Kenn ich, hab mir mit den Winterbarschen auch regelmässig die Zähne ausgebissen. Mittlerweile bekomm ich zumindest öfter mal welche ans Band- konkrete und vor Allem allgemeingültige Tips kann ich nicht geben, wohl aber etwas aus der eigenen Praxis.
1. Aha-Effekt: Man kann sie auch im Winter fangen, wenn man die Stelle findet! Nachdem ich jahrelang winters in puncto Barsch geschneidert hatte, bekam ich plötzlich mehrere an einem Tag ans Band. Was war anders? Nichts! Auf einmal haben alle Rigs gepunktet. Schnelle und langsame. Das Ergebnis war über mehrere Wochen reproduzierbar. Jedoch nur an dieser Stelle. Kam man nur 30m von dieser Stelle weg, bekam man keinen Biss. Da die Stelle aber den kleinen Stachlern zu tief war, um unbeschadet wieder abzutauchen, hab ich da nicht mehr gefischt (nachdem die Vernunft über dieses Szenario und die Zeiten des Misserfolgs siegte). Mittlerweile meide ich daher Gewässer, die eine entsprechende Tiefe haben. Nicht, daß ich dort zwischenzeitlich nicht auch Barsche im Flachen gefangen hätte (zumeist auch recht ordentliche Brummer), jedoch hab ich gerne Frequenz beim Barscheln, und das ist dort nicht gegeben. Im Tiefen ja, wenn man sie gefunden hat- im Flachen nein! Da überwiegen die Schneidertage deutlich den Fangtagen. Ich habe den Eindruck, daß dann nur große Einzelfische ins Flache kommen. Zumindest Tagsüber.
2.Aha-Effekt: Dämmerung läuft! An einem See mit ehemals ausgezeichnetem Barschbestand bekam man tagsüber vereinzelt Bisse auf DS- weit draussen und recht tief! Mit Fortschreiten des Tages kamen die Bisse immer häufiger und näher am Ufer. Als es derart dunkel war, daß man die Rutenspitze nicht mehr erkennen konnte, kamen die Bisse zumeist direkt unter dieser. Und das in einer Frequenz, wie man es nur von guten Tagen im Sommer kannte. Das klappte in der folgenden Zeit immer wieder mal, jedoch nicht immer! Woran es lag, kann ich nicht sagen. Jedoch nehme ich seither gerne die erste Stunde der Dunkelheit mit, und hatte desöfteren schon eben genau dann meine einzigen Bisse!
3.Flache Gewässer haben extreme Beisszeiten und oft sehr faule Fische. Seit ich in der Hauptsache winters flache Gewässer befische, ist mir folgende Konstante aufgefallen: Spezielle Standorte, die über Wochen hinweg ganztägig funktionieren hab ich bislang nicht gefunden. Die klassischen "Fressplätze" werden aber trotzdem aufgesucht. Wer die Weissfische findet, ist schonmal richtig. Dort aber, so hab ich den Eindruck, gibt es nur sehr kurze Zeitfenster, in denen aktiv gejagt wird. Dann sind durchaus viele Bisse in kurzer Zeit drin, der Köder muss dann auch nicht langsam geführt werden. Die restliche Zeit ist da aber nichts zu holen. Wenn man die Beisszeiten aber mal gefunden hat, kann man regelmässig fangen, da sich diese zumeist über Wochen fortsetzen.
Ausserhalb dieser Zeiten hab ich aber auch schon gefangen, jedoch eben nur wenige Fische und diese auch nur auf sehr langsam geführte Köder. Was mitunter gut funktioniert hat (zumindest für die eigene "Sicherheit"): Carolina Rig mit etwa 50cm langem Vorfach. Köder Offset angeködert und auf den Hakenbogen ein Stück Wurm geschoben. Hat mir damals geholfen, das "Eis mit den Winterbarschen" zu brechen.