KretaAbenteuer
Keschergehilfe
Hi Leute,
nach etwas über einem Jahr angeln auf Kreta von mir mal ein Zwischenbericht. Kurzfazit: Zäh aber sehr belohnend.
Vor etwas über einem Jahr haben wir unsere Sachen gepackt und sind aus Hamburg in den ländlich geprägten Osten Kretas geflohen. Fürs Angeln hatte ich zwar viel Begeisterung übrig, aber wenig Fachkenntnisse oder Erfahrung. Ab & an hatte ich mal nen Wurm in einen Hamburger Kanal gehalten und mich alle Jubeljahre mal über einen kleinen Barsch gefreut. Aktiv Jagd auf große Räuber hatte ich noch nie gemacht. Die Aussicht auf exzellenten Speisefisch wie Amberjack, Tuna oder der spannende Kampf mit Barrakudas haben mich aber sofort fasziniert. Also ab in den Angelladen und mich offen nichtsahnend aber vertrauensvoll in die Hände des griechischen Fachverkäufers begeben, der das Vertrauen nicht missbrauchte und mir Ausrüstung verkaufte, welche ich noch heute benutze.
X-Stunden Youtube Videos über die Techniken des Meeresangelns einverleibt und ab ans Wasser mit dem Wobbler. Jeden Sonnenuntergang stand ich da am Long Beach und fing mir alles ein, von Muskelkater bis Sehnenreizung, nur keinen Fisch. Nach 3 Wochen zunehmender Frustration brauchte ich dringend ein Erfolgserlebnis - also back to the roots. Seeringelwürmer geholt, kleine Pose montiert und voilà - das Angeln auf Kleinfisch ist wirklich einfach. In Hamburg habe ich die Angel ausgeworfen, eine Zigarette gedreht, ein Bier geöffnet und gemütlich gewartet ob sich vielleicht ein Bärschchen dazu bequemt an den Haken zu gehen - das funktioniert hier nicht. Ist der Wurm im Wasser ist auch sofort Fisch da. Größtenteils winzige Lippfische deren Maul sowieso nicht groß genug für den Wurm ist, die aber mit Vorliebe ‚piranha-style‘ den Köder vom Haken knabbern, in erfreulicher Regelmäßigkeit aber auch Meerbrassen, Meeräschen & Papageienfische in Speisegröße. Frau freut sich über das Abendessen, ich kann mich schön primitiv als Versorger fühlen, alles gut also?
Nein - ich weiß es gibt hier große Räuber, ich weiß man kann sie fangen - also muss ich das verdammt nochmal auch hinkriegen. Also nochmal x-stunden Youtube-Videos geguckt, Rat bei Experten gesucht, andere Köder zugelegt und vor allem - abenteuerlustiger bei der Spotauswahl geworden. Statt wie bisher mit dem Auto bis an den Angelplatz zu fahren fing ich an 1-stündige Klettertouren an Steilküsten zu unternehmen um zu diesem tollen Spot mit tiefem Wasser und steilen Unterwasserklippen zu gelangen. Das ist nicht ungefährlich und sollte man wirklich nur machen wenn man mit der Landschaft vertraut ist und sich wohl fühlt - aber es zahlt sich aus.
Ich erinnere mich an das Gefühl des ersten Fangs beim Spinnfischen als wäre es gestern gewesen. Ein Barrakuda hatte sich endlich, endlich!!! meinen Stickbait geschnappt auf den ich statt Wobbler umgestiegen war. Diese ungebremste, kindliche Euphorie mit der ich nach Hause fuhr ist einzigartig und mehr als entlohnend für die fischlose Zeit am Anfang & die kräftezehrenden Klettertouren im Mittelmeerklima. Und dann war der Bann irgendwie gebrochen. Eigentlich hatte ich nichts verändert aber seit dem ersten Fisch fange ich regelmäßig beim Spinnfischen. Barrakudas sind inzwischen fast schon lästig geworden, weil sie recht leicht zu überlisten sind, verglichen mit anderen Fischen keinen sonderlich guten Kampf liefern und ihr Fleisch nicht als Sushi gegessen werden kann - was meine asiatische Frau und ich bevorzugen. Viel besser sind da schon die Amberjacks, die ich seltsamerweise eher mit Stickbaits als mit Jigs fange, kleine Tunas (hier meist false Albacores), Mahi Mahis und und und. Zusammenfassend kann ich aus persönlicher Erfahrung berichten: Topwater > Jigs ; Stickbaits > Wobbler ; Sommer > Winter ; Felsküste > Strand & zu guter Letzt: Steckt den Kopf nicht in den Sand wenn es nicht sofort klappt, durchbeißen lohnt sich.
Petri Heil!
nach etwas über einem Jahr angeln auf Kreta von mir mal ein Zwischenbericht. Kurzfazit: Zäh aber sehr belohnend.
Vor etwas über einem Jahr haben wir unsere Sachen gepackt und sind aus Hamburg in den ländlich geprägten Osten Kretas geflohen. Fürs Angeln hatte ich zwar viel Begeisterung übrig, aber wenig Fachkenntnisse oder Erfahrung. Ab & an hatte ich mal nen Wurm in einen Hamburger Kanal gehalten und mich alle Jubeljahre mal über einen kleinen Barsch gefreut. Aktiv Jagd auf große Räuber hatte ich noch nie gemacht. Die Aussicht auf exzellenten Speisefisch wie Amberjack, Tuna oder der spannende Kampf mit Barrakudas haben mich aber sofort fasziniert. Also ab in den Angelladen und mich offen nichtsahnend aber vertrauensvoll in die Hände des griechischen Fachverkäufers begeben, der das Vertrauen nicht missbrauchte und mir Ausrüstung verkaufte, welche ich noch heute benutze.
X-Stunden Youtube Videos über die Techniken des Meeresangelns einverleibt und ab ans Wasser mit dem Wobbler. Jeden Sonnenuntergang stand ich da am Long Beach und fing mir alles ein, von Muskelkater bis Sehnenreizung, nur keinen Fisch. Nach 3 Wochen zunehmender Frustration brauchte ich dringend ein Erfolgserlebnis - also back to the roots. Seeringelwürmer geholt, kleine Pose montiert und voilà - das Angeln auf Kleinfisch ist wirklich einfach. In Hamburg habe ich die Angel ausgeworfen, eine Zigarette gedreht, ein Bier geöffnet und gemütlich gewartet ob sich vielleicht ein Bärschchen dazu bequemt an den Haken zu gehen - das funktioniert hier nicht. Ist der Wurm im Wasser ist auch sofort Fisch da. Größtenteils winzige Lippfische deren Maul sowieso nicht groß genug für den Wurm ist, die aber mit Vorliebe ‚piranha-style‘ den Köder vom Haken knabbern, in erfreulicher Regelmäßigkeit aber auch Meerbrassen, Meeräschen & Papageienfische in Speisegröße. Frau freut sich über das Abendessen, ich kann mich schön primitiv als Versorger fühlen, alles gut also?
Nein - ich weiß es gibt hier große Räuber, ich weiß man kann sie fangen - also muss ich das verdammt nochmal auch hinkriegen. Also nochmal x-stunden Youtube-Videos geguckt, Rat bei Experten gesucht, andere Köder zugelegt und vor allem - abenteuerlustiger bei der Spotauswahl geworden. Statt wie bisher mit dem Auto bis an den Angelplatz zu fahren fing ich an 1-stündige Klettertouren an Steilküsten zu unternehmen um zu diesem tollen Spot mit tiefem Wasser und steilen Unterwasserklippen zu gelangen. Das ist nicht ungefährlich und sollte man wirklich nur machen wenn man mit der Landschaft vertraut ist und sich wohl fühlt - aber es zahlt sich aus.
Ich erinnere mich an das Gefühl des ersten Fangs beim Spinnfischen als wäre es gestern gewesen. Ein Barrakuda hatte sich endlich, endlich!!! meinen Stickbait geschnappt auf den ich statt Wobbler umgestiegen war. Diese ungebremste, kindliche Euphorie mit der ich nach Hause fuhr ist einzigartig und mehr als entlohnend für die fischlose Zeit am Anfang & die kräftezehrenden Klettertouren im Mittelmeerklima. Und dann war der Bann irgendwie gebrochen. Eigentlich hatte ich nichts verändert aber seit dem ersten Fisch fange ich regelmäßig beim Spinnfischen. Barrakudas sind inzwischen fast schon lästig geworden, weil sie recht leicht zu überlisten sind, verglichen mit anderen Fischen keinen sonderlich guten Kampf liefern und ihr Fleisch nicht als Sushi gegessen werden kann - was meine asiatische Frau und ich bevorzugen. Viel besser sind da schon die Amberjacks, die ich seltsamerweise eher mit Stickbaits als mit Jigs fange, kleine Tunas (hier meist false Albacores), Mahi Mahis und und und. Zusammenfassend kann ich aus persönlicher Erfahrung berichten: Topwater > Jigs ; Stickbaits > Wobbler ; Sommer > Winter ; Felsküste > Strand & zu guter Letzt: Steckt den Kopf nicht in den Sand wenn es nicht sofort klappt, durchbeißen lohnt sich.
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