Moin,
Von Land aus ist es im Hauptstrom allerdings schon so, dass ich höhere Gewichte >20gr dran habe, wie sich das auf nem Boot verhält, weiß ich leider nicht.
Und genau hier liegt das Problem wenn es um Rutenempfehlungen geht. Ich persönlich gehe nämlich eher selten über 20g Köpfe hinaus
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Es ist immer ein bisschen abhängig davon worin das Vertrauen liegt. Ich fische meist mit 14g oder 18g Kopf gepaart mit 3.2"-5" Trailer oder mit 15g oder 20g Kopf bestückt mit 6.5" Trailer. Es kommt halt immer darauf an, was gerade ansteht. Ich habe bis vor 14 Tagen fast ausschließlich kleine Köder im Spektrum 3.2" bis 4" gefischt. Steht das Wasser, im Tidenbereich der Elbe, hoch kann sehr gut mit 14g, ja sogar 10g Köpfen, auch da wo die Fahrrinne auf Buhnen trifft, gefischt werden. Ich schaffe es mittlerweile sogar mit 14g in der tiefen Rinne vorm Buhnenkopf regelmäßig Grundkontakt herzustellen. Nimmt der Wasserstand bei ablaufendem Wasser ab, erhöht sich auch der Druck und vor allem der Seitendrift und ich wechsle meist 2-4 Stunden vor NW auf 18g Köpfe. Leichte Köpfe und kleine Köder erhöhen die Bissfrequenz enorm! Man bekommt aber sehr viele Fritten bis 40cm raus. Für diese "Frittenangelei" eignet sich, zumindest vom Ufer aus, die "ZF II H" sehr gut.
Momentan, da es mir auf den Sack ging immer "nur" Fritten zu fangen, habe ich auf die 6.5" Köder gewechselt und fische diese überwiegend an 15g Köpfen. Zwei Stunden vor NW ist der Druck meist jedoch so hoch, dass der Köder eher unkontrolliert driftet und man diesen mit 20g Jig sogar mit mehr "Hangtime" anbieten kann und vor allem, wenn man direkt an die Buhne fischt direkteren Kontakt zum Köder hat. Für diese Ködergröße eignet sich, m.M.n., die Predator III 892 H ganz gut.
Ich hatte am 24.8 einen massiven Zander im Gleithang am Band und war froh diesen nicht an der Zander Force II "H" drillen zu müssen. Der Fisch hat im Gleithang, 15m vor der Buhne an einem Steinhaufen am Grund gebissen und direkt Vollgas gegeben. Die Predator III war krumm bis zum geht nicht mehr und ich musste mir diese kurzzeitig in die Hüfte klemmen um den Fisch aus der harten Strömung zu pumpen. Trotzdem kam es zu Steinkontakt am Buhenkopf und ich war froh ca. 3m von nem 0.45mm FC vor dem 0.18er Geflecht zu haben!
Also ich persönlich erachte, je nach Wasserstand, Köpfe mit 14-18g und 3"-4" Trailer universal einsetzbar im Prall- sowie Gleithang. Bei Ködergrößen >6" kann super mit 15-20g Jigs geangelt werden. Soviel dazu, dass in der Elbe schwere Jigs eingesetzt werden müssen. Klar gibt es Buhnen mit starker Strömung und hier gehe ich auch mit 24-28g Köpfen ran, das liegt aber meistens auch daran, dass diese stark angeströmten/durchströmten Buhnen sehr tief sind. An den ruhigeren Zonen, also da wo die Strömungskante den beruhigten Bereich küsst, kann dann aber auch in diesen Buhnen mit 14-18g mit kleinen Ködern gefischt werden. Selbst ganz kurze Buhnenköpfe, an denen die Fahrrinne unmittelbar vorbei läuft, fische ich insbesondere mit 18g Köpfen. Weiterer Vorteil von leichten Jigs ist, dass die Abrissquote minimiert wird.
Nun zum Boot:
Hier kann das Boot ja gut positioniert werden und es kann, so gesehen, immer mit der Strömung (also ähnlich wie im Prallhang) gefischt werden. Somit denke ich, dass eher leichtere Gewichte eingesetzt werden. Ist halt schwierig einzuschätzen wie sich der TE wohl fühlt. Weiter denke ich, dass auf nem Boot eine kurze Rute angebrachter ist und ich würde mich an einer höchstens 2.2m langen Rute orientieren, da mit einer kurzen Rute der Fisch näher ans Boot gebracht werden kann und der Griff nicht so störend ist. Jedoch halte ich es mittlerweile auch für subjektives Empfinden, dass eine lange Rute von der Steinpackung notwendig ist. Viel wichtiger ist die Rückmeldung des Blanks und vor allem "wie (gefühlvoll) führe ich den Köder an die Buhne ran und wie schwer ist mein Jigkopf". Denn auch mit einer kürzeren Rute kann der Köder bis direkt an die Steinpackung ran geführt werden ohne ihn in den Steinen zu versenken. Das alles erübrigt sich aber vom Boot aus, denn hier fischt man ja eigentlich von der Buhen weg.
Viel wichtiger ist aber, m.M.n., dass dir Rute auch einem massiven Fisch in der Strömung bändigen kann und auf die persönlichen Vorstellungen abgestimmt ist. Ich bin fast 2 m groß bei 85kg und da ist die Predator III 892 H für mich vom Ufer aus gut händelbar. Ob das für Pete auch zutrifft, kann ich nicht sagen. Die ZF ist dagegen schon ein "Leichtgewicht" mit deutlich besser Balance, vom Boot wäre mir diese aber zu lang.
Was ich persönlich immer hilfreich finde ist sich im Fachhandel beraten zu lassen. Hier steht oftmals eine ganz andere Expertise zur Verfügung und es können mal verschiedene Stöcker in die Hand genommen werden. Wenn dann eine konkrete Vorstellung über Einsatzspektrum und Fischart vorhanden ist und dann auf das eigene Bauchgefühl gehört wird, liegt man oftmals gar nicht so verkehrt. Also mein Tip, im Dezember einfach mal einschlägige Läden in Hamburg abklappern, Ruten in die Hand nehmen und mit den Händlern fachsimpeln. Dann wird sich sicher etwas passendes finden. Und immer schön dran denken: In der Elbe sind wirklich jederzeit massive Zettis fangbar und die machen dann kurzzeitig ganz schön Dampf, also das Gerät lieber etwas kräftiger wählen.
Viel Spaß beim Shoppen und vor allem eine schöne Zeit in Australien,
LG Thomas