Sehr subjektive Infos zur Search and Jig H und MH in der Spinversion
Nachdem ich mir die Spinversion der Search and Jig MH (im folgenden MH genannt) zugelegt habe und mir nicht sicher war, ob sie genug „Wumms“ (Anhieb !) für auch für (größere) Zander und Hechte hat – und sie mir anderseits bei ersten Testfischen hier in D sehr gefallen hat - musste auch die Search and Jig H in der Spinversion (im folgenden H genannt) her.
Beide Ruten konnte ich jetzt in einem einwöchigem Aufenthalt in den NdL testen. Mit dabei war u.a. meine langjährige „Everydayrute“, die „del Sol“ von tailwalk – sie kam nicht einmal zum Einsatz.
Leider wollten los zandros nicht immer wie erhofft, die Hechte dafür phasenweise umso heftiger.
Die Range der angegebenen Wurfgewichte haut bei beiden hin (sie können eher etwas mehr ab), die berüchtigte Rückmeldung geht aber -für mich – erst bei etwas (einige g) höheren als den angegebenen WGs los. Beides sind sehr geile Stöcker, gefischt habe ich allerdings zu 90% die MH, einfach deshalb, weil mich die Rute sehr schnell angefixt hat und für den gewünschten Einsatzbereich (ich faulenze/jigge sehr gerne extrem leicht im Stillwasser) Zanderfischen mit maximal 15 g schweren Jigköpfen (gerne und wenn möglich nur die Hälfte) und maximal 5inch Gufi im Stillwasser wie gemacht ist. Die Tocs bei der MH „knallen durch“ dass es eine Freude ist, das Drillen mit der MH toppt die Freude über die Tocs noch mal deutlich. Die MH geht im Drill fast in eine parabolische Aktion, wippt aber im Wurf null nach und ist alles andere als ein Schwabbelstock. Zudem hatte ich stets das Gefühl, dass die Rute den GuFi exakt so animiert, wie ich mir das vorstelle (ich habe es im klaren Flachwasser auch mal gecheckt.)
„Der Köder macht am Grund das, was ich ihm mit der Rute signalisiere“.
Wer jetzt glaubt, die H sei halt lediglich eine etwas kräftigere Rute als die MH, der irrt. Meiner Meinung nach sind das komplett unterschiedliche Ruten : Die H ist deutlich „bockiger“, insgesamt steifer und hat eine andere blankcharakteristik -im Drill eher in Richtung Spitzenaktion, ganz anders als die MH, ist aber trotzdem alles andere als ein „Knüppel“. Die Rückmeldung beim Toc ist bei der H ebenfalls hervorragend – die MH ist das Florett, die H das Schwert.
Über die sehr guten Wurfeigenschaften der Ruten wurde schon geschrieben – ich kann das für beide Ruten bestätigen, wobei die MH nochmals einen Hauch besser auflädt. Erstaunlich, wie weit ein 7g Jigkopf mit einem 4er ES fliegen kann, wenn man ihn an der MH durchzieht.
Wenn man jetzt fragt, ab wieviel g Jigkopf man bei welchem GuFi das berühmte „Aufsetzen“ am Grund bemerkt lautet meine ehrliche Antwort : Keine Ahnung.
Ich habe es nicht getestet, kann aber sagen, dass die Rückmeldung der MH am Grund für mich bei Windstille frühestens bei einem Jigkopf von 10 g losgeht, bei der H entsprechend später.
Kopflastigkeit
Für mich ein k.o. Kriterium, bei diesen beiden Ruten überhaupt kein Thema. Sowohl MH als auch H sind mit den üblichen 3-4000er Rollen null kopflastig und hervorragend ausbalanciert.
Achso : Die Ringe. Innendurchmesser am Spitzenteil : klein. Nicht irgendwie klein, sondern wirklich sehr klein.
Wer einmal im Sturm bei schlechtem Licht dünne geflochtene von der Rolle beginnend komplett neu durch diese Ringe durchfädeln muss, der wird die Ringe in diesen Moment hassen….
Ein (kleiner) Minuspunkt ist für mich der an beiden Ruten fehlende Hakenhalter. Einer der beiliegenden Halter der Sorte "Wegwerfprodukt" hat sich - es war kaum Spannung auf der Schnur - bereits mit einem Riss des Gummis verabschiedet.
Auf die Bestimmung von „sweet points“ etc pp habe ich verzichtet – ich wollte in dieser Woche einfach nur angeln .
Fazit : Beides sehr geile Ruten mit unterschiedlicher Blankcharakteristik. Die MH kann sehr viel, Zander bis 60 cm, Rapfen bis 80 cm und viele Hechte bis 80 cm (größere Fische habe ich nicht gefangen) meistert sie hervorragend, und dabei ist sie für das vorgesehene Einsatzspektrum leicht und filigran – diese Rute hat mich nicht nur wegen ihrer Leichtigkeit mächtig angefixt und ich kann sie für den beschriebenen Einsatzbereich empfehlen. Für Fließgewässer oder Jigköpfe ab etwa 15 g (und GuFis 6 inch aufwärts, es geht um präzises animieren, werfen kann sie auch die MH) werde ich die H bevorzugen. Zur H kann ich momentan nur wenig beitragen, weil ich diese (noch ) mangels Fliessgewässer kaum gefischt habe. Ich werde beide Ruten behalten.
