde das auch ausgeglichen von interessanten Beiträgen. Und eben das ist m.E. nicht mehr gegeben.

Ich hatte auch mal einen D.A.M./Blinker Katalog als Kind, in dem total faszinierende Beiträge (Werbung) über z.B. das Lachsfischen in Kanada drin waren. Das Ding hab ich so oft gelesen, dass die Seiten verschlissen waren. Werbung muss also nicht per se schlecht sein, man muss sie nur richtig einordnen.
 

Ben.L.

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ist ja aus Herstellersicht auch glatt nachvollziehbar. Sind ja schließlich unglaubliche Margen die sich im Angelsektor auftun können. Ist ja heutzutage nicht anders. Und der unglaubliche Konsum wird immer weiter befeuert...
Zum Glück habe ich seit ganz paar Jahren erkannt dass die ganze Köderflut sowie die stets neuen Ruten- und Rollenmodelle mir überhaupt rein gar nix bringen (sondern halt nur randvolle Taschen für die Hersteller bzw. Vermarkter). Diese ganze Werbung und das ständige Gepushe soll die (insbesondere weniger versierten) Angler nur verunsichern aber hilft letztlich weder dem Fangerfolg und auch die jedes Jahr angepriesenen "technischen Verbesserungen" sind im Endeffekt einfach unrelevant. Mittlerweile kaufe ich mir einmal ein wirklich gutes und passendes Setup und das wird dann erst nach einigen (teils vielen) Jahren mal ausgetauscht.
Wenn ich es jetzt noch schaffe meinen zuvor über die Jahre angehäuften (Über)Bestand auszusortieren und auf das Wesentliche zu reduzieren, dann wäre ich wahrlich glücklich.
Eigentlich kann ich nur jedem raten erst gar nicht dieser Tacklehysterie und Werbemaschinerie zu verfallen. Aber weiß halt auch selbst wie es ist, da drin zu stecken und immer mehr und besser haben zu wollen. Aber irgendwann mit entsprechender Zeit und Erfahrung erkennt man, dass eigentlich nur die Zeit am / auf dem Wasser wirklich Entspannung und Spaß bedeutet. Und der Rest nur Ressourcenverschwendung ist.

PS: Seitdem ich nicht mehr jedes Jahr mehrere hundert Euro in Tackle stecke, habe ich mehr Geld für Angelurlaube über. Und was man da erleben kann, bleibt einfach deutlich länger und nachhaltiger in Erinnerung als das kurze Gefühl einen neuen Köder, Rute oder Rolle zu fischen. :)
Ich denke das muss jeder selbst entscheiden und nicht jeder der den Markt beobachtet und regelmäßig konsumiert meint damit den Fangerfolg zu verbessern oder die Welt zu retten. Ich kaufe z.B. regelmäßig Tackle, einfach weil es mir Spass macht, neue Sachen auszuprobieren, neue Methoden zu testen und dazu zu lernen. Und was ist denn falsch an Werbung? Jeder behauptet immer und überall, das beste, billigste und/oder schönste Produkt zu haben. Und auch man selbst versucht sich zumeist, nicht nur in den (a)sozialen Medien, (vermeintlich) gut darzustellen und nicht von seiner schlechtesten Seite. Wichtig und richtig ist es sich dieses Umstands bewusst zu werden und zu sein und dann abzustufen.

Zu Deiner Anmerkung nur noch selten und gutes Zeug zu kaufen: Das ist richtig und auch bei mir so. Aber letztlich ist das auch das Ergebnis eines individuellen Lernprozesses, wie Du ja selbst schilderst. Denn schon "gut" und "schlecht" und "teuer" oder "billig" sind auslegungsbedürftige Begriffe, von den Präferenzen bei Angelrevier, Zielfisch und Methode mal ganz abgesehen. Wer z.B. Fliegenfischen will, wird -zumindest durchschnittlich- mehr investieren müssen, als der Spinnangler. Oder: dem einen sind 200,00 € für eine Rute schon zuviel, der andere hat eine nur Ruten um die 800,00 €. Beide würden aber wohl von "gutem Zeug" sprechen...
 

AssAssasin

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Was der "ArschAttentäter" schreibt, klingt irgendwie unbegründet verallgemeinernd und wütend.
Ist es auch, da sich die Zeitschriften heute kaum unterscheiden (verallgemeinernd) und ich weiß dass es besser geht oder zumindest ging (wütend)
Wie @philchasingpikes schreibt, ist die Angelszene nichts Homogenes. Ich wüsste auch nicht was "Trendfischarten" sind.
In letzter Zeit z.B. Wels und Barsch.
Flussbarsche, Zander und Hechte? Das sind doch Fische, die zumindest hier in M-V (neben zum Beispiel dem trendigen Hering,dem fancy Hornhecht und der sexy MeFo) schon immer im Fokus stehen. Und warum sollte man am Markt vorbei über Zielfische und Angelarten berichten, die nur Wenige interessieren?
Weil auch ein Angeljournalist zumindest versuchen sollte einen weniger beschränkten Horizont zu haben, und auch weil Angeln eben mehr ist als drei, vier Arten für den Mainstream und Shopping.
Als Raubfisch-Abonnent kann ich auch nicht bestätigen, dass dort die "C & R Religion" (ein Begriff, wie er aus einem AfD-Beitrag stammen könnte, finde ich)
:tearsofjoy:
"vorgebetet" würde. Im Gegenteil, es wird, wenn das Thema überhaupt angeschnitten wird, zumeist auf die -vermeintliche- deutsche Rechtslage hingewiesen.

Doch zurück zum Thema: Werbung gab es auch schon früher viel in den Magazinen (war ja auch die beste und fast einzige Möglichkeit die Zielgruppe genau zu treffen). Allerdings wurde das auch ausgeglichen von interessanten Beiträgen. Und eben das ist m.E. nicht mehr gegeben.
War aber früher auch korrekt so gekennzeichnet und nicht in Alibi-Beiträgen versteckt.
Ich hatte auch mal einen D.A.M./Blinker Katalog als Kind, in dem total faszinierende Beiträge (Werbung) über z.B. das Lachsfischen in Kanada drin waren. Das Ding hab ich so oft gelesen, dass die Seiten verschlissen waren. Werbung muss also nicht per se schlecht sein, man muss sie nur richtig einordnen.
Da gebe ich dir Recht, manch alter Katalog war besser als einige aktuelle "Zeitschriften".
 

AssAssasin

BA Guru
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Salty...
Ehrlich gesagt klingt das ein wenig verbittert.
Und was ist denn die "Angelszene"? Ist das BA? Sind das die Zuschauer von Matze Koch oder "Rute raus, der Spaß beginnt"? Die JDM-Fans? Die Zuschauer von Maxi, Joshi & Co? YPC-Zuschauer? Karpfenangler? Angeleinsteiger?
Nichts für ungut, aber ich halte die "Angelszene" - sofern es so etwas in irgendeiner homogenen Art und Weise überhaupt gibt - für recht "divers". Und gerade wenn man sich des Öfteren in anderen Szenen bewegt, lernt man die Anglergemeinde zu schätzen... ;)
Kann schon sein dass da etwas Verbitterung mitspielt.
Die "Angelszene" würde ich grob definieren mit der Masse der Angler die sich über den reinen Fischfang hinaus mit allem beschäftigen was sonst noch so dranhängt, quasi der Intensivtäter unter den Angelscheininhabern. Und da finde ich einfach dass sich die Motivation und auch das Klientel stark gewandelt haben.
Am Rhein in NRW gab es z.B. in den 90ern eine ganze Reihe von Cracks die dort mit Gummiködern wirklich gefeiert haben, die haben sich aber auch intensiv mit Gewässer, Futterfischen, Strömungen und Fischwanderungen beschäftigt und bis auf wenige Ausnahmen hast du von denen keine Fotos in Zeitschriften gesehen, die haben keine Köder "designt", nicht geguidet und keiner wäre auf die Idee gekommen seine Spots irgendwo breitzutreten. Da waren auch Leute bei die wirklich mit einfachem Gerät gefischt haben, einfach weil es die finanziellen Möglichkeiten nicht hergaben und es primär ums Angeln ging.
Heute sind die Prioritäten einfach anders, ein großer Teil kauft erstmal Tackle ohne Ende, untermaßige Fische werden fotografiert und jeder 25er Barsch so weit in die Kamera gestreckt dass es irgendwo in den asozialen Medien noch ordentlich Beifall dafür gibt. Der "Style" ist wichtig, cool Zettis twitchen, pelagic fishing, Bass in Germany, Predator-Cups....das ist für mich ein alberner Haufen Selbstdarsteller. Aber da diese mittlerweile einen so großen Anteil an der Anglerschaft ausmachen ist es nur logisch dass die Printmedien versuchen dieses Klientel zu bedienen, bzw. selber daraus rekrutiert werden. Das ist natürlich alles ihr gutes Recht jeder kann ja machen was er will, aber ich habe genauso das Recht das sch..sse zu finden.
Man braucht nur mal die Threads hier zu vergleichen, wie viele drehen sich hier noch um Fische und Gewässer ? Und wie viele lauten "Farblich passende Knobs zur neuen Hanswurst 2500FB Rolle gesucht".
Ich freue mich echt extrem über die Selbstbau-Threads, über die Beiträge unter Kulinarisches oder jede Diskussion über Luftdruck, Hochwasser, Umwelteinflüsse etc.
Über Leute die Reiseberichte über Touren auf eigene Faust schreiben, auch wenn da kaum was bei rumgekommen ist.
Über Member die ihre Rolle selber warten, reparieren und ewig fischen.
Über Landschaftsbilder.
Über Selbstkritik.

So viel Verbitterung ist doch nicht dabei stelle ich fest.
 
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Fidde

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Man braucht nur mal die Threads hier zu vergleichen, wie viele drehen sich hier noch um Fische und Gewässer ? Und wie viele lauten "Farblich passende Knobs zur neuen Hanswurst 2500FB Rolle gesucht".
Da kann ich dir leider nicht ganz zustimmen. 50% Ja, die anderen 50% gefühlt: ich habe meinen Schein jetzt schon 2 Wochen, war auch schon 3mal am Wasser, nutze alle 30 am meisten beworbenen Köder und habe immer noch keinen 50er Barsch oder Meterhecht gefangen….Hilfe!!!!
 

Dominikk85

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Der große Vorteil von online Content ist neben bewegtbildern das er wesentlich spezialisierter sein kann. Online gibt es viel mehr nischen die auch für kleine Gruppen angeboten werden können während ein Magazin content für den "mainstream" anbieten muss der für ein breites Publikum interessant ist, was aber natürlich auch bedeutet das der content allgemeiner und weniger detailliert ist.

Dazu kommt das magazine meistens mehrere angelarten abdecken was es noch unspezifischer macht.

Der gesellschaftliche Trend geht klar Richtung Individualismus und weg vom "gemeinschaftserlebnis", sprich während früher alle Sonntags ihren Tatort geschaut haben hat heute jeder seine streaming nische.

Die Qualität des erlebnisses verbessert sich dadurch imo erheblich, einziger Nachteil ist das dieses gemeinschaftserlebnis ein wenig verloren geht weil jeder etwas anderes schaut (wobei Foren und social media natürlich diese Leute auch wieder zusammenführen).

Das war früher anders, damals konnte man sich im real life montags darüber unterhalten was man Sonntags "gemeinsam" im Tatort gesehen hat oder äquivalent dazu wenn man sich am vereinssee trifft was man im blinker gelesen hat.

Die gesellschaft ist aber nicht mehr so, viel Kommunikation hat sich vom real Life nach online verlagert und die Leute leben individueller und wollen auch eine mehr auf sie zugeschnittene Unterhaltung haben.

Ich vermute mal das wäre auch bereits früher passiert wenn es das Angebot gegeben hätte, aber damals musste man halt essen was auf den Tisch kommt:).
 

Spin+Fly

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@AssAssasin Ich hätte dir für deinen obigen Beitrag glatt 10 Daumen gegeben aber die Forensoftware lässt halt nur einen zu.
Besonders diese Passage spricht auch mir aus dem Herzen...
Heute sind die Prioritäten einfach anders, ein großer Teil kauft erstmal Tackle ohne Ende, untermaßige Fische werden fotografiert und jeder 25er Barsch so weit in die Kamera gestreckt dass es irgendwo in den asozialen Medien noch ordentlich Beifall dafür gibt.
Als Kind habe ich ab Mitte der 80er meine ersten anglerischen Erfahrungen gesammelt, welche allerdings zunächst nur aus dem Stippen von Köderfischen für die "großen Angler" bestanden. Mit zunehmenden Alter habe ich mich vermehrt mit den Basics beschäftigt. Viele Bücher über Fische, Gewässer und deren Eigenarten gelesen. Später mit eigenem Job und somit gestiegenem "Wohlstand" kam natürlich auch eine gewisse Faszination für gutes Tackle auf und die Möglichkeit dieses zu erwerben. Es wurde viel investiert. Mittlerweile ist das wieder abgeebbt. Ich bin tacklemäßig gut aufgestellt und sitze nicht mehr der Werbemaschinerie und deren ständig neuen Hypes auf. Ich mag gute Fotos, von Fischen sowie von Momenten am/auf Wasser. Und bin froh dass sich da mittlerweile immer mehr eine gewisse Ästhetik etabliert. Aber diesen Trend jeden Popelfisch ablichten zu müssen, konnte ich noch nie verstehen.
Heutzutage scheint es als dass sich jeder Beginner innerhalb von wenigen Besuchen in Angelläden oder nach Onlinebestellungen, plötzlich für einen Experten im Angeln hält (zumindest wird sich Online meist so dargestellt). Professionelles Tackle ist dann meist en masse vorhanden. Aber das Wissen um die Basics (Fisch- und Gewässerspezifika) lässt oft zu wünschen übrig.
 
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Klinki

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Im Zeitalter der Digitalisierung, des Internets, der Nachhaltigkeit usw. sind nicht nur Angelzeitschriften, sondern sämtliche Printmedien einfach nicht mehr zeitgemäß. Braucht kein Mensch mehr und sind Ressourcenverschwendung.

Sorry aber schonmal an die ältere Generation gedacht?
Sehr einseitige Denkweise.
 

philchasingpikes

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(...)
Am Rhein in NRW gab es z.B. in den 90ern eine ganze Reihe von Cracks die dort mit Gummiködern wirklich gefeiert haben, die haben sich aber auch intensiv mit Gewässer, Futterfischen, Strömungen und Fischwanderungen beschäftigt und bis auf wenige Ausnahmen hast du von denen keine Fotos in Zeitschriften gesehen, die haben keine Köder "designt", nicht geguidet und keiner wäre auf die Idee gekommen seine Spots irgendwo breitzutreten. Da waren auch Leute bei die wirklich mit einfachem Gerät gefischt haben, einfach weil es die finanziellen Möglichkeiten nicht hergaben und es primär ums Angeln ging.
(...)
Heute sind die Prioritäten einfach anders, ein großer Teil kauft erstmal Tackle ohne Ende, untermaßige Fische werden fotografiert und jeder 25er Barsch so weit in die Kamera gestreckt dass es irgendwo in den asozialen Medien noch ordentlich Beifall dafür gibt. Der "Style" ist wichtig, cool Zettis twitchen, pelagic fishing, Bass in Germany, Predator-Cups....das ist für mich ein alberner Haufen Selbstdarsteller. Aber da diese mittlerweile einen so großen Anteil an der Anglerschaft ausmachen ist es nur logisch dass die Printmedien versuchen dieses Klientel zu bedienen, bzw. selber daraus rekrutiert werden. Das ist natürlich alles ihr gutes Recht jeder kann ja machen was er will, aber ich habe genauso das Recht das sch..sse zu finden.
Man braucht nur mal die Threads hier zu vergleichen, wie viele drehen sich hier noch um Fische und Gewässer ? Und wie viele lauten "Farblich passende Knobs zur neuen Hanswurst 2500FB Rolle gesucht".
(...)
So viel Verbitterung ist doch nicht dabei stelle ich fest.
Sorry, aber dein letzter Satz passt so überhaupt nicht zu einem Großteil deines restlichen Beitrags.
Was ist schlimm daran sich für verschiedenes Tackle zu interessieren, seine Kombos farblich abzustimmen und "Predator Cup" netter klingend zu finden als "Hegefischen"?
Keiner deiner aufgezählten - aus deiner Sicht negativen - Punkte ist irgendwie verwerflich. Ich würde sogar eine gegenteilige These aufstellen: Die "heutige, bzw. jüngere" Anglerszene ist sich ihrer Umgebung viel bewusster durch "Trends" wie Catch & Clean, Catch & Release, Catch & Cook, Entnahmefenster, selektive Entnahme, Tungsten, etc. pp.

Denke ich an die 90er zurück, denke ich vor allem an vermüllte Angelstellen, vermüllte Gewässer, keinerlei Maß bei der Entnahme, Setzkescher, Fische ersticken lassen, tonnenweise Futter ins Gewässer schmeißen, etc. pp.

Ich finde es besser wenn untermaßig getwichte Zettis in die Kamera gehalten werden und anschließend released werden, als wenn sie zum Ersticken in einer Plastiktüte geworfen werden und anschließend zuhause wahlweise jahrelang in der Tiefkühltruhe verschwinden, oder durch den Fleischwolf gedreht werden.

Allerdings sehe ich hier auch den klassischen Generationenkonflikt, wenn auch eher im Kopf als am reinen Alter zu sehen.

Am Ende ist es immer das selbe, egal worum es sich dreht: Dinge verändern sich über die Zeit durch eben den Einfluss von nachrückenden, meist jungen Menschen. Das ist nichts schlimmes, sondern lediglich der Lauf der Dinge.
 

RonTom

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Sorry aber schonmal an die ältere Generation gedacht?
Sehr einseitige Denkweise.
"Ältere Generation" Welche ist das für dich?
Denkt die ältere Generation jetzt auch an die jüngere Generation, die die ganze Scheiße jetzt ausbaden muss, die uns deine sogenannte ältere Generation eingebrockt hat?
 

AssAssasin

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Denke ich an die 90er zurück, denke ich vor allem an vermüllte Angelstellen, vermüllte Gewässer, keinerlei Maß bei der Entnahme, Setzkescher, Fische ersticken lassen, tonnenweise Futter ins Gewässer schmeißen, etc. pp.
Gab es alles so, kann ich unterschreiben.
Was es auch gab: unverpackte Jigköpfe und Gummifische, Angler mit nur zwei Ruten im Haus, Leute die nach zwei gefangenen Zandern zufrieden nach Hause gefahren sind, auch wenn man noch einige mehr hätte fangen können.
Ich finde es besser wenn untermaßig getwichte Zettis in die Kamera gehalten werden und anschließend released werden, als wenn sie zum Ersticken in einer Plastiktüte geworfen werden und anschließend zuhause wahlweise jahrelang in der Tiefkühltruhe verschwinden, oder durch den Fleischwolf gedreht werden.
Ich finde besser wenn solche Fische im Wasser gelöst werden, so schnell wie möglich und bei vermehrtem Aufkommen der Platz gewechselt wird.
 

Spin+Fly

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Denke ich an die 90er zurück, denke ich vor allem an vermüllte Angelstellen, vermüllte Gewässer, keinerlei Maß bei der Entnahme, Setzkescher, Fische ersticken lassen, tonnenweise Futter ins Gewässer schmeißen, etc. pp.
Das ist aber eine Entwicklung die dem (zum Glück) allgemein verbesserten Umweltverständnis zu zuschreiben ist. Die schwarzen Schafe gab es früher und gibt es aber auch noch heute. Aber auch schon früher gab es genug Angler die Ihren Müll mitgenommen haben und nicht auf Teufel komm raus alles abgeschlagen haben.

PS: AssAssasin war schneller :smiley:
 

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