7gr. Jig + Trailer;
Hier geht das Werfen schon gut los. Es ist etwas mehr Genauigkeit gefragt, um das Gewicht schön raus zu bekommen, aber das geht. Grundkontakt (aufkommen des Köders) empfinde ich aber da immer noch als low.
Dabei ist zu bedenken, dass Du Dich da bei der M am unteren Ende des angegeben WG bewegst.
Und WG heißt nun mal Wurfgewicht und nicht Grundkontaktrückmeldungsgewicht.
Man darf daher nicht automatisch davon ausgehen, dass man mit dem niedrigsten angegeben Wurfgewicht automatisch auch eine gute Rückmeldung vom Grund bekommt.
Die Rückmeldung des Grundes ist von so vielen Faktoren wie Distanz, Strömung, Wind, Stärke der PE und des FC, Material und Form des Gewichtes und Form des Köders abhängig.
Ich habe am Stausee mit der M und einer PE #1 mit 7g +3-4" kein Problem mit der Rückmeldung des Grundes über den Blank.
Bei mir am Fluss mit Strömung und einem etwas weicheren Grund ist es mit 7g teilweise schon etwas schwierig.
10gr und 12gr. Bullet mit C-Rig:
Also diese Gewichte fliegen gefühlt bis zum Mond. Beim Schleifen fühlt man meiner Meinung nach alles ganz genau. Auch Bisse. Diese sogar so deutlich, das man etwas erschrickt. Die Führung ist unfassbar präzise. Ein Dirigierstock fällt mir dazu ein. Man kann cm-weise die Montage zuppeln.
Aber, die Bissverwertung empfinde ich aktuell als schlecht. Kleine Barsche haben keine Chance die Spitze auch nur annähernd zu biegen. Klar kann man an der Köderführung arbeiten, im Sinne von beim Biss schnell nachgeben und auf Schnurabzug warten, aber das geht alles so schnell, das der Fisch schon weg ist
Klar kann man mit der Rute auch C-Rig fischen, aber gerade das Schleifen, wo man die gesamte Zeit eine gestraffte Schnur hat und der Fisch beim Biss am ehesten direkten Zug auf die Spitze ausübt, finde ich damit nicht optimal.
Dafür nehme ich def. lieber die Spin MH ST. Für 10-12g + 3-4" ist die für mich perfekt geeignet und hat sich noch Spielraum nach unten und oben.
Der straffe ST gibt eine top Rückmeldung vom Grund und trotzdem ist die Bissverwertung gut.
Aber die Überschneidung, zumindest im WG, mit der HR wäre schon enorm, oder ?
Nicht zu stark an sowas orientieren.
Wg-Angaben unterschiedlicher Firmen können stark von einander abweichen.
Das lässt sich ohne die Ruten wirklich am Wasser getestet zu haben schlecht einschätzen.
Ein extremes bekanntes Beispiel ist z.B. die Bullseye JigWip mit einem Wg bis 60g, bei der die meisten Nutzern angeben, dass das reale nutzbare Gesamtgewicht bei max. 30-35g liegt.
Kann man mit der ML Spinning ein 12 gr. Bullet mit einem Crazy Flapper in 3,6" voll durchziehen ?
Meiner Meinung nach ja.
Aber auch da gilt das gleiche bezüglich des Schleifen mit dem C-Rig, was ich oben zur M geschrieben habe.
Insgesamt ist das Thema Rute und die Einschätzung dessen was sie kann schwierig, da es eben von vielen unterschiedlichen Bedingungen beim jeweiligen Einsatz abhängt und dann auch noch das subjektive Empfinden ankommt.
Da kann es sein, dass eine Rute hier um Forum absolut gelobt wird, man selbst aber damit nicht zurecht kommt.
Ist mir in den letzten 2 Jahren schon mindestens 3x so gegangen.
Daher habe ich mich inzwischen damit abgefunden, dass es eben ab und zu vorkommt, dass ich eine Rute schon nach kurzer Zeit wieder abgeben und lieber weiter nach einer für mich Passenden suche.