@Zanderlui: ich kann mir vorstellen, dass das aus der Froschperspektive nur schwer zu akzeptieren ist, ab es geht nicht darum, was ich, Du oder der Fischer am liebsten hätte, sondern was volkswirtschaftlich Sinn macht. Grob über den Daumen gepeilt gibt es 350 Ausbildungsberufe, da wird sich für so einen Fischer schon eine Umschulung finden lassen. Und vielleicht findet er ja auch einen Job bei den Müritzfischern. Nur die Umstellung, nicht auf Teufel komm raus den Teich leer zu machen - das wird nicht leicht... ;-)
Die Frage danach, warum ich arbeiten gehe und die Unterstellung, wie anspruchslos weil leicht glücklich zu machen ich sei, da ich am liebsten auf der Couch säße, interpretiere ich mal als den unverschämten Versuch, mich zu diskreditieren. Aber da ich aus der jahrelangen Erfahrung weiß, dass Du Deine Möglichkeiten des Erfassens der Problematik, ihrerer Komplexität und der Lösungsansätze schon vor einigen Seiten ausgeschöpft hattest, nehme ich Dir das schon nicht mal mehr übel.
Es ist mir unerklärlich, wie man aus den aufgezeigten Zahlen interpretieren kann, dass jene, die bislang weder etwas für ihren Gewinn zahlen noch durch Beiträge in nicht finanzieller Form zur Erhaltung von Fischbeständen tun, die geeigneten Kandidaten für eine nachhaltige - oder wem dieses eigentlich sehr passende Wort nicht gefällt - verträgliche Bewirtschaftung sein sollen. Und auf der anderen Seite wird dann auch noch der implizite Vorschlag unterbreitet, eine Erhöhung der Individualkosten der Angler den Müritzgewässern angepasst vorzunehmen, um das für diese Leute finanziell lukrativer zu machen. Das ist einfach unfassbar schräg in seiner Logik.
Aber weil das hier alles schon nach Abgesang auf die Bodden klingt - da bin ich persönlich keineswegs sicher. Das wird erst die nahe Zukunft zeigen. Und selbst wenn es tatsächlich mit den Beständen krachen sollte - die Gewässer werden sich auch davon erholen, wenn denn der Fischereidruck (Angler und Berufsfischer!) erstmal wegen mangelnder Attraktivität zurück geht. Es wäre nur mal wieder ein Beispiel dafür, dass die Katastrophe erst eintreten muss, bevor reagiert wird. Und das ist nicht nur schade, sondern kostet hier den Steuerzahler auch noch vollkommen unnötig einen Haufen Geld.