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Saturday

BA Guru
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Dieser Thread richtet sich vornehmlich an Rutentheoretiker und Rutenbauer unter euch. Wer eine Auseinandersetzung mit dem Thema für müßig hält oder der Ringanzahl von Spinnruten schlichtweg keine Bedeutung beimisst, wird sich hier vermutlich wie falsch abgebogen vorkommen.

Der einzige andere Thread, den ich im BA bisher zur Thematik gefunden habe, ist mittlerweile fast 15 Jahre alt und für mich offen gestanden nicht wirklich hilfreich.
Wann immer ich mich mit der Funktionsweise von Spinnruten beschäftige, weil z. B. wieder einmal eine Kaufentscheidung ansteht, stolpere ich über die Wahl der "sinnvollsten" Ringanzahl. Kürzlich ist mir dabei aufgefallen, dass für bestimmte Anwendungszwecke manchmal unterschiedlich viele Ringe verbaut werden. Z. B. hat so manche feine Rig-Rute mit Spitzenaktion mehr Ringe als eine für's Jiggen gebaute gleich lange Rute im gleichen WG-Bereich.
  • Warum ist das so?
  • Inwiefern benötigen Rigs mehr Ringe als Jigs (bzw. Jigs weniger Ringe als Rigs :smirkcat:)?
  • Wie verhält sich das bei anderen Kunstködertechniken und warum?
Ich weiß, dass mehr Ringe die Schnur effektiver vom Blank fernhalten als weniger Ringe und ich weiß, dass kleinere Ringe den Schnurverlauf beim Wurf besser unter Kontrolle halten als größere Ringe. Deshalb sieht z. B. Fuji's KR Concept (KRC) mehr und kleinere Laufringe vor als dessen Vorgänger, das New Guide Concept (NGC).

Außerdem erleichtern viele Ringe deren "fehlerfreie" Positionierung, weil die Abstände zwischen ihnen kleiner sind als die Abstände zwischen weniger Ringen (siehe Grafiken):

Andererseits ist die Beringung von Stangenruten nicht zuletzt ein Kostenfaktor – schließlich bedeuten mehr Ringe mehr Handarbeit pro Rutenexemplar. Physikalisch ist jedoch vor allem das zusätzliche Gewicht am Blank relevant, welches für die Rutenbalance (zusammen mit dem Hebelgesetz) zum sprichwörtlichen "Zünglein an der Waage" werden kann. Ein ansonsten toller Aufbau wird durch zu viele Ringe kopflastig, was unangenehmes Fischen und Rückenschmerzen zur Folge haben kann. Ein Kontergewicht am Griffende erhöht unnötig das Gesamtgewicht einer Rute und sollte m. E. nur die letzte Maßnahme sein, wenn der Aufbau bereits fertiggestellt wurde.
 
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Fr33

BA Guru
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Servus,

die Ringanzahl und Größe der Ringe hat nicht nur wirtschaftliche Hintergründe, sondern auch physikalische. Das wurde oben ja schon richtig genannt. Aber ich muss das bzgl. viele Ringe = mehr Gewicht mal relativieren. Mehr Ringe machen die Rute pauschal nicht zwangsläufig Kopflastiger ... das Gegenteil kann sogar der Fall sein, wenn man anstelle von 7 Ringen mit sagen wir um das besser zu Verdeutlichen mal von 50gr ausgehen. Mit 9 Ringen, die aber insgesammt kleiner sind und entsprechend leichter sind, sind es am Ende ggf nur noch 42gr an Ringen.... Die eingesparten 8 Gr machen ne Menge aus. (Ja das waren mal irgendwelche Werte .... so ein Ringsatz wiegt wahrscheinlich keine 40gr... aber egal).

Mit vielen und kleineren Ringen wirft es sich meiner Meinung präziser.... aber nicht wirklich weiter. Die vielen Ringe bremsen eben doch die Schnur im Wurf. Gutes Beispiel... ne Karpfenrute hat auch keine NGC oder Fuji KR Beringung :D
 

tölkie

Barsch Vader
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Moin, oh das sind viele Fragen und Gedanken.

Teils hat die Fr33 ja schon beantwortet. Ich habe mich, weil ich das Thema auch spannend fand/ finde, mit den unterschiedlichen Ringkonzepten und den Ideen, die dahinter stehen, beschäftigt. Weiterhin habe ich mal die Ringe gewogen, auch ganze Ringsätze und dann wird einiges klarer.

Meistens sind weniger Ringe schwerer, weil die Abstände größer sind und damit auch größere Ringe verbaut werden müssen, um die Schnur vom Blank fern zu halten.
Nimmt mein zB eine feine, eher nachgiebigere Spitze zum Riggen, dann sollten dort möglichst kleine Ringe aus Gewichtsgründen verbaut werden, sonst hängt so eine feine Spitze runter. Da die Ringhöhe damit weniger wird, muss halt der ein oder andere Ring mehr verbaut werden.
Aber auch das muss man sich gezielt ansehen. Heute gibt es sehr leichte Stahlringe, die kaum mehr wiegen als Titanringe. Verbaut man dagegen zB kleine Stahl SIC Ringe, könnte es sein, dass solche kleinen Ringe mehr wiegen als die Großen. Es ist also wichtig, sich über alles zusammen Gedanken zu machen. Welcher Ring, was wiegt er, welches Ringkonzept usw..

Nimm mal KR, dort war es früher so, dass man über drei Reduktionsringe auf die Running Guides ging, mir gefiel das KR Konzept, aber nicht so. Ich habe nicht so stark reduziert und einen weicheren Übergang gebaut. Heute reduziert Fuji teils auch über 4 Ringe und nicht mehr 3. Überall kann man mitdenken, es ist ja nichts in Stein gemeißelt .... manchmal muss man kreativ sein, aber auch Daten sammeln und Fakten schaffen.

Also viel Spass, vl. war ein kleiner Input dabei.
 

Saturday

BA Guru
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Dankeschön euch beiden. Da war jetzt schon ein großer Input dabei, aber mehr Informationen führen nicht nur zu mehr Wissen, sondern meistens auch zu weiteren Fragen :D

@Fr33 | Ja, Ringeinlagen sind und bleiben Reibungspunkte (egal wie glatt sie sind), also bremsen sie natürlich auch die Schnur. Das merkt man in der Praxis z. B. in dem bescheidenen Moment, wenn es beim Wurf zu Schnurbruch kommt. Dann fliegt der Köder gleich ne ganze Ecke weiter ... Gut, das Flugobjekt ist dann natürlich um den Luftwiderstand seines Schnuranhängsels erleichtert, aber auch mit Schnur würde es ohne Ringe jedenfalls weiter fliegen als mit Schnur und Ringen (wenn man die Schnur irgendwie reibungsfrei ausgerichtet bekäme).

Andererseits kann man bezüglich Reibung m. E. erst dann von zu vielen Ringen sprechen, wenn die in Klängen von der Stationärrolle fliegende Schnur auch mit weniger Ringen (vom Choke Point bis zur Rutenspitze) wie eine nahezu gerade Linie am Blank ausgerichtet bliebe. Ansonsten sorgt nämlich Line Slapping an den Ringrahmen und am Blank bestimmt für viel mehr Reibung und Wurfweitenverlust als ein Ring zu viel (siehe Zeitlupenaufnahmen):

Werfen eigentlich Karpfenruten oder Spinnruten im gleichen Wurfgewichtsbereich weiter und nach welchen Konzepten werden Karpfenruten beringt?

@tölkie | Ja, je nach Setup empfiehlt das KRC heute mal vier und mal drei sog. Reduction Guides vor den ganzen Running Guides (die alle die gleiche Größe haben).

Ich mag das Konzept und würde am liebsten nur danach aufgebaute Stangenruten fischen, weil das meiste Gewicht und damit die meiste Trägheit eben die wenigen größeren Reduction Guides auf der dickeren Seite des Blanks mit sich bringen und das dünnere Spitzenteil schön leicht und schnell bleibt. Micro Guides kommen mir da auch gerade recht, außer wenn es draußen mal Minusgrade hat.

Verschieden lange UL-Ruten von mir haben jeweils genau 9 Ringe:
  • 1,75m Kuying Teton 510S
  • 1,85m Konger Streeto XUL (ohne Microguides)
  • 2,10m Mikado LX Sapphire Fazlite (mit Solid Tip)
Alle drei Ruten haben sehr verschiedene Charakteristiken: Ich kenne keine straffere 3g-WG-Stangenrute als die Teton. Die Streeto ist sehr allroundig und hat dementsprechend auch keinen allzu schnellen Taper und die Mikado-Rute kombiniert eine Vollcarbonspitze mit Semi-Parabolik.

Alle drei Ruten haben K-Guides, aber warum haben alle jeweils gerade genau 9 Ringe?
 
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tölkie

Barsch Vader
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@Sir Saturday

nur eine Anmerkung, ich beringe auch gerne mit den H Ringen und den kleinen Ringen nach meinem KR Konzept, ich tue das aus Gewichtsgründen und der besseren Balance, auch finde ich die kleinen Ringe auf einer dünneren Spitze hübscher.

Persönlich konnte ich aber noch nie feststellen, dass man mit KR weiter wirft, so wie es teils kommuniziert wird. Im RBF wird darüber auch immer wieder philisophiert. Es gibt div. Meinungen, man müsste aber mal die gleichen Ruten mit den unterschiedlachen Ringen aufbauen, um heraus zu finden was daran ist. M.M. ist Wurftechnik, Schnurstärke und Blankgeometrie viel wichtiger.

Zu den drei Ruten, ich weiß es doch auch nicht :), zudem glaube ich, dass nicht alle, die Ruten herstellen lassen, auch Ahnung haben von dem was sie tun. Sie lassen einfach fertigen. Schaut man manchen Teamangler an, der angeblich Produkte mit entwickelt, dann tauchen schon einige Fragen zu dem KH auf . Während es auf der anderen Seite wirklich Hersteller gibt, die sich mit dem Bau einer Rute von vorne bis hinten beschäftigen und dann auch Topprodukte raus bringen.

Liebe Grüsse Bernd
 

Saturday

BA Guru
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ich beringe auch gerne mit den H Ringen und den kleinen Ringen nach meinem KR Konzept, ich tue das aus Gewichtsgründen und der besseren Balance, auch finde ich die kleinen Ringe auf einer dünneren Spitze hübscher.

Meine Rede :cool:

Persönlich konnte ich aber noch nie feststellen, dass man mit KR weiter wirft, so wie es teils kommuniziert wird.

Das mag sein, aber weniger weit wirft man auch nicht und profitiert dann trotzdem von den anderen bereits genannten Vorteilen gegenüber dem NGC.

Um doch mal von der Theorie hinter meinen Fragen tiefer in die Praxis zu gehen:
Ich suche momentan eine Spinning von der Stange mit 9 K-Guides (am liebsten sinnvoll nach KRC angeordnet), die maximal 2m lang ist und ein max. Wurfgewicht zwischen 12 und 18g aufweist (in dem WG-Bereich werden weitere Ruten folgen, aber mit irgendeiner muss man ja erstmal beginnen). Sie soll über eine wirklich schnelle Rückstellgeschwindigkeit verfügen, damit sie optimal zum aktiven Jiggen geeignet ist. Ob Spitzenaktion oder Semi-Parabolik ist dann bei einem hochverdichteten und schnellen Blank für mich bei diesem Einsatzzweck eher zweitrangig.

Mein Preisrahmen endet bei 150€. Vielleicht finde ich aus diesem Grund aktuell auf die schnelle keine einzige Rute, die alle genannten Eigenschaften in sich vereint. Ich habe keine Designansprüche an eine Spinnrute, außer eine rückseitige Rollenverschraubung.

Mit weniger als 9 Ringen hätte ich irgendwie Bauchschmerzen, weil selbst die 1,75m kurze Teton 9 Ringe an ihrem 46t-Blank hat und Ködergefühl sowie Zielgenauigkeit im Wurf bei dieser Rute wirklich einwandfrei sind. Außerdem kommt im Drill ordentlich Power beim Fisch an. Im Winter habe ich Zander und Rapfen an Microködern damit gefangen (obwohl das reale max. WG dieser Rute lediglich ca. 3g beträgt)!
 
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HängerHH

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Meine Rede :cool:



Das mag sein, aber weniger weit wirft man auch nicht und profitiert dann trotzdem von den anderen bereits genannten Vorteilen gegenüber dem NGC.

Um doch mal von der Theorie hinter meinen Fragen tiefer in die Praxis zu gehen:
Ich suche momentan eine Spinning von der Stange mit 9 K-Guides (am liebsten sinnvoll nach KRC angeordnet), die maximal 2m lang ist und ein max. Wurfgewicht zwischen 12 und 18g aufweist (in dem WG-Bereich werden weitere Ruten folgen, aber mit irgendeiner muss man ja erstmal beginnen). Sie soll über eine wirklich schnelle Rückstellgeschwindigkeit verfügen, damit sie optimal zum aktiven Jiggen geeignet ist. Ob Spitzenaktion oder Semi-Parabolik ist dann bei einem hochverdichteten und schnellen Blank für mich bei diesem Einsatzzweck eher zweitrangig.

Mein Preisrahmen endet bei 150€. Vielleicht finde ich aus diesem Grund aktuell auf die schnelle keine einzige Rute, die alle genannten Eigenschaften in sich vereint. Ich habe keine Designansprüche an eine Spinnrute, außer eine rückseitige Rollenverschraubung.

Mit weniger als 9 Ringen hätte ich irgendwie Bauchschmerzen, weil selbst die 1,75m kurze Teton 9 Ringe an ihrem 46t-Blank hat und Ködergefühl sowie Zielgenauigkeit im Wurf bei dieser Rute wirklich einwandfrei sind. Außerdem kommt im Drill ordentlich Power beim Fisch an. Im Winter habe ich Zander und Rapfen an Microködern damit gefangen (obwohl das reale max. WG dieser Rute lediglich ca. 3g beträgt)!
Moin Moin
Sir Saturday
dann schau dir mal die Ruten von der Firma Dragon an , bin schwer begeistert. Ob Blank Ringe oder Rollenhalter sehr durchdachte Ruten . Fische z.Z. seit 3 Wochen eine ProGuide X .Genauere Infos http://www.dragon-fishing.com/offer
Gruß
 
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Saturday

BA Guru
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Dragon kenne ich schon länger und habe immer mal bei denen reingeschaut, aber solch einen geilen Export-Katalog hatten die beim letzten mal noch nicht. Mein erster Eindruck von deren aktuellem Rutenrepertoire erinnert mich positiv an Konger, die einen guten Ruf in der BA-Gemeinschaft genießen und mich persönlich auch in der Praxis längst überzeugt haben.

In Bezug auf mein Kaufinteresse zeigt sich jedoch das selbe Bild wie bei den anderen mir bekannten europäischen Marken, welches mich schon länger ins Grübeln bringt. Schnelle Spinnruten mit Tubular Tip (ab ca. 10g Max.-WG) haben im Schnitt einen Ring weniger als ähnliche Ruten mit Solid Tip. Aber das erklärt ja im Prinzip Tölkies Post bereits ganz gut:
Meistens sind weniger Ringe schwerer, weil die Abstände größer sind und damit auch größere Ringe verbaut werden müssen, um die Schnur vom Blank fern zu halten. Nimmt mein zB eine feine, eher nachgiebigere Spitze zum Riggen, dann sollten dort möglichst kleine Ringe aus Gewichtsgründen verbaut werden, sonst hängt so eine feine Spitze runter. Da die Ringhöhe damit weniger wird, muss halt der ein oder andere Ring mehr verbaut werden.

Daraus schließe ich, dass straffe Ruten (mit wenig nachgiebigen Spitzen) zwischen 1,80m und 2m Länge keine 9 Ringe benötigen, um die Schnur vom Blank weg zu halten. Die Spitze hängt nicht herunter, wenn etwas schwerere bzw. größere Ringe verbaut werden und durch dessen Höhe wird die Schnur effektiv von Blankkontakt abgehalten, weswegen größere Abstände zwischen den einzelnen Ringen gewählt werden können.

So weit so gut. Jetzt bleibt vorerst nur noch eine Frage an dich offen, @tölkie: Wie viele Ringe würdest du einem Blank für dich verpassen, der zwischen 1,80m und 2m lang ist, ein max. WG zwischen 12 und 18g besitzt und über eine straffe Spitze und ein schnelles Rückstellvermögen zum Jiggen verfügt?
 
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tölkie

Barsch Vader
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Hi
grundsätzlich richte ich mich an den Empfehlungen seitens Fuji aus, da ich damit gut klar kommen, auch, wenn ich ab und an etwas abgeändert habe bezügl. Ringhöhe, Verlauf und manchmal auch den Abstand.

https://www.guidesnblanks.com/cms/files/fuji_guide_spec_chart_2018.pdf

Ich habe tatsächlich meine 7f Blaas mit 9+1 nach KR beringt, das funzt klasse. Wobei diese Blaas 12gr nicht unbedingt zum Jiggen wäre, würde es aber auch nicht anders machen bei einer Jigge. Eine 6f Rute würde ich dann 7+1 beringen, eine 6,6er mit 8+1. Da auf eine so leichte Rute selten eine große Rolle dran kommt, würde ich einen 16er Starter nehmen und keinen 20er.

Zu den Dragon Ruten. Sofern das stimmt was die schreiben, dass sie 72 oder sogar 80msi Matten für den Bau der Ruten verwenden, damit sehr leicht bauen könnten, dann verstehe ich zB nicht warum die dann die schweren Alconite ringe bei so leichten Ruten verwenden. Für mich nicht bis zum Ende gedacht, ausser dass man den Preis nicht so hoch treiben will, wobei da es zB die leichten SeaGuide Ringe geben würde.
 
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Walstipper

Bigfish-Magnet
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Z. B. hat so manche feine Rig-Rute mit Spitzenaktion mehr Ringe als eine für's Jiggen gebaute gleich lange Rute im gleichen WG-Bereich.
  • Warum ist das so?
  • Inwiefern benötigen Rigs mehr Ringe als Jigs (bzw. Jigs weniger Ringe als Rigs :smirkcat:)?
  • Wie verhält sich das bei anderen Kunstködertechniken und warum?

Der Kostenfaktor wurde ja schon angesprochen, es wird kaum einen Hersteller geben der 2 oder gar 3 Ringe mehr als üblich auf einen Blank tut, wenn er dies nicht im qualitativen Kontext begründen oder als Image seiner Ruten vermarkten kann.

Die Ringanzahl ist nicht nur eine Abwägung der optimalen Biegelast vs. Ringmasse, sondern zusätzliche Ringe holen auch über einen zusätzlichen "Ankerpunkt" mehr Kraft aus einem Blank. Die Schnur wird gezwungen den Weg des Blanks zu nehmen, es wird also mehr Kraft auf Schnur gebracht, welche sonst den geringsten Weg zwischen den Ringen nimmt.

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Auch Kraft aus dem HT zu holen hat in gewisser Weise was mit der Ringanzahl zu tuen, umso weiter Richtung Rolle desto mehr Ankerpunkte am HT. Es gibt aber einen optimalen Abstand vom Starter zur Spule (bei Castings mag das weniger relevant sein, hier auch die Ringhöhe) bezüglich der Reibung im Wurf. Viele Test einiger Amis führten hier zur 27x Method, also Abstand = 27*Spulendurchmesser. Ich meine aber das war nicht KR sondern noch NGC.

Mit vielen und kleineren Ringen wirft es sich meiner Meinung präziser.... aber nicht wirklich weiter. Die vielen Ringe bremsen eben doch die Schnur im Wurf. Gutes Beispiel... ne Karpfenrute hat auch keine NGC oder Fuji KR Beringung :D

Mit mehr Ringen saust die Schnur aber auch gerader durch die Ringe, knallt mit weniger ungünstigen Winkeln in die Ringe.

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tölkie

Barsch Vader
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Dieser Aspekt war mir so nicht geläufig, finde ich klasse und kann dem gut folgen, auch wenn die Darstellung natürlich extrem ist und niemand nur drei Ringe verbauen würde.
 

Waterfall

Barsch Vader
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Die Ringanzahl ist nicht nur eine Abwägung der optimalen Biegelast vs. Ringmasse, sondern zusätzliche Ringe holen auch über einen zusätzlichen "Ankerpunkt" mehr Kraft aus einem Blank. Die Schnur wird gezwungen den Weg des Blanks zu nehmen, es wird also mehr Kraft auf Schnur gebracht, welche sonst den geringsten Weg zwischen den Ringen nimmt.

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Auch Kraft aus dem HT zu holen hat in gewisser Weise was mit der Ringanzahl zu tuen, umso weiter Richtung Rolle desto mehr Ankerpunkte am HT. Es gibt aber einen optimalen Abstand vom Starter zur Spule (bei Castings mag das weniger relevant sein, hier auch die Ringhöhe) bezüglich der Reibung im Wurf. Viele Test einiger Amis führten hier zur 27x Method, also Abstand = 27*Spulendurchmesser. Ich meine aber das war nicht KR sondern noch NGC.



Mit mehr Ringen saust die Schnur aber auch gerader durch die Ringe, knallt mit weniger ungünstigen Winkeln in die Ringe.

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Genau deshalb ist es nicht richtig immer davon auszugehen eine Rute müsste mit möglichst wenigen Ringen beringt werden, um die Aktion des Blanks nicht zu "verfälschen". Für mich ist die Rutenlänge bei der Anzahl der Ringe gar nicht zwingend entscheidend, sondern viel mehr die Aktion der Rute. Deshalb bin ich recht schnell von dem KR-Schema welches Fuji für die Ringaufteilung vorgibt weg gekommen - es hat einfach nicht bei jeder Rute gepasst. Blanks mit fast/ x-fast Aktion und steifem Handteil brauchen deutlich weniger Ringe (wenig Ringe am Handteil, viele im Spitzenbereich) als vollparabolische Blanks (gleichmäßige Ringverteilung über ganzen Blank). Ist ja auch klar, dort wo der Blank sich nicht biegen kann, brauche ich nicht zwingend viele Ankerpunkte um die volle Aktion des Blanks auszunutzen. Wenn er jedoch bis ins Handteil arbeitet, dann benötige ich zur gleichmäßigen Kraftverteilung deutlich mehr Ringe über die ganze Länge der Rute. Wichtig ist dabei eben besonders, dass die Ringe (und auch Wicklungen) so klein/ leicht wie möglich sind. Besonders bei UL-Ruten merkt man jedes Bisschen zu viel Gewicht am Blank. Gerade da kommt man deshalb nicht an vielen leichten kleinen Ringen herum, und für mich ist das somit nahezu der einzige legitime Umstand um Torzites wirklich sinnig zu verbauen (da kenne ich leider auch keine Alternative).

Ich hab schon einige male rum experimentiert was die Beringung angeht, mittlerweile fahre ich bei Ruten mit 2m Länge so:

fast/ xfast-Taper: 8-9+1 Ringe
regular fast-Taper: 9-10+1 Ringe
regular Taper: 10-11+1 Ringe

Als Beispiel meine Suzuki RXF mit 10+1 Ringen (regular-fast).
DSC09728.jpg

Ausnahme ist bei mir wohl meine TR74 Super Mebaru (4g Wurfgewicht) mit 13+1 Ringen. Ist jedoch auch 2,24m lang. Sieht auf dem ersten Blick seltsam aus, fischt sich aber absolut grandios. Das Ding gebe ich nicht mehr her und würde ich jederzeit wieder so beringen.

IMG_8045.jpg
 

Saturday

BA Guru
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Eure Posts sind allesamt sehr sehr nützlich für mich. Vielen lieben Dank! :)

Leider fühle ich mich in meiner ursprünglichen Haltung ziemlich bestätigt, dass die meisten Stangenruten (selbst in gehobeneren Preisbereichen) mit zu wenigen Ringen ausgestattet werden.

In Bezug auf meine Rutensuche bleibt mir wohl nur der Kauf einer Konger Streeto L 2002. Ich habe ja bereits eine Streeto XUL und bin mit der Rute sehr zufrieden. Allerdings ist es ein absoluter Allroundstecken und ich hätte mich blankmäßig in diesem Fall wirklich gern auf's Jiggen spezialisiert.
 

Saturday

BA Guru
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@Waterfall | Fuji gibt ja konkrete Empfehlungen im KR-Konzept nur für "Unentschlossene" und schreibt, dass der bestmögliche Aufbau bezüglich Anzahl, Größe und Positionierung der Guides (nach einer ersten Orientierung an der Rutenlänge) individuell an die Charakteristik des Blanks angepasst werden soll. Insofern machst du mit deinen selbst erarbeiteten Kriterien alles richtig. Erstberinger wie ich freuen sich hingegen immer über eine leitende Hand und ein paar "Gewissheiten". Das senkt die Einstiegshürde.
 

Saturday

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@Lutscho | Ich suche leider ne Zweiteilige und habe vor allem nicht das nötige Kleingeld für einen Stecken jenseits von 300€. Aber es ist schön, dass überhaupt Hersteller existieren, denen solche Details wichtig sind. Ohne deinen Tipp wäre ich übrigens (ganz unabhängig vom Preis) kaum auf Legit Design gestoßen, weil Lurenatic nie die Ringanzahl angibt oder einfach mal ein Foto in ganzer Länge liefert.
 

Lutscho

Gummipapst
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Ähm ne, BC. Ging es hier die ganze Zeit um Spinnings?
Hab den Fred nur grob überflogen, da mich Ringe und die Anzahl nie wirklich interessiert haben. Da ich nicht selber aufbaue, habe ich da eh keinen Einfluss drauf.
 

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