Frage zum Pulverbeschichten von Jig-Köpfen

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fisheye_67

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Ich hatte heute beim Pulverbeschichten bei einigen Jig-Köpfen das Problem von kleineren “Fehlstellen“ - meist kleine rundliche Punkte bis aufs Blei, an denen kein Pulver gehaftet hat.

Ich habe die Köpfe im Backofen auf 180 Grad erwärmt, im Fluidbed beschichtet und wieder im Ofen bei 180 Grad eingebrannt - eigentlich alles wie immer. Am Pulver kann es m.E. nicht liegen, sonst wären ja alle Murks geworden.

Hat jemand ne Idee, was die Ursache sein könnte? Gibt es „Ausgasungen“ aus dem Blei?
 

waldgeist

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Kenn ich. Ich hab mir das immer mit Luftblasen im gerade erst verflüssigten Pulverlack erklärt. Die Blase platzt dann und hinterlässt: Einfach nüscht. Passiert mir aber nur sehr selten. Keine Ahnung, was ich anders mache. Ich beschichte auch nicht im Fluidbed, sondern direkt in der Dose. Lack aufschütteln, damit der richtig fluffig im Bottich liegt und den Kopp schnell rein und wieder raus...
 

frawoer

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Sind die Jigs in einer silikonform gegossen worden?? Sonst irgendwie mit Silikon in Berührung gekommen?

Silikonpartikel mikroskopisch klein machen solche Krater gern.
 

benwob

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Meine Vermutung wäre auch, dass die Köpfe evtl. nicht richtig sauber sind.
Einige Pulverlacke neigen aber meiner Erfahrung nach auch eher zur "Kraterbildung" als andere.
 

fisheye_67

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Sind die Jigs in einer silikonform gegossen worden?? Sonst irgendwie mit Silikon in Berührung gekommen?

Silikonpartikel mikroskopisch klein machen solche Krater gern.
Die Jigs hatte ich vor kurzem erst gekauft und die waren die ganze Zeit noch verpackt. Zum Guss kann ich natürlich nix sagen aber das mit Silikoneinschluss könnte vielleicht die Ursache sein

Beim nächsten Mal reinige ich die vorher mal mit Silikonentferner, mal sehen was dann passiert
 

frawoer

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Die Jigs hatte ich vor kurzem erst gekauft und die waren die ganze Zeit noch verpackt. Zum Guss kann ich natürlich nix sagen aber das mit Silikoneinschluss könnte vielleicht die Ursache sein

Beim nächsten Mal reinige ich die vorher mal mit Silikonentferner, mal sehen was dann passiert
Entfetten und reinigen ist vor Beschichten egal welcher Art nie ein Fehler

wenn das gekaufte jigs sind weißt du nie wie die produziert werden. Denkbar ist auch das ein Trennmittel beim Guß eingesetzt wird.
 

FrankBuchholz

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Was die anderen schreiben: Gründlich entfetten, aber einige Lacke reißen Krater, vor allem wenn man ein wenig zu hoch temperiert. Wenn der Lack nach dem aufbringen dampft ist der Kopf zu heiss. Es soll zunächst gerade so aufschmelzen, aber nicht qualmen.
 

Ralle1

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Das Blasenproblem hatte ich noch nie, jedoch schonmal Stellen, an denen das Pulver nach dem Aufbringen nicht gehaftet hat.
Einfach die Prozedur wiederholen half da.
Ich arbeite mit Heissluftfön, jeden Jig einzeln erwärmen.
Was mich eher nervt, ist das verklebte Auge der Köpfe -.-
 

donak

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Das Blasenproblem hatte ich noch nie, jedoch schonmal Stellen, an denen das Pulver nach dem Aufbringen nicht gehaftet hat.
Einfach die Prozedur wiederholen half da.
Ich arbeite mit Heissluftfön, jeden Jig einzeln erwärmen.
Was mich eher nervt, ist das verklebte Auge der Köpfe -.-

Da kann Schrumpfschlauch über das Öhr Abhilfe schaffen.
 

Ralle1

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Gute Idee...grübel....hab ich...aber das sind 2cm breite Dinger...also...hab ich nicht. -.-
gibt es ne andere Alternative? Streichhölzer reinstecken?...obwohl, ne, die brennen ja schnell :D
Da reicht doch irgendein Plastikschlauch, richtig? Sowas habe ich rumliegen..
Super Idee, danke Dir
 

benwob

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Gute Idee...grübel....hab ich...aber das sind 2cm breite Dinger...also...hab ich nicht. -.-
gibt es ne andere Alternative? Streichhölzer reinstecken?...obwohl, ne, die brennen ja schnell :D
Da reicht doch irgendein Plastikschlauch, richtig? Sowas habe ich rumliegen..
Super Idee, danke Dir

Du meinst jetzt heute auf die Schnelle weil Du keinen passenden Schrumpfschlauch besorgen kannst?
Habe das Öhr schon mal mit etwas Alufolie umwickelt, als mir der Schrumpfschlauch ausgegangen ist. Das war aber 'ne ganz schöne Fummelei.
Ansonsten halt einfach direkt nach dem Eintauchen mit einem Zahnstocher das Öhr freimachen solange der Lack noch weich ist.
 

fisheye_67

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Ich verwende auch Schrumpfschlauch zum Abdecken der Ösen und das funktioniert wirklich perfekt. Ich hatte anfangs mal Silikonschlauch (Ventilgummi) verwendet aber das hat nicht funktioniert.
 

dietmar

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...Was mich eher nervt, ist das verklebte Auge der Köpfe -.-

Ist doch kein Problem. Jigkopf mit Heissluftfön oder im elektrischen Minibackofen erhitzen, dann ein Verhüterli auf das Öhr schieben und den Kopf in das Fluidbed halten. Für kleine Hakenöhre kauft man sich bei Ebay Silikonschnur. Ein Stück abschneiden und mit einem Dremel (eigentlich besser Proxxon) ein Loch bohren / fräsen / schleifen. Geht am besten mit einem Diamantfrässtift. Bei großen Hakenöhren ist ein Silikonschlauch besser. Ein Stück abschneiden und von einer Seite mit Silikon (Fenstersilikon, Silikonschnur,...) abdichten. Man kann das Ende auch mit Sekundenkleber verkleben. Vor dem Aushärten Verhüterli entfernen.
 
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Ruhrbarschotto

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ich Pulver meine Skirtedjigs und auch einige Jigs schon seit paar Jahren und kann nur sagen , das ich bei Grundfarben wie schwarz braun und Grün nie Probleme mit Blasen hatte , außer die Temperatur ist zu hoch ! Ich wärme die Köpfe nur kurz an, so das das Pulver sauber haftet . Dann nochmals erhitzen bis das Pulver glänzend ✨ ist und somit fertig ! Aber bei Steinigen Böden oder an Packungen hält der Lack leider nur paar Würfe ! Was aber gut geht ist tatsächlich Nagellack der mit UV härtet !
 

dietmar

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...Ich wärme die Köpfe nur kurz an, so das das Pulver sauber haftet . Dann nochmals erhitzen bis das Pulver glänzend ✨ ist und somit fertig ! Aber bei Steinigen Böden oder an Packungen hält der Lack leider nur paar Würfe ! Was aber gut geht ist tatsächlich Nagellack der mit UV härtet !

Hallo,

der Lack verläuft recht schnell beim zweiten "Ofengang". Er ist dann allerdings noch lange nicht ausgehärtet. Man sollte sich schon an die Verarbeitungshinweise halten. Die schreiben in der Regel Temperaturen von 160°C oder mehr vor und Zeiten von 18 Minuten oder länger (bis zu 45 Minuten).

Die Haftung des Pulvers läßt sich erhöhen, wenn man die Bleioberfläche vorher mit einer Stahlbürste bürstet. Ein andere Möglichkeit ist ein besserer Lack. In der Regel werden im Angelbereich die billigsten Lacke, sprich Polyesterlacke, verkauft um den Gewinn zu maximieren. Es gibt auch bei Pulverlacken einfache und sehr haltbare stabile Lacke. Die sind mesitens auf Epoxibasis oder sind Mischlacke.
 
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FrankBuchholz

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Da hat der Dietmar mal wieder recht. Zu ergänzen ist nur dass sich die Ausbackzeit auf das eigentliche Material auf dem eigentlichen Objekt bezieht, d.h. man kann sich damit reichlich verschätzen wenn man die jIgs in den Ofen stellt und den Timer auf 20min. setzt. Bei mir läuft das pauschal ne dreiviertelstunde durch. Wer dabei Lacknasen erhält hat zu viel aufgebracht.

Alternative zur Stahlbürste ist ein Bad in Isopropanol. Was immer man auf seine Formen schmiert oder stäubt um die Haftung zu mindern muss jedenfalls wieder runter bevor der Lack rauf kommt.
 

dietmar

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..Wer dabei Lacknasen erhält hat zu viel aufgebracht....

Tja,

die Lacknasen, da gibt es einige Gründe für. Je dünner die Lackschicht ist, desto geringer ist die Neigung zur Nasenbildung. Mögliche Ursachen:

- Der Kopf ist beim Eintauchen in das Fluidbed zu heiss. Es schmilzt zuviel Lack auf. Man sollte immer ein Fluidbed benutzen, denn dies senkt die Dichte des Lacks.

- Trotz Fluidbed gerät die Lackschicht zu dick. Die Lackdichte im Fluidbed ist zu hoch. Der Lack muß stärker aufgewirbelt werden, also muß mehr Luft eingeblasen werden. Nur irgendwann bläst es einem den Lack nach oben aus dem Fluidbed heraus. Man kann also nicht beliebig viel Luft einblasen. Im Idealfall verhält sich der Lack im Fluidbed wie Wasser. Kippt man das Fluidbed, dann "schwappt" der Lack hin und her, er fliesst. Das passiert aber nicht. Egal wieviel Luft man einbläst, es bilden sich nur "kleine Geysire" im Pulver. Der Lack fliesst nicht im Becher. Die eigentliche Ursache ist ein überlagerter Pulverlack. Durch die Lagerung verklumpen die Pulverpartikel zu größeren Partikeln. Sieht zwar immer noch nach Pulver aus, ist es aber eigentlich nicht mehr. Wenn ich einen frischen intakten Pulverlack auf einen Teelöffel schüttet, fliesst er ab und es bleibt nur ein sehr flacher Hügel auf dem Löffel zurück. Ist der Lack überlagert, passiert dies nicht. Es bildet sich ein hoher Hügel wie bei Zucker. Intakter Pulverlack fliesst fast wie Wasser. Pulverlacke sind auch bei optimalster Lagerung nur ca. bis zu zwei drei Jahre lagerbar. Danach sind sie für eine professionelle Verarbeitung mit einer elektrostatischen Pulverpistole nicht mehr zu gebrauchen. Zum Pulvern von Köpfen taugen sie jedoch noch immer. Jetzt braucht man einen Mirator / Gipsrüttler aus dem Dentalbereich. Er rüttelt das Pulver zusätzlich auf und senkt so die Pulverdichte im Fluidbed. Die Geysire im Fluidbed verschwinden und der Lack fliesst wieder.

- Man kann die Fliessneigung des Lackes dadurch verringern, indem man die Aushärtetemperatur senkt. Damit erhöht sich dann die Zeit für den Aushärtevorgang. Eine gewisse Mindesttemperatur (Technisches Datenblatt) darf jedoch nicht unterschritten werden für ein optimales Ergebnis.

- Es gibt Lacke die fliessen wie hulle. Ist einfach so. Selbst bei dünnsten Schichten bilden sich immer wieder Mal Nasen. Dann die Nasen wegfeilen oder den Lack entsorgen. Ich habe auch so einen Lack.

- Übrigens, wer behauptet eigentlich, das Köpfe glänzen müssen? Das ist wohl eher etwas für das Anglerauge.
 
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Ruhrbarschotto

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Ich habe Pulverlack von einem Freund der mir ab und zu welchen von seiner Arbeit mitbringt. Aber so gut kenne ich mich sicher nicht aus ! Ich mach das wie gesagt schon paar Jahre und dann auch nur mit einem Heißluft Fön ! Aber cool wenn man hier noch was lernen kann! Danke . Ich möchte mir natürlich keinen Ofen kaufen , aber ich mag das.
 

dietmar

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Ein elektrischer Mini-Backofen reicht. Allerdings sollte man folgendes beachten. Für die erste Schicht muß man Teile nur erhitzen. Dazu kann man Köpfe, Blinker, Bleie, Spinnerbaits, Chatterbaits einfach auf das Blech legen. Dazu reicht ein sehr kleiner Ofen. Beim späteren Aushärten der Beschichtung hängt man die Köpfe in ein Gestell. Dieses Gestell braucht eine gewisse Höhe, damit der Kopf frei hängt. Jetzt muß der Ofen schon eine gewisse Höhe haben.
 

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