Hallo.
Als Denkanstoß kann ich euch die Situation in Rumänien schildern: Dort wird die Sportfischerei meistens von halb-staatlichen Vereinen reglementiert, die eine Anzahl an Gewässern verwalten nach nationalem Fischereirecht, so nach dem Motto "Was allen gehört, gehört niemandem ". Die Gebühren sind winzig und die Gesetze sehr großzügig, die Aufsicht ist mehr als durchlässig. Dazu kommen unfassbare Mengen an Anglern, von den Wilderern ganz zu schweigen. Das Ergebnis sind tote Gewässer!
Als Rumäne kenne ich Überfischung, davon kann in Bayern nicht die Rede sein. Angeldruck ja, aber so weh es mir persönlich tut, kann ich die bayerischen Vereine bestens verstehen. Es ist für mich enorm frustrierend, dass z.B. in einem Radius von 20-30 km von Nesselwang keine Salmonidengewässer für Gastangler zugänglich sind und dass die Aufnahmegebühren und -Voraussetzungen für die Vereine so extrem sind, ABER: Nur so können sie ihre Gewässer einigermaßen vom Angeldruck schützen. Frei zugängliche Gewässer für viele Angler mit modernem Gerät würde bald zu rumänische Verhältnisse führen.
Oder zu österreichische, wer dort ein paar zugängliche Forellenflüsse kennt, merkt sofort den Unterschied zu exklusiven Gewässern: kleinere Fische und Fischbestände, alles Besatzbestände, trotz C&R und Mindestmaß. Gleich mit den größeren Gewässern, was für uns Angler als Schikanen gilt, ist für das Gewässer ein Segen.
Ich bin persönlich mit einigen Regelungen und Sitten der Vereine wirklich nicht glücklich, aber gehe davon aus, dass sie völlig zum Schutz ihrer Gewäser und Fischbestände ausgerichtet sind und muss eben damit leben. Und bin froh, in sauberem Wasser mit Aussicht auf Erfolg angeln zu dürfen. Na ja, wir Rumänen brauchen nicht viel...