Ich backe meine Jigs nach dem Pulvern gar nicht mehr.
An sich ist das auch nicht notwendig, wenn man das Blei richtig heiß bekommt. Wenn der Pulverlack nach dem Eintunken des Bleikopfes matt bleibt (der Lack also nicht richtig verläuft), ist nachbacken notwendig. Wenn der Lack gleich nach dem Tunken gleichmäßig verläuft, braucht man nicht mehr backen, da die Lackschicht gleichmäßig verlaufen ist.
Ich mache das folgendermaßen:
Man nehme ein kleines Marmeladenglas (oder Kaviar/Meerrettich/was-weiß-ich-Glas). In den Deckel hämmert/bohrt man ein ca. 5mm Loch. In dieses stopft man einen Docht aus Baumwolle (zusammengerolltes Stück von einem Bettlaken oder so Zeug - HAUPTSACHE REINE BAUMWOLLE!!!). Der Docht sollte so lang sein, dass er bei aufgeschraubtem Deckel den Boden des Glases berührt, oben sollte er nur ein paar Millimeter raus gucken. Das Glas füllt man zwei Finger breit mit mit Petroleum (bestenfalls geruchsneutral). Deckel auflegen, kurz warten, bis der Docht mit Petroleum vollgesogen ist, dann den Docht anzünden - schwupps! Hast einen kleinen Brenner, der, wenn passendes Petroleum verwendet, kaum bis gar nicht rußt. Deswegen ist von Kerzen abzuraten! Auf Ruß hält der Pulverlack nicht gut.
Wichtig: Den Deckel bei Entzünden des Dochtes nicht aufschrauben, sondern nur
auflegen. Somit kann seitlich Luft entweichen und es bildet sich kein hitzebedingter Überdruck im Glas. Ansonsten wird am Docht vorbei Petroleum nach draußen gedrückt, das sich dann auf dem Deckel sammelt. Die Flamme sollte klein gehalten werden - einfach aus Gründen der Sicherheit. Löschen kann man den Brenner einfach mittels pusten.
Wenn der Brenner nun brennt, hält man den Jigkopf mittels Zange am Haken etwa 7-10 Sekunden in den unteren Bereich der Flamme, tunkt diesen nur ganz kurz in den Pulverlack - also rein&raus,
nicht in den Lack halten (so heiß, wie der Kopf ist, sammelt man sonst zu viel Lack ein und die Schicht wird zu dick). Dann sieht man auch, wie der auf dem Kopf befindliche Lack richtig schön verläuft. Abkühlen lassen, und fertig. Aufwand ca 1min pro Kopf. Ohne Strom, ohne Ofen. Nach drei Versuchen hat man den Dreh raus.
Zur Menge, die man braucht: Ich hab mir 80g geholt, irgendwas an die 100 Köpfe gelackt, alles von 3-12g, dazu noch einige Bullets und alle meine DS-Bleie. Vom Lack sind noch 3/4 übrig! Das Zeug hält ewig und drei Tage!