So, dann möchte ich auch gerne mal meinen Senf dazugeben: Als bekennender Hardbaitfanatiker dürfte es kaum überraschen, dass bei mir hauptsächlich Hardbaits ans Band kommen.
Das ist für (nahezu ausschließliche) Hechtangler heutzutage vielleicht ungewöhnlich, aber ich konnte mich nie wirklich mit Gummiködern anfreunden. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so recht warum, denn sicherlich hat "Gummi" durchaus seine Existenzberechtigung, und der Fangerfolg gibt den Spezialisten auf diesem Gebiet ja durchaus recht. Darüber hinaus hänge ich dann und wann selbst mal einen solchen Köder an die Leine, allerdings nur, wenn es sich sozusagen nicht vermeiden lässt.
Ich vermute aber, das Ganze kommt von meiner relativ frühen (und verhältnismäßig langen) Konzentration aufs Fliegenfischen. Denn von meinem ca. 16ten bis zu meinem 28ten Lebensjahr habe ich ausschließlich mit der Fliege geangelt, und das auch ausschließlich auf Salmoniden. Und in Fliegenfischerkreisen galt (bzw. gilt) es häufig als absolut verpönt, mit anderen Ködern zu angeln. Das zeitigt bei mir bis heute Nachwirkungen: Wenn es mich wirklich packt und ich auf Forellen und Co. ausbin, dann greife ich selbstverständlich und ohne nachzudenken zu meiner Fliegenrute. Etwas anderes käme mir gar nicht in den Sinn...
Anscheinend hat sich das bei mir auch auf die Hechtangelei übertragen, allerdings in etwas abgeschwächter Form: Hechtangeln ist für mich das Angeln mit Hardbaits. In jeder Form. Egal ob Crank, Minnow, Twitchbait, Jerk, Glider, Swimbait etc. pp. Was nicht "hart" ist, hat bei mir erstmal ne erhebliche Hürde zu überwinden, um überhaupt ne Chance zu bekommen. Ganz grundsätzlich ist das schwer zu beschreiben... Irgendwie fehlt es mir bei Gummiködern an Stil, an Ästhetik... Vielleicht ist es auch die Unbeständigkeit des Materials, seine Beliebigkeit... Ich weiß es nicht genau. Vielleicht trifft es ein kulinarischer Vergleich: Bei McDoof werde ich auch satt, aber das befriedigende lukullische Vergnügen eines Mehr-Sterne-Restaurants stellt sich einfach nicht ein. Zumindest bei mir nicht.
Trotzdem greife ich natürlich manchmal auf Softbaits zurück: Wenn die Fische tiefer stehen; beim Schleppen (zumindest teilweise); an manchen Gewässern (der Struktur geschuldet); wenn auf Hardbaits partout nichts geht... Aber das ist mehr Pflicht als Kür.
Langer Rede kurzer Sinn:
Zu (mindestens) 90% fische ich Hardbaits, Softbaits nur, wenn es sich wirklich nicht vermeiden lässt. Und Blech mag ich überhaupt nicht (diese Abneigung kommt aber ganz sicher von meiner Vergangenheit als Fliegenfischer, so irrational sie auch sein mag).