Kleiner Reisebericht:
Unser Insel-Hopping-Urlaub in Griechenland ist vorbei, und bei dem schlechten Wetter hier nutze ich die Zeit, um ein paar Zeilen über meine Erlebnisse zu schreiben. Es war kein reiner Angeltrip, daher war ich nicht jeden Tag am Wasser. Obwohl ich kein richtiges Uferjigging betrieben habe, nutze ich diesen Thread, da ich in Griechenland unterwegs war.
Als Rute hatte ich eine Goture Reiserute (Ali) dabei, die 2,7 Meter lang ist und bis 38 gr. WG hat. Das Wurfgewicht kann man voll ausnutzen.
Als Rolle war eine 3000er Daiwa Theory mit einer 1.5 PE Schnur im Einsatz.
Unsere ersten Nächte verbrachten wir auf der Insel Andros. Zufällig hatte meine Freundin eine Unterkunft gebucht, von der aus ich in fünf Minuten einen Spot erreichte, der 20 Meter Wurfweite bot.
Am ersten Morgen (7 Uhr) bin ich erstmal an den Strand gegenüber vom tieferen Spot und habe mit Oberflächenköder und 8 cm Stickbaits getestet, ob Wolfsbarsch vor Ort sind.
Nach ein paar Würfen hatte ich auch 2 Attacken und Nachläufer. Auf die schnelle hätte ich gesagt es waren Bluefische zwischen 30 und 40 cm. Leider blieb kein Fisch hängen und die Bisse ließen nach. Nach einer dreiviertel Stunde bin ich dann auf die andere Seite an den tieferen Spot.
Zuerst habe ich wieder von oben nach unten geangelt und mit einem SG Jerk Minnow die obere Wassersäule abgesucht. Nach mehreren Würfen gab es hier keine Aktion. Als nächstes habe ich mit einem 40 gr. Needlejig die Wassersäule im Zick-zack abgesucht.
Dann habe ich mal den Black Minnow in Khaki (25gr) eingehängt und beim ersten Wurf einen Biss erhalten.
Der Fisch ließ sich mit der leichten Rute nicht richtig vom Grund weg bekommen und nach wenigen Minuten fühlte es sich an, als würde ein Grouper in seine Höhle schwimmen. Die Schnur locker lassen und dann wieder aufnehmen half nichts und nach einer Weile habe ich die Hauptschnur vermutlich an einem Felsen gekappt.
An einem anderen Morgen habe ich auch zuerst wieder den Strand beangelt. Dieses mal ging aber nichts und ich bin wieder an die tiefere Stelle.
Nach einer halben Stunde gab es auf den BM wieder einen Einschlag, aber diesmal gab es nicht so viel Drillerlebnis und der Fisch hat die Hauptschnur wieder an einem Felsen gekappt. Sehr ärgerlich.
Als nächstes ging es auf die Insel Naxos. Hier hatte ich mein Urlaubs-Highlight, da mir meine Freundin zum Geburtstag einen Bootstrip bei
https://naxosfishingtours.gr/ geschenkt hat.
Wir verbrachten einen halben Tag mit Dimitris und Sofia und es war mega abwechslungsreich. Da das Meer an diesem Tag ruhig war, konnten wir an Spots fahren, die etwas weiter vom Ufer weg waren.
Wir versuchten es erstmal mit Softbait und Jig auf Dentex und Grouper in 50-80 Meter tiefem Wasser.
Nach ein paar Stellenwechsel und keiner Aktion hat mir Dimitris einen Tintenfisch am überdimensionalen Kickbackrig in die Hand gegeben. So versuchte ich es mit Livebait und meine Freundin mit einem rot-schwarzen Curlytail (Soul snipe eel).
Nach ein paar Minuten kam von ihr nur ein “Hilfeschrei” und ihre Rute war krumm. Man muss dazusagen, dass sie keine erfahrene Anglerin ist und mit mir nur ab und zu im Ausland angelt. Da der Fisch etwas mehr Kraft hatte als ein Barsch oder eine Forelle, war ihr das ganze etwas ungeheuer und ich sollte die Rute übernehmen.
Nach kurzer Zeit konnte ich den Fisch an die Oberfläche pumpen und eine schöner Goldblotch-Grouper kam zum Vorschein. Weiß jemand den korrekten deutschen Namen für diesen Fisch?
Nach diesem Fisch geschah nichts mehr, auch ein Wechsel auf den BM Sandeel in Khaki brachte keinen Fisch. Wir fuhren nach ca. 3,5 h in eine kleine Bucht für das Mittagessen. Während die beiden das Essen zubereiteten, konnten wir in eine Höhle schwimmen, die eine Anbindung ans Meer hat und etwas schnorcheln.
Das traditionelle Mittagessen war köstlich. Es gab eine Kartoffel-Fischsuppe, Brot mit Tomaten, handgemachten Käse und handgelesenen Kapern. Als Hauptgang gab es Kartoffeln und sonnengetrockneten Skorpionfisch und Lippfisch, der nochmal gedämpft wurde.
Nach dem Essen haben wir nochmal eine dreiviertel Stunde auf Barracuda geschleppt, aber leider hat keiner Bock auf den Köder.
Die letzte Insel, die war mit der Fähre angesteuert haben, war Syros.
Hier habe ich an einem extrem windigen Nachmittag nochmal das Shorejigging in ca. 15 Meter Wassertiefe versucht, doch der Wind war zu stark. An einem anderen Tag morgens (06:45-08:45 Uhr) hatte ich am Strand und im Molenbereich auch keine Aktion.
Am letzten Abend auf der Insel wollte ich unbedingt noch die klassische Mittelmeer-Angelei ausprobieren.
Mit langen Minnows ging es in den Fischerhafen auf Barracuda.
Ich begann bei Sonnenuntergang auf der Mole Richtung offener See. Neben mir war ein griechischer Angler, der es auf Sepia versucht.
Nach zig Würfen habe ich es im Hafen zwischen den Booten versucht, es war jetzt halb 9 und die Nacht war da. Nach drei Würfen biss schließlich ein Barracuda im Hafen zwischen den Booten, und ich konnte den Urlaub mit einem schönen Fang abschließen.
Was mir auffiel, ist, dass der SG Jerk Minnow in der sinking Version auch in der Strömung am Besten läuft. Der Barrajerk und der Akami Wild liefen viel schlechter, wenn man die Geschwindigkeit erhöht und etwas Strömung vorhanden ist. Wie ist eure Erfahrung dazu?
Fazit: Beim nächsten Mal nehme ich definitiv eine stärkere Rute mit, wenn es in tiefere Gewässer geht.