Teil 9:
Nachdem ich wieder zurück aus Schweden war, konnte ich ein Fazit ziehen. Das Boot war 1 Woche bei überwiegend gutem Wetter im Dauereinsatz. Jedoch hatten wir, gerade in den letzten Tagen, auch mit viel Wind zu kämpfen!
Der Ausbau hat sich für mich vollends gelohnt! Die Ein- und Umbauten funktionieren nahezu alle so, wie es geplant war. Ein paar Kleinigkeiten werde ich noch optimieren (eine Halterung für den Akku des Richtungssensors einbauen und die Schlauchverlegung der Bilgepumpe optimieren).
Der Platz unter dem Castingdeck lässt sich prima als Stauraum nutzen.
Geile Sache ist übrigens dieser Getränkehalter, der eigentlich für Fahrräder gedacht ist. Hält locker 0,5l bei Wind und Welle, ohne dass was verrutscht.
Insbesondere der Einbau des Bugmotors (mein erster) hat sich gelohnt, da dieser ganz neue Möglichkeiten beim Angeln bietet. Daher habe ich mich in der Woche auch primär damit auseinander gesetzt: Vertikal vom Boot mit Drop Shot, was für mich mit diesem Komfort (Ankerfunktion) bislang Neuland war. So waren die Hauptfänge auch Barsche (bis 41 cm). Die Stückzahlen schwankten zwischen 20 - 60 Fischen pro Tag, wobei 20 eher der Durchschnitt war.
Selbst bei Windstärken von 5 BFT war der Terrova in der Lage, dass Boot an Ort und Stelle zu halten (nur testweise, geangelt habe ich lieber im Windschatten). Positiv fand ich, dass das Boot bei starkem Wind und Wellen noch gut händelbar war und so gut wie kein Wasser durch Wellen eintrat, während die Kollegen in den Linder-Leihbooten sprichwörtlich die Segel streichen mussten.
Schön ist es, dass man frei im Boot rumlaufen kann, ohne ein unsicheres Gefühl zu haben. Und die Sitze kann ich nur empfehlen!
Ein Hecht biss, nachdem ich vorher (unbewusst) eine Muschel gehakt hatte
Bei den ganzen Lobhudeleien will ich aber auch nicht verschweigen, dass das Boot durch die Einbauten etwas träger geworden ist. Im Klartext: Das Boot erreichte mit den Einbauten (erwartungsgemäß) nicht die Geschwindigkeit wie im Originalzustand. Konkret bedeutet das, dass ich vor einem Jahr mit gleichem Motor (10 PS) ca. 32 km/h in der Spitze schaffte (Gleitphase) und nunmehr noch 25 km/h. Testweise bin ich mal ohne Bugmotor und dem dazugehörigen Akku gefahren und kam auf 28 km/h.
Wieder zuhause, habe ich die zusätzlichen Einbauten mal gewogen:
- Mittelplatte mit 2 Bases: 27 kg
- Bodenplatte: 12 kg
- 2 Stühle: 16 kg
= macht zusammen für die Einbauten rd. 55 Kg
Rechnet man noch den Bugmotor mitsamt Akku dazu (13 kg + 11 kg) kommt man auf insgesamt 79 kg, also quasi umgerechnet 1 zusätzliche Person.
Die originale Mittelbank (5 kg) habe ich wegen der Bugplatte (Motor) und sonstigen Einbauten nicht kompensiert.
Da die Anschaffung eines eigenen Motors ohnehin anstand, habe ich mich daher auch für einen 15 PS Motor entschieden, nicht, weil es zwingend notwendig wäre ... das ist eher eine Spaßentscheidung. Und die Strecken zu den Spots kann man so auch schneller erreichen ... Zeit ist schließlich Fisch
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