Ein freudiges Hallo an alle Interessierten - um den zahlreichen Aussagen zum Verhalten des Zanders eine gewisse Wichtung zu geben, hab ich mir die Frage nach den wichtigen Indikatoren für die "richtige" Zanderstelle gestellt. Darin greife ich die Faktoren Wassertemperatur, Sauerstoff, Bodenbeschaffenheit und Futterfisch auf.
Bitte bei der Abstimmung immer 3 Antworten geben, danke! - gerne auch eure Meinung kommentieren.
Um euch einen Einblick in meine Herangehensweise zu geben, möchte ich meine Gedanken und zusammenhänge "kurz" Beschreiben.
Die Wassertemperatur bestimmt ohne Zweifel das Leben im Wasser. Sie beeinflusst das Verhalten des Zanders auf verschiedene Weisen, wie z. B. seine Aktivität, seinen Futterbedarf und eben auch seinen Aufenthaltsort im Gewässer. In wärmeren Gewässern, vor allem im Sommer, steigt ihre Aktivität, da ihre Stoffwechselrate zunimmt. Im Gegensatz zu dem Hecht kommt er also bei steigenden Temperaturen erst richtig in Fahrt.
→ Der Zander bevorzugt wärmeres Wasser, steigert seinen Stoffwechsel und frisst dementsprechend mehr. Aber benötigt er dann aber auch mehr Sauerstoff?
Der Sauerstoffgehalt im Wasser spielt in Zusammenhang mit der Wassertemperatur also auch eine wesentliche Rolle für den Aufenthaltsort des Zanders. Umso höher die Aktivität, umso höher der Stoffwechsel, aber auch, umso höher der Sauerstoffbedarf. Die Löslichkeit von Sauerstoff in Wasser hängt stark von der Wassertemperatur ab. Kälteres Wasser kann mehr Sauerstoff aufnehmen als wärmeres Wasser. Das bedeutet, dass bei höheren Wassertemperaturen weniger Sauerstoff im Wasser gelöst ist. Warmes Wasser kann also einen niedrigeren Sauerstoffgehalt haben als kaltes Wasser.
→ Ist der Stoffwechsel erhöht braucht er mehr Sauerstoff, präferiert aber dennoch warmes Wasser. Ist sein Sauerstoffbedarf dann im Vergleich zu anderen Fischen niedriger, oder zieht er sich dann anstelle des warmen Wassers in kühlere, aber sauerstoffreichere Orte zurück?
1. Frage: Zieht er also mehr Sauerstoff dem warmen Wasser vor? Oder ruht er sich in dem sauerstoffreichen, kühleren Wasser aus und verdaut dort bis er zur nächsten Jagd in die warmen, sauerstoffärmeren Bereiche zieht?
Aber was bringen einem all die Annahmen ohne Futterfisch? Betrachtet man jetzt den Futterfisch gibt es zwei Verhaltensweisen. Die einen die am Ufer stehen und sich die Nacht vertreiben in der Hoffnung nicht gefressen zu werden und die, die Plankton und andere Schwebstoffe im Freiwasser naschen.
→ Aber gibt es am Kanal diese zweite Verhaltensweise des Futterfisch am Ufer wirklich? An einem Kanalufer gibt es meistens kaum Steinufer, diese sind ehr mit Seerosen oder Kraut bewachsen. Die Pflanzen produzieren ohne Sonnenlicht keinen Sauerstoff, sondern verbrauchen zusammen mit dem Schlamm sogar den vorhandenen Sauerstoff. Also befindet sich dort kaum Futterfisch.
2. Frage: Jagen Zander in Kanälen also ehr im Freiwasser als am Ufer?
Berücksichtigt man nun die Faktoren Temperatur und Sauerstoff ist nicht nur die Aktivität des Zanders erhöht, sondern auch die der Mikroorganismen im Wasser. Der Stoffwechsel der Mikroorganismen ist jedoch auch sauerstoffzehrend, sie benötigen als Sauerstoff um abgestorbene Pflanzen oder Tiere zu zersetzen. Dieser Prozess wird auch auf Kläranlagen genutzt und nennt sich "Belebtschlammprozess". Der Belebtschlamm ist ein hochaktives Gemisch aus Mikroorganismen, vor allem Bakterien und Protozoen, die in einem biologischen Prozess Schadstoffe abbauen. Dieser Schlamm ist zum einen am Gewässergrund, weshalb im Sommer auch viele Tiefenbereiche sauerstoffärmer sind, und schwebt im Wasser, was einen Teil der Trübung gemeinsam mit dem Plankton ausmacht. Um wieder den Bogen zum Zander und den Faktoren Temperatur und Sauerstoff zu ziehen, heißt das also, dass bei einer hohen Wassertemperatur auch mehr Mikroorganismen vorhanden sind, die den ohnehin knappen Sauerstoff zusätzlich verbrauchen. Somit wird er sich zum Ausruhen vermutlich nicht in den schlammigen Bereichen aufhalten. Jedoch ziehen die Futterfische in den oberflächennahen Freiwasserbereich, um diese Schwebstoffe zu fressen, halten sich also bei Nacht genau dort auf.
→ Betrachtet man die bevorzugte Bodenbeschaffenheit, so wird immer von festen Untergrund gesprochen. Aber ist fester Untergrund Kies, Sand oder gar Stein und ruht er dort nur, oder frisst er an diesen "festen Untergründen" nur an Seen mit wirklicher Steinpackung, wo sich der Futterfisch bei Nacht versteckt.
3. Frage: Die Standorte zum Fressen können somit auch bei schlammigem Untergrund sein, oder?
Fasse ich meine Gedanken zusammen würde ich folgenden Entschluss ziehen:
Der Zander ruht in einem Kanal in kälteren Bereich, die meist mehr Sauerstoff gebunden haben. Unter Berücksichtigung des "Belebtschlammes" sind diese kühlen Bereiche meist auch mit festen Untergrund vorhanden. Geht er nun auf die Jagd zieht er von diesen kühlen Ruheplätzen in den nächstgelegenen warmen Bereich. In diesem warmen Bereich mit meist schlammigem Untergrund befinden sich auch die Futterfische, die bei Nacht oberflächennah im Freiwasser fressen. So kann der Zander im Schutz der Dunkelheit seinen Bauch vollschlagen und ist durch die erhöhte Wassertemperatur wesentlich aktiver. Da er aber aufgrund des wenigen Sauerstoffes dort schlecht verdauen kann, zieht er sich zum Ruhen als wieder in die kühleren, sauerstoffreichen Zonen zurück.
Bitte bei der Abstimmung immer 3 Antworten geben, danke! - gerne auch eure Meinung kommentieren.
Um euch einen Einblick in meine Herangehensweise zu geben, möchte ich meine Gedanken und zusammenhänge "kurz" Beschreiben.
Die Wassertemperatur bestimmt ohne Zweifel das Leben im Wasser. Sie beeinflusst das Verhalten des Zanders auf verschiedene Weisen, wie z. B. seine Aktivität, seinen Futterbedarf und eben auch seinen Aufenthaltsort im Gewässer. In wärmeren Gewässern, vor allem im Sommer, steigt ihre Aktivität, da ihre Stoffwechselrate zunimmt. Im Gegensatz zu dem Hecht kommt er also bei steigenden Temperaturen erst richtig in Fahrt.
→ Der Zander bevorzugt wärmeres Wasser, steigert seinen Stoffwechsel und frisst dementsprechend mehr. Aber benötigt er dann aber auch mehr Sauerstoff?
Der Sauerstoffgehalt im Wasser spielt in Zusammenhang mit der Wassertemperatur also auch eine wesentliche Rolle für den Aufenthaltsort des Zanders. Umso höher die Aktivität, umso höher der Stoffwechsel, aber auch, umso höher der Sauerstoffbedarf. Die Löslichkeit von Sauerstoff in Wasser hängt stark von der Wassertemperatur ab. Kälteres Wasser kann mehr Sauerstoff aufnehmen als wärmeres Wasser. Das bedeutet, dass bei höheren Wassertemperaturen weniger Sauerstoff im Wasser gelöst ist. Warmes Wasser kann also einen niedrigeren Sauerstoffgehalt haben als kaltes Wasser.
→ Ist der Stoffwechsel erhöht braucht er mehr Sauerstoff, präferiert aber dennoch warmes Wasser. Ist sein Sauerstoffbedarf dann im Vergleich zu anderen Fischen niedriger, oder zieht er sich dann anstelle des warmen Wassers in kühlere, aber sauerstoffreichere Orte zurück?
1. Frage: Zieht er also mehr Sauerstoff dem warmen Wasser vor? Oder ruht er sich in dem sauerstoffreichen, kühleren Wasser aus und verdaut dort bis er zur nächsten Jagd in die warmen, sauerstoffärmeren Bereiche zieht?
Aber was bringen einem all die Annahmen ohne Futterfisch? Betrachtet man jetzt den Futterfisch gibt es zwei Verhaltensweisen. Die einen die am Ufer stehen und sich die Nacht vertreiben in der Hoffnung nicht gefressen zu werden und die, die Plankton und andere Schwebstoffe im Freiwasser naschen.
→ Aber gibt es am Kanal diese zweite Verhaltensweise des Futterfisch am Ufer wirklich? An einem Kanalufer gibt es meistens kaum Steinufer, diese sind ehr mit Seerosen oder Kraut bewachsen. Die Pflanzen produzieren ohne Sonnenlicht keinen Sauerstoff, sondern verbrauchen zusammen mit dem Schlamm sogar den vorhandenen Sauerstoff. Also befindet sich dort kaum Futterfisch.
2. Frage: Jagen Zander in Kanälen also ehr im Freiwasser als am Ufer?
Berücksichtigt man nun die Faktoren Temperatur und Sauerstoff ist nicht nur die Aktivität des Zanders erhöht, sondern auch die der Mikroorganismen im Wasser. Der Stoffwechsel der Mikroorganismen ist jedoch auch sauerstoffzehrend, sie benötigen als Sauerstoff um abgestorbene Pflanzen oder Tiere zu zersetzen. Dieser Prozess wird auch auf Kläranlagen genutzt und nennt sich "Belebtschlammprozess". Der Belebtschlamm ist ein hochaktives Gemisch aus Mikroorganismen, vor allem Bakterien und Protozoen, die in einem biologischen Prozess Schadstoffe abbauen. Dieser Schlamm ist zum einen am Gewässergrund, weshalb im Sommer auch viele Tiefenbereiche sauerstoffärmer sind, und schwebt im Wasser, was einen Teil der Trübung gemeinsam mit dem Plankton ausmacht. Um wieder den Bogen zum Zander und den Faktoren Temperatur und Sauerstoff zu ziehen, heißt das also, dass bei einer hohen Wassertemperatur auch mehr Mikroorganismen vorhanden sind, die den ohnehin knappen Sauerstoff zusätzlich verbrauchen. Somit wird er sich zum Ausruhen vermutlich nicht in den schlammigen Bereichen aufhalten. Jedoch ziehen die Futterfische in den oberflächennahen Freiwasserbereich, um diese Schwebstoffe zu fressen, halten sich also bei Nacht genau dort auf.
→ Betrachtet man die bevorzugte Bodenbeschaffenheit, so wird immer von festen Untergrund gesprochen. Aber ist fester Untergrund Kies, Sand oder gar Stein und ruht er dort nur, oder frisst er an diesen "festen Untergründen" nur an Seen mit wirklicher Steinpackung, wo sich der Futterfisch bei Nacht versteckt.
3. Frage: Die Standorte zum Fressen können somit auch bei schlammigem Untergrund sein, oder?
Fasse ich meine Gedanken zusammen würde ich folgenden Entschluss ziehen:
Der Zander ruht in einem Kanal in kälteren Bereich, die meist mehr Sauerstoff gebunden haben. Unter Berücksichtigung des "Belebtschlammes" sind diese kühlen Bereiche meist auch mit festen Untergrund vorhanden. Geht er nun auf die Jagd zieht er von diesen kühlen Ruheplätzen in den nächstgelegenen warmen Bereich. In diesem warmen Bereich mit meist schlammigem Untergrund befinden sich auch die Futterfische, die bei Nacht oberflächennah im Freiwasser fressen. So kann der Zander im Schutz der Dunkelheit seinen Bauch vollschlagen und ist durch die erhöhte Wassertemperatur wesentlich aktiver. Da er aber aufgrund des wenigen Sauerstoffes dort schlecht verdauen kann, zieht er sich zum Ruhen als wieder in die kühleren, sauerstoffreichen Zonen zurück.
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