Die ersten anderthalb Tage waren wir in Marrakesch. Dort ging’s richtig wild zu und meine Annahme, dass Marokko bestimmt durch den Tourismus bereits etwas westlicher ist, war direkt widerlegt!
Überall fahren Mopeds und Eselkarren durch die Gassen auf welchen sich auch etliche Verkaufsstände befinden. Es wird wirklich mit wenigen Zentimetern Abstand aneinander vorbei gefahren und sich durchgequetscht.
Bezüglich Dreck auf den Straßen, aber auch Sauberkeit in der „Gastronomie“, darf man echt nicht empfindlich sein!
Vom Marrakesch aus sind wir dann ins Atlasgebirge gefahren, um den Jbel Toubkal zu besteigen. Nachdem es bei unserer Ankunft im Gebirge noch ordentlich geschüttet hatte, war das Wetter am Gipfeltag perfekt!
Da keine Müllabfuhr nach oben kommt und die Maultiere wohl auch nicht dafür genutzt werden, wird der Müll dort einfach verbrannt.
Anschließend sind wir dann ans Meer in Essauria gefahren.
Unterwegs haben wir noch eine Kaffeepause an einem größeren Stausee gemacht.
Ich habe versucht auf englisch und französisch nachzufragen, ob eine Lizenz zum Fischen benötigt wird. Die Herren im Café hatten scheinbar keine eindeutige Antwort, weswegen sie umgehend zum Telefon griffen und rumtelefonierten. Ich hatte den Eindruck, dass versucht wurde ein Guide zu kontaktieren. Da wir nur auf der Durchreise waren und ich eigentlich nur ein paar Würfe machen wollte, bedankte ich mich und ließ die Männer mit ihren Haschpfeifen im Café weiter Premier league schauen.
Geangelt habe ich dann leider nicht in dem See, was vermutlich ein Fehler war!
In Essauira angekommen erhielt ich von unserem Host die enttäuschende Nachricht, dass Angeln im dortigen Stausee verboten ist.
Also blieb mir noch das Meer.
Das gestaltete sich dann auch schwieriger als erhofft.
Da Essauira ein Surferspot ist, waren die Wellen dementsprechend hoch. Angeln vom Sandstrand, wie ich es mir vorgestellt hatte, war nicht möglich. Die Wellen liefen viel zu flach aus.
Auf dem Weg zu einem ausgewählten Spot habe ich mich mit unserem kia piccanto überraschenderweise festgefahren. Zunächst sah die Situation ziemlich bescheiden aus, da der Schlüssel in der Zündung steckte, das Auto aber trotzdem irgendwie verschlossen war…
Ich machte mich also zu Fuß auf den Weg zurück in den Ort. Glücklicherweise hatte ich am Vortag dort einen deutschen Anhalter abgesetzt. Gemeinsam mit ihm bin ich dann zurück zum Auto gegangen und, oh Wunder, die Türen ließen sich öffnen! Die nächsten Surfer die vorbei gefahren sind, waren so nett und haben mich rausgeschoben.
Angeln hatte sich zu dem Zeitpunkt dann allerdings erledigt.
Am Tag darauf bin ich dann morgens wieder los. Ziel Nr.1 Köder ins Wasser und nicht festfahren!
Die Wellen waren unverändert hoch. Der Wind hatte nachgelassen aber das Wasser war nach wie vor sehr trüb.
Da das Angeln am Strand nicht möglich war, bin ich zu den Felsen gegangen. Dort bin ich auf vier Engländer getroffen. Die Jungs meinten es mit dem Angeln scheinbar ernst. Sie waren sehr gut ausgestattet! Man hätte meinen können, sie seien BA-Member!
Sie gaben an, dass sie seit 10 Tagen zu viert in der Region unterwegs seien und lediglich 3 Seabass fangen konnten. Diese hätten sie allerdings gefangen, als das Wasser klarer gewesen sei…
Nun ja! Ich war letztlich nur zweimal morgens am Wasser, hab zwei Köder abgerissen und wurde fast von Hunden gefressen!
Schön war es trotzdem, aber im Nachhinein ärgere ich mich, nicht in dem Stausee auf Bass gefischt zu haben!
PS: vermutlich durch den Surftourismus ist Essauira schon etwas westlicher geprägt, aber auch nur etwas.