Hallo zusammen,
ich möchte Euch hier ein wenig über meine liebsten Köder und die Führungstechniken berichten, Blinker in verschiedenen Ausführungen und Gewichten.
Dabei wird es vorerst nur um die Zielfische Barsch und Forelle gehen, vielleicht schreibe ich später noch einen zweiten Teil über das gezielte Angeln auf Hecht mit diesen oftmals verkannten Blechködern.
Ich persönlich unterscheide hier für mich drei grundsätzlich unterschiedliche Arten von Blinkern:
- die aktiven und aggressiven
Dazu gehören die stark S-förmig gebogenen wie zum Beispiel der Stitch von Crazy Fish.
- die schlanken und ruhigen
Ein gutes Beispiel sind hier alle Meerforellen- und Hornfischblinker, aber auch und ganz besonders der Toby von Abu Garcia
- die flachen und die Klassiker
Ich glaube den Effzett von DAM kennt hier eigentlich jeder, aber auch Sly und Sense von Crazy Fish oder den Siren Solo von Lurefans ordne ich hier ein
Ganz klar ist das es hier auch etliche Mischformen gibt, aber ich glaube diese drei Kategorien beschreiben die Typen recht gut.
Wann setze ich nun welchen ein und wie führe ich den Köder, wie halte ich die Rute, wo sind die grundsätzliche Vorteile eines Blinkers?
Die meisten Blinker teilen sich eine herausragende Eigenschaft, sie lassen sich meist hervorragend werfen und fliegen gut. Darüber hinaus sind sie meist deutlich günstiger als andere Hardbaits wie Wobbler. Auch sind die Führungstechniken meist einfach zu erlernen und richtig angewendet bringen Blinker auch wirklich gute Fänge.
In den letzten zwei Jahren habe ich immer häufiger feststellen müssen das ich mit Gummis und Wobblern immer weniger gefangen habe. Es wurde getwitscht, gejerkt und gercrankt, C/T-Rigs und Jigs in allen erdenklichen Arten durchs Wasser gezogen, häufig mit mäßigem Erfolg. Auch Spinner liefen nicht mehr so wie ich es aus den Jahren zuvor gewohnt war.
Woran mag das liegen? Keine Ahnung, aber ich habe in den Tiefen meiner Tackleboxen gesucht und einfach mal wieder die Köder genommen welche mir auch vor 30 Jahren schon gute Fische gebracht haben.
Die Ruten und das Setup:
Als Ruten verwende ich L oder ML Spinnruten, meine Mollas 67L2F bzw 73 ML+2F oder L/ML Baitcaster wie die Noike Seiten 68L und 64M, wie oben schon geschrieben liegt der Fokus auf Barsch und Forelle. Als Schnur verwende ich immer geflochtene, 8Braid PE, z.B. Stroft GTP-S, Daiwa 8Braid EVO oder Sunline Super PE 8Braid, Tragkraft 6 Kg bei L und 8 kg bei den MLs, immer etwa 1,5 Meter Fluocarbon (Stroft FC1) mit ca 90% Tragkraft der Hauptschnur und bei der geringsten Hechtgefahr auf jeden Fall Stahl, meist Pike Wire von Drennan mit 90% Tragkraft des Fluos, am Ende einen Snap oder Wirbel mit Snap.
Die aggressiven:
Beginnen möchte mit den aggressiven wie dem Stitch von Crazy Fish. Der Stitch wiegt 6,5 Gr und ist dabei relativ klein, das Blech selber aber recht dick. Er ist S-förmig gebogen, eine Seite ist metallisch glänzend und die andere Seite farblich gestaltet. Mit dieser Art von Blinkern lässt sich prima ein panisch flüchtendes Fischchen imitieren.
Mit einer L oder ML Rute, egal ob Spinn oder BC, lässt er sich richtig gut und weit werfen. Kurz bevor er auf dem Wasser aufklatscht bremse ich die Schnur leicht ab damit das gesamte System sich streckt, so minimiere ich den Schnurbogen und habe schon in der Absinkphase direkten Kontakt zum Köder, das kennt Ihr ja vom jiggen. Ich lasse ihn bis auf die gewünschte Tiefe absinken und beginne unmittelbar mit dem einholen. Dabei variiere ich die Enholgeschwindigkeit, meist beginne ich langsam, beim nächsten Wurf schnell, dann mittel.
Je nachdem wo ich die Fische vermute versuche ich entweder 0,5 bis 1 Meter über Grund oder unter der Oberfläche zu bleiben. Es ist nur meine persönliche Meinung und Erfahrung, der Köder 1 Meter über dem Fisch führt zum Anbiss, der Köder 25 cm unter dem Fisch wird ignoriert. Das heißt im Ergebnis besser zu hoch als zu tief fischen, so minimiert man auch Hänger und den damit häufig einhergehenden Köderverlust.
Zurück zum Stitch, abhängig von der Einholgeschwindigkeit schlägt er nach links und rechts, manchmal überschlägt bzw dreht er sich dabei. Wird er sehr schnell geführt dreht er sich wie ein Spinner, insgesamt läuft er halt recht aggressiv.
Natürlich kann man die Einholtechnik auch variieren oder kombinieren, gerne lasse ich ihn absinken, jigge ihn dann richtig kräftig an, lasse ihn ein wenig absinken und mache dann drei/vier Kurbelumdrehungen.
Die Rutenspitze zeigt dabei immer Richtung Wasser, die Rute und die Schnur bilden beim einholen immer einen Winkel von etwa 120 bis 150 Grad. Somit zieht der Blinker mir die Rute ein wenig auf Spannung was mir die Bisserkennung ungemein erleichtert. Ebenso merke ich sofort ob sich in der Nähe des Blinkers etwas tut, man spürt wirklich die Bugwellen der Fische wenn sie den Köder verfolgen.
Die Bisse kommen meist unmittelbar und sehr heftig, durch den Winkel zwischen Schnur und Rute puffert die Rute das gut weg und mir bleibt genug Zeit zu reagieren und den Anhieb zu setzen.
In flacherem Wasser funktioniert das nicht, da beginne ich sofort nach dem Aufklatschen mit dem einholen, die Rutenspitze zeigt dabei leicht nach oben, so etwa in 10:00 oder 11:0 Uhr Position, ich halte sie dabei recht locker in der Hand. Auch hier steht die Rute dann ganz leicht unter Spannung, einen Biss spüre ich sofort oder ich sehe ihn an der Schnur, den Anschlag mache ich dann aus dem Handgelenk.
Die schlanken und ruhigen:
Gerade beim Oberflächenangeln - top-watern - funktionieren lange schmale Blinker recht gut, solche wie man sie beim fischen auf Meerforellen oder Hornfische einsetzt. Der Klassiker hier und einer meiner absoluten Favoriten ist der Toby von Abu Garcia, ideal um ein schwaches oder leicht angeschlagenes Fischchen zu imitieren.
Diese Blinker sind nicht ganz so stark gebogen, sie sind sehr schlank und relativ groß im Vergleich zum Stitch, dennoch lassen sie sich super werfen und fliegen weit.
Wurftechnik und Rutenhaltung sind weitestgehend so wie oben beschrieben wobei ich bei Toby die Rute eher waagerecht halte und der Winkel zwischen Rute und Schnur etwa 150 Grad oder größer ist, d.h. die Rute und die Schnur bilden fast eine Gerade. Aber nur fast.
Der Toby schlägt beim einholen ganz leicht seitlich aus und dreht sich auch gern mal um die Längsachse, er lässt sich sehr schnell führen. Besonderen Spaß macht das wenn Forellen in den Morgen- oder Abendstunden jagen, man kann den Toby quasi über die Wasseroberfläche hüpfen lassen und die Forellen stürmen hinterher. Auf Hornfische wird auch so geangelt, das macht richtig Bock.
Nun sind die Fische nicht immer im Jagdmodus, doch hier hilft eine besondere Eigenschaft des Tobys, ich nenne es mal Rollen. Wenn man ihn auf Weite gebracht hat und mit beliebiger Geschwindigkeit einholt und dann stehen lässt beginnt er sich um seine Längsachse zu drehen während er absinkt. Dabei ist es wieder äußert wichtig direkten Kontakt zum Köder zu halten denn hier kommen die Bisse extrem aggressiv. Das Rollen funktioniert nur an komplett gestrecktem System, sobald der Wirbel am Kopfende vom Toby um mehr als etwa 45 Grad nach oben steht hört das Rollen auf und der Toby taumelt nur noch, dann muss halt wieder eingekurbelt werden. Mit dem Toby lässt sich ein sterbendes Fischchen an der Wasseroberfläche prima imitieren wenn man es einmal raus hat.
Die flachen und die Klassiker:
Bei vielen von uns ist er in der Tacklebox, er war auch einer meiner ersten Kunstköder, der Effzett von DAM. S-förmig gebogen, eher flach als schlank ist es der wohl am meisten kopierte Kunstköder überhaupt. Aber es gibt ja auch noch andere „flache“, z.B. Sly und Sense von Crazy Fish oder der Siren Solo von Lurefans. Die einen sind eher tropfenförmig, die anderen haben eher die Form einer Raute.
Diese Blinker sind eher ruhige Vertreter, mit ihnen kann man prima ein kraftloses Fischchen kurz vor dem Ableben imitieren. Ihr Lauf ist meist ruhiger, sie lassen sich sehr langsam führen dafür schlagen sie stärker aus und erzeugen stärkere Druckwellen. Durch ihre eher große Fläche sind sie sehr gut sicht- und wahrnehmbar. Bedingt durch die im Vergleich zum Eigengewicht relativ große Fläche fliegen sie nicht ganz so weit.
Im Gegensatz zu den vorher genannten lasse ich die flachen Klassiker gerne bis auf den Grund absinken, natürlich nur dort wo ich die Bodenbeschaffenheit kenne, ich will ja keine Hänger produzieren.
Was die Köderführung angeht habe ich hier zwei Favoriten, das langsame einleiern und das jiggen bzw eine Kombination aus beidem. Da ich sie diese Blinker gerne tief und langsam führe zeigt die Rutenspitze immer nach unten, der Winkel zur Schnur beträgt dann rund 120 Grad. Die Bisse kommen meist brachial, d.h. der gesamte Blinker wird komplett inhaliert, wie ein wehrloses halbtotes Fischchen welches der Räuber nur noch aufsammeln muss. Ich brauche hier die Federkraft der Rute, würden Rute und Schnur eine Linie bilden bekäme ich den Biss sonst „über die Rolle“ mit, die Rute würde nichts puffern. Im schlechtesten Fale gibt es dann Schnurbruch oder der Fisch schlitzt aus, also besser die Rute arbeiten lassen.
Insgesamt waren Blinker für mich die mit Abstand erfolgreichsten Köder in den letzten zwei Jahren, etwa 90 % aller Fische habe ich damit gefangen, egal ob Barsch, Forelle oder Hecht.
Nun hoffe ich das Euch dieser Beitrag gefällt, das es für den einen oder anderen eine Inspiration oder Anregung ist mal wieder die Köder unserer Väter und Großväter auszuprobieren, ich bin sicher Ihr werdet erfolgreich sein und Spaß haben einem Stück Blech Leben einzuhauchen.
Ein schönes und fischreiches Wochenende!
André
ich möchte Euch hier ein wenig über meine liebsten Köder und die Führungstechniken berichten, Blinker in verschiedenen Ausführungen und Gewichten.
Dabei wird es vorerst nur um die Zielfische Barsch und Forelle gehen, vielleicht schreibe ich später noch einen zweiten Teil über das gezielte Angeln auf Hecht mit diesen oftmals verkannten Blechködern.
Ich persönlich unterscheide hier für mich drei grundsätzlich unterschiedliche Arten von Blinkern:
- die aktiven und aggressiven
Dazu gehören die stark S-förmig gebogenen wie zum Beispiel der Stitch von Crazy Fish.
- die schlanken und ruhigen
Ein gutes Beispiel sind hier alle Meerforellen- und Hornfischblinker, aber auch und ganz besonders der Toby von Abu Garcia
- die flachen und die Klassiker
Ich glaube den Effzett von DAM kennt hier eigentlich jeder, aber auch Sly und Sense von Crazy Fish oder den Siren Solo von Lurefans ordne ich hier ein
Ganz klar ist das es hier auch etliche Mischformen gibt, aber ich glaube diese drei Kategorien beschreiben die Typen recht gut.
Wann setze ich nun welchen ein und wie führe ich den Köder, wie halte ich die Rute, wo sind die grundsätzliche Vorteile eines Blinkers?
Die meisten Blinker teilen sich eine herausragende Eigenschaft, sie lassen sich meist hervorragend werfen und fliegen gut. Darüber hinaus sind sie meist deutlich günstiger als andere Hardbaits wie Wobbler. Auch sind die Führungstechniken meist einfach zu erlernen und richtig angewendet bringen Blinker auch wirklich gute Fänge.
In den letzten zwei Jahren habe ich immer häufiger feststellen müssen das ich mit Gummis und Wobblern immer weniger gefangen habe. Es wurde getwitscht, gejerkt und gercrankt, C/T-Rigs und Jigs in allen erdenklichen Arten durchs Wasser gezogen, häufig mit mäßigem Erfolg. Auch Spinner liefen nicht mehr so wie ich es aus den Jahren zuvor gewohnt war.
Woran mag das liegen? Keine Ahnung, aber ich habe in den Tiefen meiner Tackleboxen gesucht und einfach mal wieder die Köder genommen welche mir auch vor 30 Jahren schon gute Fische gebracht haben.
Die Ruten und das Setup:
Als Ruten verwende ich L oder ML Spinnruten, meine Mollas 67L2F bzw 73 ML+2F oder L/ML Baitcaster wie die Noike Seiten 68L und 64M, wie oben schon geschrieben liegt der Fokus auf Barsch und Forelle. Als Schnur verwende ich immer geflochtene, 8Braid PE, z.B. Stroft GTP-S, Daiwa 8Braid EVO oder Sunline Super PE 8Braid, Tragkraft 6 Kg bei L und 8 kg bei den MLs, immer etwa 1,5 Meter Fluocarbon (Stroft FC1) mit ca 90% Tragkraft der Hauptschnur und bei der geringsten Hechtgefahr auf jeden Fall Stahl, meist Pike Wire von Drennan mit 90% Tragkraft des Fluos, am Ende einen Snap oder Wirbel mit Snap.
Die aggressiven:
Beginnen möchte mit den aggressiven wie dem Stitch von Crazy Fish. Der Stitch wiegt 6,5 Gr und ist dabei relativ klein, das Blech selber aber recht dick. Er ist S-förmig gebogen, eine Seite ist metallisch glänzend und die andere Seite farblich gestaltet. Mit dieser Art von Blinkern lässt sich prima ein panisch flüchtendes Fischchen imitieren.
Mit einer L oder ML Rute, egal ob Spinn oder BC, lässt er sich richtig gut und weit werfen. Kurz bevor er auf dem Wasser aufklatscht bremse ich die Schnur leicht ab damit das gesamte System sich streckt, so minimiere ich den Schnurbogen und habe schon in der Absinkphase direkten Kontakt zum Köder, das kennt Ihr ja vom jiggen. Ich lasse ihn bis auf die gewünschte Tiefe absinken und beginne unmittelbar mit dem einholen. Dabei variiere ich die Enholgeschwindigkeit, meist beginne ich langsam, beim nächsten Wurf schnell, dann mittel.
Je nachdem wo ich die Fische vermute versuche ich entweder 0,5 bis 1 Meter über Grund oder unter der Oberfläche zu bleiben. Es ist nur meine persönliche Meinung und Erfahrung, der Köder 1 Meter über dem Fisch führt zum Anbiss, der Köder 25 cm unter dem Fisch wird ignoriert. Das heißt im Ergebnis besser zu hoch als zu tief fischen, so minimiert man auch Hänger und den damit häufig einhergehenden Köderverlust.
Zurück zum Stitch, abhängig von der Einholgeschwindigkeit schlägt er nach links und rechts, manchmal überschlägt bzw dreht er sich dabei. Wird er sehr schnell geführt dreht er sich wie ein Spinner, insgesamt läuft er halt recht aggressiv.
Natürlich kann man die Einholtechnik auch variieren oder kombinieren, gerne lasse ich ihn absinken, jigge ihn dann richtig kräftig an, lasse ihn ein wenig absinken und mache dann drei/vier Kurbelumdrehungen.
Die Rutenspitze zeigt dabei immer Richtung Wasser, die Rute und die Schnur bilden beim einholen immer einen Winkel von etwa 120 bis 150 Grad. Somit zieht der Blinker mir die Rute ein wenig auf Spannung was mir die Bisserkennung ungemein erleichtert. Ebenso merke ich sofort ob sich in der Nähe des Blinkers etwas tut, man spürt wirklich die Bugwellen der Fische wenn sie den Köder verfolgen.
Die Bisse kommen meist unmittelbar und sehr heftig, durch den Winkel zwischen Schnur und Rute puffert die Rute das gut weg und mir bleibt genug Zeit zu reagieren und den Anhieb zu setzen.
In flacherem Wasser funktioniert das nicht, da beginne ich sofort nach dem Aufklatschen mit dem einholen, die Rutenspitze zeigt dabei leicht nach oben, so etwa in 10:00 oder 11:0 Uhr Position, ich halte sie dabei recht locker in der Hand. Auch hier steht die Rute dann ganz leicht unter Spannung, einen Biss spüre ich sofort oder ich sehe ihn an der Schnur, den Anschlag mache ich dann aus dem Handgelenk.
Die schlanken und ruhigen:
Gerade beim Oberflächenangeln - top-watern - funktionieren lange schmale Blinker recht gut, solche wie man sie beim fischen auf Meerforellen oder Hornfische einsetzt. Der Klassiker hier und einer meiner absoluten Favoriten ist der Toby von Abu Garcia, ideal um ein schwaches oder leicht angeschlagenes Fischchen zu imitieren.
Diese Blinker sind nicht ganz so stark gebogen, sie sind sehr schlank und relativ groß im Vergleich zum Stitch, dennoch lassen sie sich super werfen und fliegen weit.
Wurftechnik und Rutenhaltung sind weitestgehend so wie oben beschrieben wobei ich bei Toby die Rute eher waagerecht halte und der Winkel zwischen Rute und Schnur etwa 150 Grad oder größer ist, d.h. die Rute und die Schnur bilden fast eine Gerade. Aber nur fast.
Der Toby schlägt beim einholen ganz leicht seitlich aus und dreht sich auch gern mal um die Längsachse, er lässt sich sehr schnell führen. Besonderen Spaß macht das wenn Forellen in den Morgen- oder Abendstunden jagen, man kann den Toby quasi über die Wasseroberfläche hüpfen lassen und die Forellen stürmen hinterher. Auf Hornfische wird auch so geangelt, das macht richtig Bock.
Nun sind die Fische nicht immer im Jagdmodus, doch hier hilft eine besondere Eigenschaft des Tobys, ich nenne es mal Rollen. Wenn man ihn auf Weite gebracht hat und mit beliebiger Geschwindigkeit einholt und dann stehen lässt beginnt er sich um seine Längsachse zu drehen während er absinkt. Dabei ist es wieder äußert wichtig direkten Kontakt zum Köder zu halten denn hier kommen die Bisse extrem aggressiv. Das Rollen funktioniert nur an komplett gestrecktem System, sobald der Wirbel am Kopfende vom Toby um mehr als etwa 45 Grad nach oben steht hört das Rollen auf und der Toby taumelt nur noch, dann muss halt wieder eingekurbelt werden. Mit dem Toby lässt sich ein sterbendes Fischchen an der Wasseroberfläche prima imitieren wenn man es einmal raus hat.
Die flachen und die Klassiker:
Bei vielen von uns ist er in der Tacklebox, er war auch einer meiner ersten Kunstköder, der Effzett von DAM. S-förmig gebogen, eher flach als schlank ist es der wohl am meisten kopierte Kunstköder überhaupt. Aber es gibt ja auch noch andere „flache“, z.B. Sly und Sense von Crazy Fish oder der Siren Solo von Lurefans. Die einen sind eher tropfenförmig, die anderen haben eher die Form einer Raute.
Diese Blinker sind eher ruhige Vertreter, mit ihnen kann man prima ein kraftloses Fischchen kurz vor dem Ableben imitieren. Ihr Lauf ist meist ruhiger, sie lassen sich sehr langsam führen dafür schlagen sie stärker aus und erzeugen stärkere Druckwellen. Durch ihre eher große Fläche sind sie sehr gut sicht- und wahrnehmbar. Bedingt durch die im Vergleich zum Eigengewicht relativ große Fläche fliegen sie nicht ganz so weit.
Im Gegensatz zu den vorher genannten lasse ich die flachen Klassiker gerne bis auf den Grund absinken, natürlich nur dort wo ich die Bodenbeschaffenheit kenne, ich will ja keine Hänger produzieren.
Was die Köderführung angeht habe ich hier zwei Favoriten, das langsame einleiern und das jiggen bzw eine Kombination aus beidem. Da ich sie diese Blinker gerne tief und langsam führe zeigt die Rutenspitze immer nach unten, der Winkel zur Schnur beträgt dann rund 120 Grad. Die Bisse kommen meist brachial, d.h. der gesamte Blinker wird komplett inhaliert, wie ein wehrloses halbtotes Fischchen welches der Räuber nur noch aufsammeln muss. Ich brauche hier die Federkraft der Rute, würden Rute und Schnur eine Linie bilden bekäme ich den Biss sonst „über die Rolle“ mit, die Rute würde nichts puffern. Im schlechtesten Fale gibt es dann Schnurbruch oder der Fisch schlitzt aus, also besser die Rute arbeiten lassen.
Insgesamt waren Blinker für mich die mit Abstand erfolgreichsten Köder in den letzten zwei Jahren, etwa 90 % aller Fische habe ich damit gefangen, egal ob Barsch, Forelle oder Hecht.
Nun hoffe ich das Euch dieser Beitrag gefällt, das es für den einen oder anderen eine Inspiration oder Anregung ist mal wieder die Köder unserer Väter und Großväter auszuprobieren, ich bin sicher Ihr werdet erfolgreich sein und Spaß haben einem Stück Blech Leben einzuhauchen.
Ein schönes und fischreiches Wochenende!
André
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