Ich nutze den Deeper seit ca. 3 Jahren allerdings die 2. Generation (die funktioniert mit Bluetooth statt WLAN). Ich habe null Erfahrungen mit anderen Echoloten, daher ist der Vergleich etwas schwierig, versuche mich trotzdem mal an einem Feedback aus der praktischen Nutzung.
Bei mir hängt der Deeper immer am Ruderboot (oder Boot mit E-Motor) und wird hauptsächlich zur Tiefenbestimmung und für das Finden von Strukturen benutzt. Nach meiner Einschätzung funktioniert die Tiefenmessung zuverlässig. Ebenfalls hilfreich ist, das die Wassertemperatur gemessen und angezeigt wird (in meinem Hausgewässer kann man darüber viel über Fischaktivitäten an bestimmten Spots voraussagen).
Richtig gut finde ich ebenfalls, dass man durch die Aufzeichnung der Tiefenmessung (auch über mehrere Sessions hinweg) Stück für Stück eine Tiefenkarte erstellt wird, die ausreichend genau ist, um damit eine erste Navigation (z.B. zum Barschberg) hinzukriegen. Das ist für mich besonders dann von Interesse, wenn ich an einem neuen Gewässer für ein paar Tage bin (z.B. im Urlaub) um bestimmte Strukturen wieder zu finden. Bspw. bin ich einmal im Jahr an einem relativ großem Gewässer und muss da inzwischen nicht mehr "bei null" anfangen.
Nach meiner Einschätzung gibt das gelieferte Bild einen einigermaßen groben Überblick über die Bodenbeschaffenheit, bspw. kann man dichten Bewuchs gut erkennen, einzelne Steine wird man damit aber nicht finden.
Mir ist es damit auch gelungen, einzelne Fische bzw. kleiner Schwärme zu finden und diese gezielt vertikal zu beangeln. Da ist die Auflösung allerdings recht grob und verlassen würde ich mich darauf auch nicht blind. Ich gehe davon aus, dass die angezeigten Sicheln eine Art Indikator sind (im Freiwasser) und dicht am Grund stehende Fische oft gar nicht nicht angezeigt werden. Ich habe mal beim Schleppen einen Hecht gefangen und hatte während des Schleppens den Deeper laufen. Hinterher hab ich den gefangenen Fisch auch in der Aufzeichnung identifizieren können, eine richtig tolle Fischsichel sieht aber sicherlich anders aus.
Zum Handling. Ich habe mir noch die sauteure flexible Befestigungsstange gegönnt, damit hängt der Deeper immer schön parallel zum Grund (auch bei Fahrten). Allerdings verliert er auch gern mal die Verbindung zum Telefon, wenn er mehr als zwei Finger breit unter Wasser ist. Das heißt man muss ihn gut ausrichten, i.B. bei einem leichten Boot, das je nach Sitzposition unterschiedlich tief im Wasser liegt. Das passiert natürlich nicht, wenn man ihn an einer Schnur schwimmend hinterher zieht (hab ich die erste Saison gemacht).
Ich habe mir den Deeper hauptsächlich deshalb gekauft, weil ich nicht mit dem Auto zu meinem Boot komme und deshalb möglichst wenig (Volumen und Gewicht) schleppen wollte. Diese Rechnung ist für mich voll aufgegangen. Die Akkulaufzeit des Deepers übersteigt die meines Google Nexus 5x und wenn man einen ganzen Tag (8-10 h) auf dem Wasser unterwegs ist, führt an einer Powerbank kein Weg vorbei (üblicherweise ist ja am Telefon dann GPS und Bildschirm dauerhaft angeschaltet). Man kann den Deeper über die App auch in so eine Art Sleepmodus versetzen, wenn er gerade nicht gebraucht wird. Ich bin dazu übergangen dass immer zu tun, wenn ich am Spot angekommen bin und schalte dann das Display am Telefon aus (dann hält der Deeper nachgewiesen auch nen 12h Angeltag durch). Ich bin auch schon (ausversehen) mit halb geladenen Deeper losgezogen, den ich in den Pausen per Powerbank laden konnte, hat auch gut funktioniert.
Ich würde mir den Deeper auf jeden Fall wieder kaufen. Mein Anspruch, vor allem hinsichtlich der Portabilität, wird voll erfüllt und die Auflösung reicht für meine Zwecke mehr als aus. Ich vermute allerdings, dass es kein vollwertiger Ersatz eines gestandenen Echolotes ist.
Vom Bellyboatfahren hab ich null Erfahrung, könnte mir aber vorstellen, dass das mit Handy und Powerbank etwas fummelig und ggf. zu nass sein könnte...
Falls noch konkrete Fragen sind, versuche ich gern drauf zu antworten.