Hier werden zwei Sachen miteinander vermischt. Zum einen eine durch einen Börsenkonzern getroffene Entscheidung über den Wegfall 3 Arbeitsplätzen. Zum Anderen das Sterben lokaler Händler.
Ersteres ist kein wirklicher Verlust. Solange PF einen wirklich ernstgemeinten Ersatzteilservice für Endkunden anbietet können denke ich alle damit leben. Ein Problem sehe ich aber wenn ein Händler vor Ort Pleite geht, aber Garantieansprüche der Rolle noch gelten. Hier muss Abu für den Endkunden direkt erreichbar sein, nicht wie bei Toshiba-OEM-Festplatten wo Garantieabwicklungen NUR über den Händler abgewickelt werden - ist der weg ist die Garantie futsch.
Für Rollen Made-In-China in Preislagen über 200€ darf das sehr wohl verlang werden.
Zweiteres:
Man darf bei allem nicht vergessen, dass der Markt in D ein eher kleiner Markt ist.
Wie kommst du darauf? Und was ist für dich klein? Kannst du das beziffern?
Soweit ich die Fachliteratur gelesen hab setzt die Hobbyangelbranche jedes Jahr 5Mrd € um - wahrscheinlich sogar mehr mit steigender Tendenz. Wer da nicht den Schuss hört und mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen. Das fängt über entsprechende Mindest-Ladengrößen an, geht über bessere Einkaufstaktiken (käuferischer Zusammenschluss wie z.b. bei EP) um Einkaufspreise zu drücken und nicht zulutzt kompetente und vor allem freundliche Beratung. Gerade da sehe ich das eigentliche Problem. Viele Angellädeninhaber sind "alte Säcke". Und wie in der Angelbranche üblich ist sie von extremen Konservativismus durchzogen - bloß keine Veränderung. Das zieht sich dann bis in die oberste Führungsriege der Verbände durch.
Es ist zum großen Teil die Unflexibilität auf Kundenwünsche flexibel zu reagieren, es ist die Faulheit, es ist das fehlende Engagement, es ist das fehlende Fachwissen (ein wirklich kompetenter Verkäufer für Ruten und Rollen sollte ein Grundverständnis von Physik und Mathematik mitbringen), es ist eine verfehlte Preispolitik und wie so oft schlechte Kommunikation oder noch schlimmer inkompetente Beratung.
Es gibt genug Läden, die es verstanden haben einen Angelladen auch wirtschaftlich zu führen und zu expandieren. Aber dazu muss die innere Betonmauer einger Ladenbesitzer bröckeln. Das geht zuerst über die Produktauswahl und den Preis. Und wenn man nur auf billig macht, bleibt auch die zahlungskräftige Kundschaft weg, die sonst durchaus auch weiteres Zubehör nebst Angel kaufen würde. Aber wenn man mir dann auf die Frage nach einem großen MaxRap mit dem hinweis kommt, dass das ja nur ein geklautes Design von hersteller XYZ ist und er den nicht hat und bestellen will dann tuts mir leid. Ein Produkt nicht zu führen ist das eine, mir unterschwellig die Unterszützung zur Produktpiraterie vorzuwerfen ist das allerletzte. Als wenn Rapala es nötig hätte Designs zu klauen. Meines Wissens haben die den Wobbler erst erfunden. Und selbst wenn es ein Plagiat wäre, kann er das gerne für sich behalten.
Solange der Fachhandel nicht die Lage erkennt und weiter auf immer weiter überalternde Kundschaft setzt, wird es zu weiteren Schließungen kommen. Jetzt mag der einzelne denken: höhöh .. ich komm mit meinem Händler gut klar - mag sein aber evtl. vergraults viele andere Kunden.
Ein Angelladen muss auch nicht in der City platziert sein.
Klingt hart - willkommen im 21. Jahrhundert
Mein Mitleid hält sich wirklich in Grenzen.
Mein Laden vor Ort hat Mitarbeiter zwischen 20 und vllt 40 Jahren - der Chef ist keine 30!