Schleuderguss....oder bleifrei in die Zukunft

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snotfree

Echo-Orakel
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Bevor ich anfangen würde, mit Zink zu gießen, würde ich eher aufhören, verbleites Benzin in mein Motorrad zu kippen. Zinkdämpfe sind einfach richtig giftig.
 

FrankBuchholz

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Zinn und Bismuth lassen sich sehr einfach mit der Kelle gießen. Letzteres ist leider nicht zu pulvern da es zu niedrig schmilzt. Für Ostsee-Pilker ist ZInn fantastisch, es erfordert wegen des geringeren Gewichtes lediglich ein wenig bessere Driftkontrolle, Beides ist recht teuer, braucht jedoch prinzipiell keinen Lack da es blank bleibt. Folie drauf und gut. Also eher Handwerkerfreundlich. Für Norwegens Fjorde wiederum darf weiter kiloweise Blei gegossen werden, ist ja nicht EU.

Von daher alles halb so wild solange man nicht jedes Wochenende Dutzende Gufis an schweren Köpfen für harte Strömung in der Böschung zu versenken gedenkt. Bismuth liegt zwischen 30 und 40 Euro das Kilo. Das merkt man dann schon. Aber irgendwie finde ich das auch gut so dass dieses excessive Versenken härter bepreist wird.

Bislang ist bleifrei ein Öko-Markt für Leute die zu viel Geld haben und es für das Besondere ausgeben. Tungsten hat ja auch andere Vorteile. Wenn Zink und Co in die Breitenanwendung gehen wird es auch billiger, das ergibt sich von selbst.

Das Problem mit den Margen die sehr hoch und doch nicht attraktiv sind liegt daran dass es extrem schwer ist Angler für neue Produkte, vor allem Kunstköder, zu begeistern. Das kostet sehr, sehr viel Zeit und somit Geld. Alle quaken rum dass es nix Neues gibt aber niemand will es auprobieren, schon gar nicht wenn es nicht hochglanz verpackt von einem bekannten Gesicht beworben wird. Und wer es doch tut hält die Klappe damit der Köder sich am heimischen Baggersee nicht abnutzt. Dafür braucht die Industrie nun einmal 7/8 des Verkaufspreises. Nicht alles was die Erstellungskosten übersteigt ist "Gewinn".
 

Skylobo

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Was bleiverbot angeht bin ich jetzt komplett betroffen:rolleyes: hab mein Lieblings Revier wo ich kein Blei mehr nutzen darf. Von einer Seite kommt es für gut, wird dort jetzt endlich ruhiger:D:eek: dazu kommt dass die Wiener Gewässer alle die nächsten Jahre Blei verbot Herrchen wird

als Alternative hab ich jetzt mal Zinn genommen, da ich selber Gießen tue ist es für mich ok

So schaut es aus
40g sind 27g
30g sind 21g
21g sind 14
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Für mich reicht es, aber muss sagen ist schon teurer als Normal.

Gut dass ich dass hier sehe weil ich eigentlich auf Zink umstellen wollte, wie ich aber lese kriegt man es nicht normal gegossen. Seid ihr da sicher ? Hab jemand es schon mal getestet? Bezieht sich dass auch für Jigs und kleine jigspinner ???? Denn so ist es für mich wie ein Schlag ins Gesicht.

Weiss nicht ob ich sagen soll ein speziellen offen zu besorgen.
 

FrankBuchholz

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Also die Lee Öfen die einen preisgünstigen Einstieg in mittlere Produktionsmengen bieten sind lt. Herstellerangaben nicht mit Zink zu befüllen. Zum einen schaffen sie die Temperatur kaum und zum anderen zerlegen sie die Wandung, zumindest lt. Hersteller.

Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren und bin sehr an einer günstigeren praktikanblen Alternative zu Zinn interessiert.
 

Skylobo

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Lee Ofen hab ich ja selber ^^ aber hab mal gelesen dass sie schon funktionieren könnten, aber nur die 700W Variante und man müsste dass Loch auf 3mm aufbohren.
Ganz wichtig die Gießform vor dem Guß auf Betriebstemperatur bringen und immer schnell gießen. Das gegossen Gewicht auswerfen und sofort wieder gießen.
Wenn die Gießform anfängt abzukühlen füllt sich die Form nicht.

So hab ich es gelesen, hab leider nur ein 500W aber werde es sich mal testen .

hatte eigentlich geplant ein günstigen Schmelz Ofen mit grafittigel zu nutzen und es dann ins warme Lee zu geben
 

dietmar

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Hi,

Michael Gerold von Bleigussformen-Shop.de / angler-info.eu hat das wohl schon ausprobiert. Die Schmelztiegel überleben Zink nicht lange und werden undicht. Der Ofen wird zerstört.
 

dietmar

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Interessantes Thema :D

Was bleiverbot angeht bin ich jetzt komplett betroffen:rolleyes: hab mein Lieblings Revier wo ich kein Blei mehr nutzen darf. Von einer Seite kommt es für gut, wird dort jetzt endlich ruhiger:D:eek: dazu kommt dass die Wiener Gewässer alle die nächsten Jahre Blei verbot Herrchen wird

als Alternative hab ich jetzt mal Zinn genommen, da ich selber Gießen tue ist es für mich ok

So schaut es aus
40g sind 27g
30g sind 21g....

Hi,

bei Bleigussformen-Shop.de gibt es angepasste Formen für das leichtere Zinn als Giessmaterial.

https://www.bleigussformen-shop.de/Giessformen-fuer-SNig-und-Zinn-Sinker
 

Skylobo

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hi,

bei Bleigussformen-Shop.de gibt es angepasste Formen für das leichtere Zinn als Giessmaterial.

https://www.bleigussformen-shop.de/Giessformen-fuer-SNig-und-Zinn-Sinker

Danke kenne ich ist aber keine Option für mich, zu umständlich, nutze die vorhandene Formen von Do IT funktioniert super.

aber werde trotzdem auf Zink umstellen brauch nur ein Ostern Ofen mehr nicht.
Zinn ist einfach zu teuer um die Donau damit zu füttern.
Mein Problem ist nur die Giftigkeit, soll ja schlimmer sein als Blei
 

dietmar

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Danke kenne ich ist aber keine Option für mich, zu umständlich, ....

Ist auch nur für die Leute, die eine Gewichtsangabe auf ihren Köpfen brauchen. Einen anderen Unterschied als andere Gewichtsangaben gibt es nicht.

Na ja, ich würde Zink halt im Freien bei einem lauen Lüftchen verarbeiten. Oder man nimmt halt eine gute Absaugung + Luftzuführung im Hobbykeller.
 

nordenrockt

Gummipapst
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Ich beschäftige mich gerade mit dem Zinngießen und habe da etwas von der Zinnpest bei reinem Material gelesen.
Ist das bei Angelködern relevant? Gut / schädlich, weil es sich zersetzt?
Ist eine bestimmte Legierung sinnvoller und wenn ja, wie ändert sich da die Materialeigenschaft und Schmelztemperatur?
 

wollebre

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Wurde ja lange nichts mehr zu dem Thema geschrieben.
Dietmar hatte mal was in einem anderen Forum über Schleuderguss geschrieben.
Kenne das von meiner Tochter als Zahntechnikerin. Nur die Geräte sind sehr teuer und für den privaten Gebrauch einfach daher kein Thema.
Ich gieße seit gut 40 Jahren Blei und Zink. Nur draußen und mit Wind im Rücken. Damit lässt sich genauso gut gießen wie mit Blei. Benötigt nur höhere Temperatur und die Gießform muss gut heiß gegossen und es muss schnell hintereinander gegossen werden. Die Schmelze kann man von Schmutz und Schlacken reinigen. Dafür 2-3 Stücke Kerzenwachs (Stearin, in Größe einer Erbse) in die heiße Schmelze geben und kräftig mit einem Eisenstab durchrühren. Schmutz und Schlacke setzt sich an der Oberfläche ab und kann abgeschöpft werden. Die Fließfähigkeit der Schmelze wird so verbessert.
DOCH VORSICHT DABEI. DIE GASE VOM WACHS KÖNNEN ANFANGEN ZU BRENNEN. DEN KOPF DABEI IMMER SO WEIT WIE MÖGLICH VOM SCHMELZTIEGEL ENTFERNT HALTEN UND BEIM RÜHREN EINEN LANGEN METALLSTAB VERWENDEN!!!
Zink nehme ich von alten Schiffsanoden aber auch vom Schrott. Daraus gieße ich nur die Wurfgewichte für Dänemark. Da ich in D nicht mehr angel, kann ich in asiatischen Ländern weiterhin Blei einsetzen. Ein paar unterschiedlicher Gewichte werden mitgenommen und dann vor Ort nachgekauft.
Über die Schädlichkeit von Zink wird auch einiges geschrieben, aber als Opferanoden sind die an jedem Schiff befestigt welches im Brack- und Salzwasser fährt. Durch galvanische Korrosion erodieren die im Laufe der Zeit und müssen dann erneuert werden. Schiffe die nur im Süßwasser fahren, verwenden Opferanoden aus Magnesium. Im Seewasser sind die zu schnell erodiert.
So lange wie die Berufsschifffahrt ungestört Zinkanoden nutzen kann, oder sind die doch nicht so schädlich?, sehe ich keinen Grund auf andere Metalle auszuweichen.
 

Saturday

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Über die Schädlichkeit von Zink wird auch einiges geschrieben, aber als Opferanoden sind die an jedem Schiff befestigt welches im Brack- und Salzwasser fährt. Durch galvanische Korrosion erodieren die im Laufe der Zeit und müssen dann erneuert werden.
Ich habe noch nichts Negatives über etwaige Schädlichkeit von Zink (als Feststoff, nicht mit den Dämpfen verwechseln) für den Menschen gelesen. Man Vergleiche nur die Punkte "akute Toxizität" und "chronische Toxizität" aus Dietmars Quelle (siehe unten) für Blei und Zink. Darin siehst du, dass Zink erst ab einer sehr hohen Aufnahmemenge giftig ist. Nahezu jeder Stoff ist übrigens ab irgendeiner Tagesdosis schädlich für Organismen.
 

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