Meine XF 50 hat in verbindung mit einem gebrauchtem geflecht vermehrt zu Ghoststops geneigt. Für mich war die älter, von einer Spinning stammende Spiderwire der Übeltäter.
Da ich jedoch nicht direkten Zugriff auf eine Schnur meines vertrauens hatte, hab ich mich mal dran gemacht die Rolle auseinander zu nehmen und mal nach zu sehen, ob sich doch nicht noch etwas verräterisches zeigt.
Da ich die Rute aktuell auch in einem hechtträchtigen Gewasser fische, und so schon Fische bis zu 74cm ans Band kamen, wollte ich vorallem nachsehen ob sich Abbrieb bildet. Gerade bei schwereren Ködern (geschätzt 16g) wirkte die Rolle laut.
Abbrieb konnte ich keinen finden. Alles war stark gefettet. Ich habe mir nicht die Arbeit gemacht, alles zu entfetten, sondern habe lediglich überschüssiges Fett entfernt. Die Kugellager habe ich mithilfe von Feuerzeugbenzin gereinigt. Testweise habe ich dann mit einem Tropfen Nähmaschinenöl nachgeölt. Hierbei war eine klare Laufminderung gegenüber den komplett entfetteten Lagern fest zu stellen.
Für das entfernen des Kugellagers an der Spule habe ich mir dann doch noch ein Tool von Ace Hawk kommen lassen und habe das Lager gestern Abend das Lager gereinigt.
Heute Morgen ging es dann aufs Wasser. Die Fische wollte nicht wirklich. Aber dafür hat mir die Rolle noch mehr freude bereitet. Eine Aussage zu einer gesteigerten Wurfweite möchte ich nicht treffen, da ich zwischenzeitlich auf eine andere Schnur umgestiegen bin (jetzt Siglon PE X4). Subjektiv bin ich jedoch begeistert vom Ergebnis. Hier überzeugt vorallem der nun sehr weiche, gleichmäßige Schnurabzug von der Spule. So können die Bremseinstellungen sehr leger gewählt werden. Da es zu keinen komplikationen kam, wurde der Wurfstil auch immer selbstsicherer, was die Wurfweite zusätzlich maximierte.
Für mich hat dieses Wartungsexperiment 2 Erkenntnisse an den Tag gebracht.
1. Es ist kein Hexenwerk, auch als BCeinsteiger, eine Rolle zu zerlegen und wieder zusammen zusetzen.
2. Wenn man schon viel Geld bei der Rolle sparen kann, sollte man nicht zusätzlich an der Schnur geizen!