Zander1991
Echo-Orakel
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Hallo Leute,
unter dem doch recht ungewöhnlichen Namen "das Jahr der neuen Chancen" möchte ich bereits jetzt mal aufs Zanderjahr zurückblicken, vielleicht inspiriert es ja jemanden genau so wie mich das schlechte äußere Einflüsse auch eine Chance für den Angler selbst sein können.
Glücklicherweise war ich bis letztes Jahr mit einem Baggersee mit einem ausgezeichneten Zanderbestand gesegnet. Leider haben die größeren Zander und die ganz kleinen den letzten Sommer schon nicht überlebt, bei den geborgenen Zandern fehlte allerdings die Zwischengröße (40-55), dazu später mehr... Anfang diesen Jahres war meine Motivation ziemlich am Boden, doch mein Ausweichgewässer brachte überraschenderweise schöne Fische bis in den Juni hervor. Ende Juni dann das gleiche Bild wie im Gewässer 1: Sämtliche Zander sind infolge einer Algenblüte bzw. plötzlichen Absterben der Algen und der damit verbundenen Sauerstoffzehrung verendet. Da steht man nun in der Mitte des Jahres vor 2 annähernd leeren Gewässern und weiß nicht so recht was man anstellen soll...
15 Jahre lang angelt man mit Gummi+Jigkopf sowie Köderfisch mehr als nur erfolgreich in beiden Gewässern auf Zander und dann sowas.
Soweit zur Ausgangslage.
Zuerst wurde ein neues Gewässer auserwählt, welches mich über den Sommer begleiten sollte. Die Wahl viel auf einen recht beschaulichen und sehr flachen See mit 2 Bächen als Zulauf, Radweg und Straßenbeleuchtung auf der einen Seite. Es gibt schönere Gewässer zum Angeln, aber aufgrund der beiden Frischwasserzuläufe konnte ich mir zumindest sicher sein, nicht im sauerstoffleeren Wasser zu angeln. Da der See max. 1,50m tief ist, der Grund mit eingespülten Ästen, Zweigen usw. die reinste Hindernisfalle ist, musste ich aus meiner Komfortzone ausbrechen und die Jigs in der Box lassen. Treibende Köderfische waren auch nicht möglich, da zu viele Äste sich im Mittelwasser befinden. Also legte ich mir erst ne Taktik zurecht. Das sonst für mich so ungeliebte Zanderwobbeln sollte die Lösung bringen. Die beiden Frischwasserzuläufe sowie die Weißfischschwärme, die im Lichtkegel der Straßenbeleuchtung die Insekten fressen stellten Hotspots dar, die schnell zum Erfolg führten. Ich fing einige Fische der Mittelklasse, konnte manche im Schein der Beleuchtung sogar beim Biss beobachten. An der leichten Wobblerrute machten aber die für meine eigentlichen Zandergewässer recht überschaubaren Durchschnittsgrößen (um die 50) trotzdem viel Spaß. Mit der Zeit konnte ich aufgrund einiger Anpassungen im Führungsstil die Bissfrequenz noch erhöhen, leider hab ich immer noch nicht das Mittel gegen die häufigen Fehlbisse beim Nachtangeln gefunden (da hab ich wenigstens noch Entwicklungsarbeit). Nach dem Norwegenurlaub im August und der angehängten Angelpause danach (Freundin will ja auch mal wieder bespaßt werden) ließ ich die Fische bis auf wenige Ausnahmen bis in den September hinein erst mal in Ruhe.
Im Herbst ging mir mein eigentliches Zandergewässer Nr. 1 nicht mehr aus dem Kopf. Was ist mit der Mittelklasse passiert, die nicht tot geborgen wurde? Da ich mich von vornherein auf Fische im Bereich 50+- 10 eingestellt habe (der Rest war ja tot) kam keine wirkliche Lust auf, mit kräftiger Zanderjigge usw. auf die Spatzen (äh Zander) zu schießen. Also leichte Spaßangel, ne kleine Box mit dem Carolinarigzubehör und ein paar Gummis gepackt und ab ans Wasser. Dazu muss ich sagen, dass ich bislang (mittlerweile weiß ich zu unrecht) das Carolinarig total ignoriert habe. Anfangs skeptisch gegenüber der (für mich damals noch) komischen Offsethaken, lag nach einer Viertelstunde der erste 55er schon im Kescher. So bekam ich bei meinen Ausflügen bis jetzt im halb-Stunden-Takt Kontakte und konnte bis auf einen alle Bisse auch in den Kescher führen. Geräteabstimmung hat auf jeden Fall gefunzt, gute Bisserkennung, -Verwertung und Drillspaß. Von den größen her fing ich aber wirklich "nur" die erwartete Mittelklasse.
Mittlerweile blicke ich auf das Zanderjahr, welches vor einem halben Jahr fast schon vor dem Aus stand, ganz anders zurück. Wenn auch die großen Fische ab dem Zeitpunkt fehlten, kann man es recht gut mit dem Satz "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert" zusammenfassen.
Nicht zu vergessen: Dieses Jahr habe ich nach etlichen Jahren mal wieder das Gefühl, mich als Angler wesentlich verbessert zu haben. Raus aus der Komfortzone mit bewährten Methoden und was neues probiert. Die Aufgabe fürs nächste Jahr (oder falls wir jetzt noch ein paar wärmere Tage bekommen) steht auch schon. Ich hab nämlich noch eine Rechnung mit den zu vielen Fehlbissen beim Nachtwobbeln offen, mal schauen ob ich diese Chance nutze ;-)
Das war jetzt nur ein Beispiel von meinen Gewässern, aber Probleme sollten ja aufgrund der Witterung recht viele gehabt haben. Ob Niedrigwasser, Sauerstoffmangel usw. was habt Ihr verändert, um trotzdem zum Erfolg zu kommen?
unter dem doch recht ungewöhnlichen Namen "das Jahr der neuen Chancen" möchte ich bereits jetzt mal aufs Zanderjahr zurückblicken, vielleicht inspiriert es ja jemanden genau so wie mich das schlechte äußere Einflüsse auch eine Chance für den Angler selbst sein können.
Glücklicherweise war ich bis letztes Jahr mit einem Baggersee mit einem ausgezeichneten Zanderbestand gesegnet. Leider haben die größeren Zander und die ganz kleinen den letzten Sommer schon nicht überlebt, bei den geborgenen Zandern fehlte allerdings die Zwischengröße (40-55), dazu später mehr... Anfang diesen Jahres war meine Motivation ziemlich am Boden, doch mein Ausweichgewässer brachte überraschenderweise schöne Fische bis in den Juni hervor. Ende Juni dann das gleiche Bild wie im Gewässer 1: Sämtliche Zander sind infolge einer Algenblüte bzw. plötzlichen Absterben der Algen und der damit verbundenen Sauerstoffzehrung verendet. Da steht man nun in der Mitte des Jahres vor 2 annähernd leeren Gewässern und weiß nicht so recht was man anstellen soll...
15 Jahre lang angelt man mit Gummi+Jigkopf sowie Köderfisch mehr als nur erfolgreich in beiden Gewässern auf Zander und dann sowas.
Soweit zur Ausgangslage.
Zuerst wurde ein neues Gewässer auserwählt, welches mich über den Sommer begleiten sollte. Die Wahl viel auf einen recht beschaulichen und sehr flachen See mit 2 Bächen als Zulauf, Radweg und Straßenbeleuchtung auf der einen Seite. Es gibt schönere Gewässer zum Angeln, aber aufgrund der beiden Frischwasserzuläufe konnte ich mir zumindest sicher sein, nicht im sauerstoffleeren Wasser zu angeln. Da der See max. 1,50m tief ist, der Grund mit eingespülten Ästen, Zweigen usw. die reinste Hindernisfalle ist, musste ich aus meiner Komfortzone ausbrechen und die Jigs in der Box lassen. Treibende Köderfische waren auch nicht möglich, da zu viele Äste sich im Mittelwasser befinden. Also legte ich mir erst ne Taktik zurecht. Das sonst für mich so ungeliebte Zanderwobbeln sollte die Lösung bringen. Die beiden Frischwasserzuläufe sowie die Weißfischschwärme, die im Lichtkegel der Straßenbeleuchtung die Insekten fressen stellten Hotspots dar, die schnell zum Erfolg führten. Ich fing einige Fische der Mittelklasse, konnte manche im Schein der Beleuchtung sogar beim Biss beobachten. An der leichten Wobblerrute machten aber die für meine eigentlichen Zandergewässer recht überschaubaren Durchschnittsgrößen (um die 50) trotzdem viel Spaß. Mit der Zeit konnte ich aufgrund einiger Anpassungen im Führungsstil die Bissfrequenz noch erhöhen, leider hab ich immer noch nicht das Mittel gegen die häufigen Fehlbisse beim Nachtangeln gefunden (da hab ich wenigstens noch Entwicklungsarbeit). Nach dem Norwegenurlaub im August und der angehängten Angelpause danach (Freundin will ja auch mal wieder bespaßt werden) ließ ich die Fische bis auf wenige Ausnahmen bis in den September hinein erst mal in Ruhe.
Im Herbst ging mir mein eigentliches Zandergewässer Nr. 1 nicht mehr aus dem Kopf. Was ist mit der Mittelklasse passiert, die nicht tot geborgen wurde? Da ich mich von vornherein auf Fische im Bereich 50+- 10 eingestellt habe (der Rest war ja tot) kam keine wirkliche Lust auf, mit kräftiger Zanderjigge usw. auf die Spatzen (äh Zander) zu schießen. Also leichte Spaßangel, ne kleine Box mit dem Carolinarigzubehör und ein paar Gummis gepackt und ab ans Wasser. Dazu muss ich sagen, dass ich bislang (mittlerweile weiß ich zu unrecht) das Carolinarig total ignoriert habe. Anfangs skeptisch gegenüber der (für mich damals noch) komischen Offsethaken, lag nach einer Viertelstunde der erste 55er schon im Kescher. So bekam ich bei meinen Ausflügen bis jetzt im halb-Stunden-Takt Kontakte und konnte bis auf einen alle Bisse auch in den Kescher führen. Geräteabstimmung hat auf jeden Fall gefunzt, gute Bisserkennung, -Verwertung und Drillspaß. Von den größen her fing ich aber wirklich "nur" die erwartete Mittelklasse.
Mittlerweile blicke ich auf das Zanderjahr, welches vor einem halben Jahr fast schon vor dem Aus stand, ganz anders zurück. Wenn auch die großen Fische ab dem Zeitpunkt fehlten, kann man es recht gut mit dem Satz "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert" zusammenfassen.
Nicht zu vergessen: Dieses Jahr habe ich nach etlichen Jahren mal wieder das Gefühl, mich als Angler wesentlich verbessert zu haben. Raus aus der Komfortzone mit bewährten Methoden und was neues probiert. Die Aufgabe fürs nächste Jahr (oder falls wir jetzt noch ein paar wärmere Tage bekommen) steht auch schon. Ich hab nämlich noch eine Rechnung mit den zu vielen Fehlbissen beim Nachtwobbeln offen, mal schauen ob ich diese Chance nutze ;-)
Das war jetzt nur ein Beispiel von meinen Gewässern, aber Probleme sollten ja aufgrund der Witterung recht viele gehabt haben. Ob Niedrigwasser, Sauerstoffmangel usw. was habt Ihr verändert, um trotzdem zum Erfolg zu kommen?