Non-Toxic Gummis

[Saturday]

Ist etwas darüber bekannt, ob Wasserbewohner aromatisierte Köder anfressen?

Ja, manche Keitechs werden z. B. von Barschen ansatzlos geschluckt. Habe ich schon aus den Innereien von einem Fisch herausgeholt.

Das würde ich nicht überschätzen. Wie oft habe ich hier auf dem Hof von Mäusen angefressene Kunststoffkabel und - Gehäuse. Da reicht unter Umständen ein Zusatzstoff im Plastik, der vom Geruch/Geschmack irgendwas Essbarem ähnelt.

Don't get me wrong: Das war von mir kein Argument als Ausschlusskriterium von Schadstoffen. Ich weiß schon, was Waschbären, Marder, Ratten, Mäuse und Co. so alles anknabbern. Ich wollte eher darauf hinaus, dass die Köder auf dem Wege durch den Verdauungstrakt von Fischen schneller biologisch umgesetzt werden als wenn sie im Biotop liegen blieben.

Die Frage ist auch, wie der Köder im Wasser aufgehängt war - ich würde sagen, ein in der Strömung paddelnder Gummifisch reicht denke ich auch für Fressinteresse.

Bei aromatisierten Baits ist das ganz sicher so. Aber auch bei unaromatisiertem PVC oder Weißöl? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht wirklich vorstellen.

 

[Stahljigger]

Die Frage ist auch, wie der Köder im Wasser aufgehängt war - ich würde sagen, ein in der Strömung paddelnder Gummifisch reicht denke ich auch für Fressinteresse.

Der Köder paddelte nicht in der Strömung, sondern war ufernah auf steinigem Grund in ca 3/4m Tiefe bei leichter Strömung abgelegt. Als ich ihn barg, befand sich auch etwas Sediment auf dem Gummifisch, das ich vor dem Fotografieren abgewaschen habe, damit man den Schriftzug und die Fressstellen besser sieht.

Ja, manche Keitechs werden z. B. von Barschen ansatzlos geschluckt. Habe ich schon aus den Innereien von einem Fisch herausgeholt.

Ja, sowas wurde auch in obigem Posting dokumentiert. Ich nehme aber an, dass Raubfische solche Köder nur attackieren, wenn sie sich bewegen und zB bei einem Biss vom Haken gerissen und dann eben auch gleich verschlungen werden, aber nicht abgerissene Köder, die bewegungslos am Grund liegen. Oder weißt du ev. bei deinem Barsch, dass das ein Köder war, der nur am Grund lag? Köder am Grund wären eher interessant für zB Grundeln oder Krebse, denke ich. Mich würde speziell interessieren, ob solche Köder aus Plastik von denen für Nahrung gehalten und angefressen werden, wenn sie aromatisiert sind.

 

[Stahljigger]

Ist etwas darüber bekannt, ob Wasserbewohner aromatisierte Köder anfressen? Ich denke da vor allem an die gefräßigen Grundeln, an Krebse, Insektenlarven etc. Die könnten ja durch den Geruch/Geschmack in die Irre geleitet werden. Dann würde Plastik ziemlich direkt in die Nahrungskette gelangen, unabhängig davon, ob die Tiere das Plastik im Magen überleben oder nicht.

Manchmal frage ich mich: Hat kein Hersteller/Anbieter, der aromatisierte Gummiköder aus Plastik herstellt/anbietet, diese (zumindest für mich) naheliegende und plausible Gefahr untersucht und kann sie eventuell aufgrund des Ergebnisses ausschließen? Aber vielleicht ist das ja eh längst geschehen, nur ich/wir haben halt davon nichts erfahren.

Liest hier kein Vertreter eines Herstellers/Anbieters solcher Köder mit, der dazu etwas sagen könnte?

 

[dennisrrrr]

Vermutlich ein Fall von:

"Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern"​

 

[Saturday]

Ich benötige mal wieder euer Schwarmwissen. Im aktuellen Startseitenbericht über Pintails sieht man ein Stück Fahrradschlauch als Baitholder:

Mir geht es jetzt nicht um Sinn oder Unsinn, stattdessen etwas anderes zu nehmen, sondern ich möchte lediglich wissen, ob jemand eine umweltfreundliche Alternative kennt.

 

[der Kai]

Ist bei Gummiködern eigentlich eh schon egal. Ein kleines Klemmschrotblei sollte auch gehen. Oder eine UV-Kleber Kugel.

 

[Saturday]

Nicht wenn die "Gummiköder" nicht aus Gummi sind, sondern biologisch abbaubar ... Aber ich will nicht die Grundsatzdiskussion dieses Threads wiederbeleben, denn man kann die jeweiligen Argumente auf den vergangenen Seiten nachlesen.

Fahrradschlauch, Bleischrot, Kleber ist alles nicht was ich suche. Aber mir ist schon selbst eine Variante eingefallen. Breite Haushaltsgummis aus Naturkautschuk sollten meinen Zweck erfüllen.

 

[Stahljigger]

Breite Haushaltsgummis aus Naturkautschuk

Normale Haushaltsgummis sind wohl aus Kunstgummi. Könntest du bitte ev. eine Marke verraten, bei der die Gummis aus Naturkautschuk sind? Ich verwende solche Gummistückchen auch öfter zum besseren Fixieren meiner Gelatineköder am Jighaken.

 

[Saturday]

Langlebige Haushaltsgummis aus Naturkautschuk aufbewahrt als Ball, garantiert ohne Knoten - Gartenmoni.de - Altes Wissen bewahren

Garantiert ohne Knoten: Ball aus ca. 200 bunten Haushaltsgummis mit 60mm Durchmesser aus Naturkautschuk

www.gartenmoni.de

Vielleicht sind diese hier geeignet?

 

[Saturday]

Noch besser sind wahrscheinlich diese hier, weil optional breitere Streifen möglich sind: https://www.avocadostore.de/product...iringe-lose-green-und-fair?variant_id=1560810

Immer auf die Angabe "100% Naturkautschuk" achten, denn die Begriffsnennung Naturkautschuk an sich bedeutet leider nicht, dass kein hoher Anteil synthetisch nachgebildeter Kautschuk im Produkt (also letztlich wieder Gummi aus Erdöl) enthalten sein darf.

 

[Stahljigger]

Noch besser sind wahrscheinlich diese hier, weil optional breitere Streifen möglich sind: https://www.avocadostore.de/product...iringe-lose-green-und-fair?variant_id=1560810

Danke für den Tipp (und den vorigen). Die 4mm- und die 6mm-Variante scheint mir sehr gut geeignet.

Nicht wenn die "Gummiköder" nicht aus Gummi sind, sondern biologisch abbaubar...

Darf ich fragen, ob du biologisch abbaubare Köder schon verwendet hast, bzw. wenn ja, welche?

Und hast du ev. schon mal Köder nach meinem Gelatine-Rezept getestet?
Dir sagt meine Offsetmontage mit dem Seitengewicht nicht so zu, weil sich der Köder bei starker Strömung drehen kann. Die Gelatineköder funktionieren auch mit herkömmlicher Jigkopf-Montage, siehe zB hier:

 

[Saturday]

Ich habe biologisch abbaubare Köder von Excite-A-Bite und Berkley schon vor fast zehn Jahren benutzt. Gelatine-Köder habe ich noch nicht getestet und auch derzeit keinen Bedarf am Selbergießen. Allerdings verfolge ich deine Posts zu dem Thema mit Interesse.

Wie verhalten sich eigentlich Baitholder-Screws in den Dingern? Schonmal ne Shallow-Rig-Montage damit versucht?

 

[Stahljigger]

Wie verhalten sich eigentlich Baitholder-Screws in den Dingern? Schonmal ne Shallow-Rig-Montage damit versucht?

Hallo, habe deine Nachsatzfragen erst vor Kurzem gesehen.

Köderhalterspiralen halten im Gelatinematerial erstaunlich gut, wenn man sie direkt miteingießt.
Ich habe sie bei Offsetmontage im Einsatz. Siehe Bild in obigem Posting.

Bei diesen Ködern hier ist die Spirale noch deutlicher zu sehen:


Das Shallow-Rig habe ich noch nicht versucht. Ist eine Montage hptsl. für Hechte, auf die ich nicht gezielt fische.

 

[Stahljigger]

Hallo,
habe inzwischen mit den in diesem Posting weiter oben schon einmal erwähnten, biologisch abbaubaren Ködern von Capt'n Greenfin einige Erfahrungen gesammelt.

Die Köder in der 10cm-Variante sehen so aus (hier jeweils montiert auf einem 10g-Stahljig):


Einige Infos zu den Ködern lt. Verpackung:


Sie fangen Fisch.
Ich konnte mit den Greenfin-Ködern schon einige Fische fangen - mit allen verfügbaren Köderfarben.
Wie zB diese Donau-Zander:





(Die Größe der Fische kann man sich nicht aussuchen )

Hat jemand mit den neuen Greenfin-Ködern auch schon Erfahrungen?

 

[Saturday]

Die sehen super aus. Ich "befürchte", dass ich im Leben einfach keine Softbaits mehr brauchen werde. Ich habe Restbestände da, die ich natürlich auch noch verwende. Ist ja für die Umwelt irrelevant durch wen der Eintrag erfolgt. Insofern hätte ein Verkauf aus ökologischer Sicht wenig Sinn. Allerdings jigge ich grundsätzlich an der Oberelbe nicht mehr. Sie ist so flach, dass es keinen Grund dafür gibt. Die Fische reagieren meistens auf Köder knapp unter der Oberfläche und wenn es mal tiefer sein soll, beschwere ich Offsethaken und leiere sie langsam ein. Immer mal wieder haben die dann Bodenkontakt und das entspricht in der Köderführung dem Jiggen, jedoch ohne das hohe Materialverlustpotenzial.

 

[Stahljigger]

Ich habe Restbestände da, die ich natürlich auch noch verwende. Ist ja für die Umwelt irrelevant durch wen der Eintrag erfolgt. Insofern hätte ein Verkauf aus ökologischer Sicht wenig Sinn.

Darüber habe ich mir auch schon öfter Gedanken gemacht. Auch über Blei-Restbestände.

Ein Verkauf macht wenig Unterschied, das sehe ich auch so.
Anders sieht es mMn aber aus, wenn man umweltschädigende Köder aus Blei oder Plastik gar nicht mehr verwendet, sondern in einem Altstoffsammelzentrum entsorgt. Weil dann gelangen problematische Stoffe bei Köderabrissen nicht mehr unkontrolliert in die Natur, sondern werden fachgerecht entsorgt oder recycelt. Für Herstellung und Vertrieb wurden aber natürlich trotzdem schon Ressourcen und Energie aufgewendet.
Insbesondere Blei kann mWn auf jeden Fall gut recycelt werden und findet in anderen Produkten wie Autobatterien Verwendung.

 

[Saturday]

Softbaits würden wohl in den allermeisten Fällen über die Altstoffentsorgung verbrannt werden. Das kommt für mich einfach nicht infrage. Auch nicht beim Blei, was ich für den anglerischen Zweck erworben habe. Meine Strategie sieht anders aus. Ich verwende die Produkte noch solange ich sie besitze und kaufe in der Richtung nichts mehr nach. Hardbaits verliere ich hingegen kaum, aber seit dem vielen Bottom Bouncing brechen mir immer wieder Tauchschaufeln ab. Die ersetze ich seitdem durch Stahlblech, das sich nachbiegen lässt.

 

[yoshi89]

Hallo,
habe inzwischen mit den in diesem Posting weiter oben schon einmal erwähnten, biologisch abbaubaren Ködern von Capt'n Greenfin einige Erfahrungen gesammelt.

Die Köder in der 10cm-Variante sehen so aus (hier jeweils montiert auf einem 10g-Stahljig):
Anhang anzeigen 268749

Einige Infos zu den Ködern lt. Verpackung:
Anhang anzeigen 268761

Sie fangen Fisch.
Ich konnte mit den Greenfin-Ködern schon einige Fische fangen - mit allen verfügbaren Köderfarben.
Wie zB diese Donau-Zander:
Anhang anzeigen 268746

Anhang anzeigen 268747

Anhang anzeigen 268748
(Die Größe der Fische kann man sich nicht aussuchen )

Hat jemand mit den neuen Greenfin-Ködern auch schon Erfahrungen?

Wie sind die Köder den von der Haptik her? Weich/hart/zäh? Halten sie mehrere Fische aus?

 

[Stahljigger]

Wie sind die Köder den von der Haptik her? Weich/hart/zäh?

Hallo,
würde sagen, das Material ist etwas weniger weich und flexibel als zB bei einem Fox Rage Zander Pro, aber für die Pintail-Köderform ist die Konsistenz voll ok. Der Pintail bewegt sich im Wasser gut. Die Köder fühlen sich frisch aus der Packung etwas glitschig an und riechen nach Knoblauch.
Wichtigste Beurteiler sind die Fische. Und die reagieren meiner Beobachtung nach gut auf die Greenfin-Köder. Konnte, wie gesagt, schon einige Zander damit fangen. Auch Döbel haben auf das 5cm-Modell gut reagiert.

Halten sie mehrere Fische aus?

Nein, zumindest bei mir war das nicht der Fall. Einen kräftigen Zander-Biss inkl. Drill und Kescherung haben die Köder bei mir nicht unbeschadet überstanden.
Für mich ist das aber überhaupt kein Problem, weil Zanderbisse sind bei mir hier so selten, da opfere ich pro Zander(biss) gerne einen Köder.

Weitere Infos zu den Ködern im Originalton der Hersteller gibt es in einem Nano-Beitrag.
Hier der Link zum Nano-Video (Der Beitrag über die Greenfin-Köder beginnt bei Minute 21:55):

NANO vom 13. Oktober 2023: Wildtierpopulation verändert sich

Rothirsche, Rehe, Wildschweine: Die Populationen in unseren Wäldern verändern sich – auch durch den Klimawandel. Wie lässt sich der Bestand ddennoch bestimmen?

www.3sat.de

 

[Stahljigger]

Angeln ohne Ziel des notwendigen Nahrungsmittel-Gewinnes ist doch eh nicht politisch korrekt.

Mir ging es mit meiner Frage nicht um politische Korrektheit, sondern um den Umgang mit unserer Umwelt, sprich unserer Lebensgrundlage.
Denn ich frage mich schon länger, warum wir großteils selbst bei Produkten, die 'nur' dafür hergestellt und verwendet werden, um (Angel-) Spaß zu haben, in die falsche Richtung gehen und die Umwelt (bei Köderabrissen) durch Plastikmüll schädigen, obwohl man für die Herstellung von Gummiködern auch nicht umweltschädigende Materialien verwenden könnte.

Man sollte dort mit dem Umweltschutz beginnen, wo es einfach umzusetzen und zu handhaben ist und der Rest kommt dann von alleine.

Dass der Rest von alleine kommt, da habe ich meine Zweifel, wenn ich mir die Entwicklung beim Thema 'bleifreie Angelgewichte' ansehe. Da war meiner Beobachtung nach Jahrzehnte lang praktisch Stillstand. Bewegung in den Markt kam erst vor ein paar Jahren, als der Gesetzgeber (EU) ein mögliches/geplantes Bleiverbot in den Raum stellte.

(Anmerkung: Dieses Posting ist eine Antwort auf ein Posting im BA-Köder-Thread. Antwort hier, weil dort Off-Topic)