Ich bin nach einer Nacht im Krankenhaus wieder zu Hause und werde sicher in ein paar Tagen wieder fit sein.
Habe gestern den bisher größten Fisch meiner Anglerlaufbahn gefangen, aber die Geschichte dazu ist leider weniger schön:
Ich war auf einem größeren See Bootsangeln mit einem Kumpel und bekam schon nach kurzer Zeit den großen Wels ans Band. Mit 50 g-Spinnrute und 7 kg-Geflechtschnur war der Drill natürlich ein recht ungleicher Kampf. Der Fisch zog uns etwa eine Stunde lang über den See. Während die anderen Grundangler, die am Ufer saßen ihre Ruten einholten, tat der entsprechende Angler, der mich später niedergeschlagen hat, das nicht, obwohl ich ihn drum gebeten hatte. Stattdessen kam sofort die Antwort "Da müsst ihr ans Ufer fahren und ihn da landen" Aber wie soll das mit dem unterdimensionierten Gerät bei starkem Kraut-und Schilfvorkommen gehen?! Der Fisch ist dann natürlich durch eine der ausgelegten Montagen des Angler gezogen, konnte aber kurz darauf gelandet doch gelandet werden. Da alles verheddert war, blieb mir garnichts anderes übrig als die Schnur zu kappen. Darauf kamen diverse wüste Beschimpfungen und Drohungen. Wir sind dann gleich ans gegenüberliegende Ufer gefahren, weil um ein Foto von dem Fisch zu machen. Der Typ ist aber in der Zeit schon um den See gefahren und kam ohne jede Vorwarnung angestürmt und hat mehrfach auf mich eingedroschen, obwohl ich keine Gegenwehr gezeigt habe (hatte mich in meinem ganzen Leben noch nie mit jemandem geprügelt). Hätte ich versucht Gegenwehr zu zeigen, wäre es wohl nur noch schlimmer gekommen. Resultat war wiegesagt eine Platzwunde am Auge, die genäht werden musste und eine leichte Gehirnerschütterung. Wenn ich überlege wie skrupellos dieser Mensch gewesen ist, bin ich immernoch schockiert und das aus so einem vergleichsweise lächerlichen Grund. Seine Montage hätte ich ihm auch ohne Zögern bezahlt, aber selbst als wir noch auf dem Boot saßen hatte ich ja schon Angst zu ihm ans Ufer zu fahren. Sonst liest man sowas immer nur in der Zeitung und dann passiert es einem selbst. Wir haben dann noch zwei Fotos von dem Fisch gemacht, welcher bisher mein größter überhaupt war, aber wirklich freuen konnte ich mich nicht. Genauer gemessen wurde er auch nicht, weil ich dazu nicht mehr wirklich in der Lage war und das Maßband auch bloß bis 1,50 m ging. Grobes anlegen ergab etwa 1,80 - 1,90 m Länge, danach wurde er wieder freigelassen. Was anderes wäre aufgrund meines Zustandes auch nicht mehr möglich gewesen.
Ich möchte mich aber ganz herzlich bedanken, bei den Ansitzanglern, die sich die Autonummer des Täters aufgeschrieben, Polizei + Krankenwagen gerufen und meinem Kumpel beim Verstauen des Bootes im Kofferraum geholfen haben. Und natürlich bei meinem Kumpel Marek, der mir geholfen hat, wo es ging. Bin mir sicher, dass der Täter ermittelt und bestraft wird. Ich wünsche so eine Geschichte wirklich keinem. Finde es schlimm, dass sowas unter Anglern überhaupt passieren kann. Wie krank und hasserfüllt muss man denn sein, um sowas fertigzubringen?
Hier noch trotz allem die zwei Bilder vom Fisch:
Köder war ein 12 cm Salmo Perch-Wobbler in Barschdekor. Gerät: 2,74er Abu Rocksweeper, 4000er Shimano Fireblood, 0,15er Power Pro, 0,55er FC-Vorfach
PS: Da mein Handy bei der Geschichte auch mit Wasser vollgelaufen ist und wahrscheinlich nicht mehr zu retten ist, bin ich auch die meisten Nummern los. Wäre nett, wenn alle mit den ich hin und wieder mal in Telefonkontakt stehe, mir per PN ihr Nummer schicken könnten.