Hallo,
wir sind zurück und es lief verdammt übel, zumindest mit den Hechten. Laut den Leuten, die wir oben gefragt haben gab es starken Einstrom und selbst die Einheimischen fingen wenig bis nichts. Motiviert waren wir dennoch und direkt nach nur 7,5h Fahrt (es sind 940km) sind wir mittags an den Hafen und wollten unser Glück versuchen. Barsch fingen wir sehr gut und hatten ca. 40 Barsche gefangen. Jetzt wollten wir es mal auf Hecht versuchen und es klappte dann auch mit einem 80er Hecht. Es war dann schon dunkel und wir sehr müde, daher sind wir dann auch zur Wohnung und hatten eigentlich durch die ersten paar Stunden ganz gute Erwartungen.
Am Morgen sind wir dann zum Sonnenaufgang am Hafen gewesen, es hieß Hecht steht flach in nur 80cm tiefem Wasser, es würde nicht sehr gut laufen.
Wettertechnisch war es eigentlich vielversprechend, zumindest wenn man an Binnengewässern angelt, nachher wussten wir, dass hier ganz andere Regeln gelten. Wir fuhren Richtung Kubi und an den flachen Stellen standen schon einge Boote. Also probierten wir es auch an solchen Stellen. Wir hatten sogar einige Kontakte, der Angelneuling verwandelte sogar einen Biss verlor ihn dann aber weil er noch nicht so gut drillen kann, schade. Dennoch waren wir guter Dinge, nachdem es eine Weile dann ruhig wurde fuhren wir an eine andere Stelle. Dort hatten wir dann Nachläufer im glasklaren Wasser in nur 80cm tiefem Wasser. Auch war endlich der erste und letzte Hecht im Boot, er hatte so etwa 70cm. Auch hier wurde es dann ruhig und wir wollten mal schauen, ob wir vielleicht im tieferen Wasser mehr Glück haben. Wir probierten es dann in 2-3m tiefem Wasser, sowie an einer kleinen Rinne, die von 80cm auf ca. 1,5m abfiel. Wir fanden auch ein Krautfeld und ließen uns darüber driften und an ihm entlang, nichts. Wir waren ganz schön KO.
Gegen 5 waren wir dann wieder im Hafen und die Guides dort sagten alle, dass sie kaum etwas gefangen haben.
Naja ein Tag haben wir ja noch, da wird es vielleicht laufen. Wir wollten zumindest ein bissen Erfolg haben und beschlossen am nächsten Tag auch mal nach den Barschen zu schauen. In der Kneipe abends sprachen wir auch noch mit ein paar Touristenanglern, auch die hatten nur einen Hecht und ein paar Barsche.
Morgens waren wir wieder gegen halb 8 im Boot und fuhren heute zu der Stelle, die uns als vielversprechend empfohlen wurde (die war auf 4m Tiefe). Es ging nichts. Und jetzt suchten wir Barsche, wir fanden sie dann auch auf 3m. Erst Nachläufer dann Bisse und die ersten Fische im Boot, endlich. Wir drifteten 2 mal über die Stelle und fingen einige schöne Barsche, ein paar gingen verloren.
Wir sahen auch dicke Echos auf dem Bildschirm, daher warfen wir auch die Hechtköder ein paar Mal. Nichts, also suchten wir jetzt auf 2m über Kraut, nichts. Wir fuhren zum Rassower Strom und ließen uns dort in der Nähe der Kante auf 1,2m entlang driften (Windrichtung war perfekt) dort hatten wir Nachläufer und einen verlorenen Hecht. Danach war wieder Ruhe und wir fuhren zum Fähranleger, es war eine richtige Ansammlung von Angelbooten zu sehen. Wir angelten jetzt auf Barsch und ich auf Hecht, aber es tat sich nichts. Also fuhren wir nochmal an die Stelle, wo wir die Kontakte hatten. Aber es blieb ruhig und nun war es auch langsam Zeit wieder in den Hafen zu fahren. Auf dem Rückweg sahen wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang zu, damit konnten wir doch ganz gut abschließen mit unserer ersten Boddenreise.
Im Hafen fragten wir die Guides wie es lief und es war wohl etwas besser als die Tage zuvor, aber immernoch zäh, die Hechte standen wohl jetzt tief.
Alles in allem waren wir dennoch zufrieden mit der Reise und haben die Erkenntnis gewonnen, dass selbst in einem Gewässer wie Bodden echt schlechte Tage gibt. Hören tut man das ja öfter, aber die eigene Erfahrung ist doch wichtiger und tiefer.
Was ich anders machen würde? Bei Einstrom würde ich das nächste mal tiefer in die Bodden fahren in der Hoffnung dort weniger Salzwasser zu haben. Im Nachhinein dachte ich wir hätten morgens direkt an dem Fähranleger vorbei tiefer Richtung Jasmunder oder Beetzer fahren sollen. Allerdings ist mit einem 15PS Motor auch die Entfernung begrenzt.
Für das erste Mal dort war ich eigentlich sehr zufrieden mit unserem Vorgehen.
Was ich auch anders machen würde ist, dass ich nicht nur 2 Tage bleiben würde, eher eine Woche. Am Ende des 2. Boottages fühlten wir uns etwas sicherer im Vorgehen und der Orientierung, wenn wir jetzt noch 2-3 Tage mehr gehabt hätten, hätten wir sicher doch noch den ein oder anderen Fisch gefangen.
Auffallend fand ich auch den wirklich hohen Angeldruck dort. Auf dem Rückweg sahen wir im Sund auch nochmal richtig viele Boote, nochmal mehr als nördlich in unserer Gegend. Dennoch würde ich auf jeden Fall nochmal hin fahren, diesmal mit angepassten Erwartungen.
Ich bedanke mich auch nochmal für die vielen Tipps hier aus dem Forum, die haben schon geholfen, etwas geordneter vor zu gehen.