Moinsen,
ich habe bisher auch nur das Epoxy von Behnke verwendet, allerdings das 300er zum Laminieren. Ich habe dabei verschiedene Härter verwendet. Bei Verwendung des schnelleren Härters (18 Min bei 20°C) unter höheren Temperaturen (über 22°C) hatte ich an vertikalen Flächen eine Deiner Beschreibung sehr ähnliche Oberflächenausbildung. Ich habe mir das so erklärt, dass die Schichtdicke für die vertikale Fläche zu groß war, so dass das Harz an der Oberfläche schneller ausgehärtet ist als an der Haftungsseite bzw. dazwischen. In der Folge ist die Schicht mit bereits hoher Viskosität auf der Schicht niedriger Viskosität ins Gleiten gekommen. Da das nicht homogen passiert, kommt es zu Auffaltungen. So meine Theorie... Die Härte des Epoxyds war aber im Endzustand vollkommen in Ordnung. Die Ursache ist zumindest kein falsches Mischungsverhältnis.
Zum Mischungsverhältnis an sich: eigentlich ist es so, dass bei Epoxy ein sehr genaues Mischungsverhältnis notwendig ist. Der Härter fungiert hier ja nicht als Katalysator, sondern reagiert mit dem Harz. Egal, von welcher der Komponenten man zu viel nimmt, es bleibt dann klebrig. Ein großer Unterschied zu z.B. Polyester. Allerdings ist der Bereich, in dem das tatsächlich zum Tragen kommt, nicht so extrem eng, wie man befürchten könnte. Nach meinen Erfahrungen wird auch statt einer 71:29 Mischung eine 70:30 Mischnung zufriedenstellend aushärten. Dies entspricht einem Mischungsfehler um ca. 5%.
Dennoch ist es bei abnehmender Menge immer schwieriger, im Toleranzbereich des Mischungsverhältnisses zu bleiben. Es ist dann aber tatsächlich sicherer, mittels
geeigneter Behältnisse über das Volumen zu mischen.
Holle hat das bereits erwähnt: es handelt sich bei A um das Harz und bei B um den Härter. Zu mischen sind also 71 Teile Harz (A) und 29 Teile Härter (B). Bei Dir liest sich das nämlich andersherum, was unproduktiv wäre
Um letztlich Deine Frage zu beantworten: das Mischungsverhältnis des Gewichtes beträgt 71/29. Dann beträgt das Volumenverhältnis entsprechend 71*?B/29*?A. Oder mit Dezimalzahlen ausgedrückt: 2,448/1 * ?B/?A. Bei 25°C bedeutet das also 2,22/1, bei 20°C entsprechend 2,12/1. Dazwischen kannst Du im Grunde liniear interpolieren.
Zum Vergleich: verwendest Du eine Waage mit 0,1 g Teilung, dann musst Du bedenken, dass Du bei 0,1 g Anzeige bereits eine Abweichung von 0,1 g haben kannst. Das ist bei Digitalwaagen unvermeidlich. Wenn also 2 g mit 0,81 g gemischt werden sollen, kann es auch gut sein, dass Du 2,1 g mit 0,8 g mischst. Das entspricht einer Abweichung um 7 %, also mehr als wenn man ganz bewusst 70/30 mischt. Der relative Fehler ist (messegenauigkeitsbedingt) antiproportional zur angemischten Menge. Volumenmischungen haben da den Vorteil, dass sie bei Kleinstmengen im geeigneten Gefäß (Pipette o.Ä.) durch die direkte Ablesung erheblich genauer sind.
Grüße,
Wolf