Hey Ruti,
Das halte ich aber für ein Gerücht. Die meisten Drillinge werden durch chemische Verfahren geschärft, das bekommt man sicher mit keinem Hakenschärfer nachträglich hin.
Das kannst du für ein Gerücht halten, Fakt ist aber, dass man die Haken durch mechanische Verfahren deutlich schärfer/spitzer bekommt. Dass man Haken chemisch schärft, hat andere Gründe. Wenn dich das wie und warum näher interessiert, kannst du mir eine PN schreiben, das müssen wir nicht hier im Thread erörtern
Wenn man natürlich zwei Linke Hände hat funktioniert es nicht unbedingt. Aber ich garantiere dir, dass sich selbst bei einem Anfänger - sofern er nicht vollkommen unbegabt ist - bald sehr ansehnliche Erfolge einstellen,. Bei komplexeren Spitzengeometrien (zb gebogen wie die Cutting Point Spitze des St-41) ist es tasächlich sinnvoller, chemisch zu schärfen.
So ein Hakenschärfer macht sich wirklich schnell bezahlt. Ich nutze ihn immer auf den langen Hin- und Rückfahrten zum Dorsch, um die Pilkerdrillinge nachzuschärfen. Diese stumpfen durch Stein- und Wrackkontakt schnell ab. Natürlich wäre es einfacher, die einfach wegzuhauen und neue zu Kaufen, allerdings möchte ich nicht zu dieser Verschwender- und Wegwerfgesellschaft beitragen.
ST-46 ist mir selbst zum Hechtangeln zu fett und der ST-36 wäre mir zum Zanderangeln ebenfalls zu grob, da bräuchte man schon das Zanderkantholz für den Anhieb. ST-26 wäre eine Alternative.
Das ist natürlich persönliche Präferenz, dagegen möchte ich nichts sagen. Wenn du mit einer eher feinen Rute fischst, ist es absolut legitim, dünndrähtige Haken zu verwenden, weil sie deutlich besser eindringen. Auch ist es sehr von der Durchschnittsfischgröße und deinem Drillverhalten abhängig. An meinem Gewässer sind die meisten Hechte und Zander deutlich auf der kapitalen Seite, sodass mir schon einige Male St-36 aufgebogen worden. Das liegt natürlich auch an meinem recht "agressiven" Drillverhalten, idR erhält der Fisch keine Schnur, egal wie groß er ist. Dass das natürlich nicht optimal ist weiß ich und man kann auch am St-26 den Meterzwanzich locker ausdrillen. Allerdings fische ich auch keine UL 0,5g Flitsche, sondern gehe das ganze eher pragmatisch mit entsprechend kräftigen Ruten an. Die Haken müssen selbstverständlich zum restlichen Setup passen. Beim Haupthaken fische ich die VMC Barabrian, die viele für deutlich zu dick halten. Hatte mich mal überzeugen lassen und auf DEKA Jigs gewechselt. Ende vom Lied war, dass mein Traumzander den 3/0 abgebrochen hat. Für Barsch sind sie top, darüber nutze ich sie aber nicht mehr.
Bei Stingerdrillingen ist meine kleinste Größe mittlerweile der St-36 Gr. 6, mit 8ern habe ich einfach schon zu viele Fische verloren. Viele vergessen auch oder wissen nicht, dass die Drillingsschenkel deutlich über das Querprofil des Gummifisches hinausragen müssen, um effektiv zu greifen.
Dadurch, dass die Hakenspitze etwas nach innen zeigt wird er auch deutlich langsamer Stumpf. Nutze den ST-31 in der Gr. 1 an schlanken, langen Shads wie 28er FoxPro und 27er Westin Shad Teez. Selbst mit meiner 200g Rute und 20kg Stroft GTP S habe ich da bisher nicht mal ansatzweise einen Haken aufgebogen.
Damit hast du vollkommen Recht. Auch wird der Fisch, wenn er denn einmal hängt, besser gehalten. Das Eindringen des Hakens erfolgt aber nicht ganz so effektiv wie bei einer geraden Spitze, wobei man das durch einen "männlichen" Anhieb locker ausgleichen kann. Die Gefahr, dass der Haken im Fischmaul nicht greift, sondern abrutscht ist auch etwas größer, einfach durch die rundere Form. Ich jedenfalls nutze sie nicht mehr, auch weil ich sie nicht so gut nachschärfen kann, wie gerade Profile. An Bord mit HNO3 oder HCL hantieren mache ich auch eher ungern.
Letztlich sind wir es, die die Fische fangen und nicht das Equipment. In vielen Fällen wären wir wahrscheinlich besser beraten, statt den Superhaken xy zu kaufen, der den Fisch selbstverständlich fast von alleine fängt und ausdrillt, einfach unsere Technik zu verbessern und durch Angelpraxis Angelpraxis Angelpraxis Erfahrung zu sammeln
Ich habe das Gefühl, dass grade die jungen Angler, zu denen ich mich zähle, versuchen, technische Defizite durch High Tech Angelzeug auszugleichen ;D
Wenn ich mir anschaue, mit welch schrottigem Equipment mein Angelkompanion (der auf die 65 zugeht) seine Zander rausholt, dann zweifel ich oft an mir und der Angelgeräteindustrie.
Und selbst wenn alle Boote Schneider sind, er fängt seine 2 Abendbrotzander für sich und seine Familie.
Erfahrung ist halt durch nichts zu ersetzen bzw. zu kompensieren.
Daher mein Tipp an uns alle: mehr angeln gehen, weniger im Forum philosophieren
Cheers