Der große Studious / Deez Doppel-Doppel-Test-Roundup
Inhalt
1. Allgemeines + Fragestellung
2. Die Fantasista-Serie
3. JDM Revo Spin
4. Fantasista Studious FSNS-62LS im Detail
5. Fantasista Deez FDNS-61L im Detail
6. Beantwortung der Eingangsfragen
7. Fazit
8. Ausblick
1. Allgemeines + Fragestellung
Dieser Usertest soll dem Interessierten einen Ein- und Überblick in das Premium-Segment von Pure-Fishing Japan bieten, vor allem aber wie es sich praktisch am Wasser macht. Der Testzeitraum betrug 1,5 Jahre für die Ruten und ein knappes Jahr für die Rollen. Zielfische waren Hechte, Barsche und bisher noch recht kleine Zander. Dabei sollen über den Kreuzvergleich zweier kontrastierender Modelle Fragen beantworten, die hier im Forum immer wieder auftauchen, die da wären:
- Solid Tip oder Tubular? Was ist besser? Ist die Frage überhaupt berechtigt?
- Was bringen Einteilige Ruten?
- Wie unterschieden sich kurze von langen Spinnruten im Realbetrieb?
- Was bringen Signatur-Modelle?
- Rechtfertigt sich der hohe Preis?
Testgegenstand sind wie im Titel schon angedeutet folgende Spin-Combo’s
Fantasista Studious Nano Spin FSNS-62LS + Revo Studious / Revo LT 2000
Fantasista Deez Nano Spin FDNS-61L + Revo Deez
2. Die Fantasista-Serie
Es handelt sich um die zweite JDM-Fantasista Generation aus dem Hause Abu Garcia. Diese Modelle kamen nach Europa und sind im Fachhandel zu beziehen. Das Blankmaterial ist in beiden Fällen das 3m-Powerlux Resin, jedoch in unbekannter Qualitätsabstufung. Alle Modelle der Reihe sind mit Fuji Micro-Guides mit Titanrahmen und SiC-Einlagen ausgestattet, einteilig und verfügen über eine JDM-typische Kork/EVA-Materialmischung am Griff nebst dem von PFJ bekanntem Cutting-Edge-Design. Typisch für Bass-Ruten ist der sehr kurze Griff. Der Vergleich zu den Shoreline-Ruten ist eklatant wie man im Bild gut erkennen kann. Zum Lieferumfang gehört neben dem Neopren-Futteral ein transparenter Tip-Saver aus Kunststoff. Das war’s dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten.
3. JDM Revo Spin
Was würde zu einer Bass-Rute nicht besser passen als eine Bass-Rolle? Und welche würde nicht besser dazu passen als die vom Signaturgeber der Ruten ebenfalls signierten Spinn-Rollen?
Ich habe im Laufe von knapp 2 Jahren alle möglichen Kombinationen kreuz und quer durchprobiert und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass die Revo Studious NICHT zur Fantasista Studious 62LS passt. Diese Rolle war nämlich gedacht für das UL bzw.- XUL-Modell der Studious-Reihe. Mit der Revo LT 2000 ist die Studious 62LS denke ich am sinnvollsten gepaart. Bei der Deez war ich anfangs skeptisch, ob eine 210g schwere (eigentlich leichte) 2500er Rolle dafür das richtige ist. Auch hier ist anzumerken, dass die Rolle nicht für exakt dieses Modell konzipiert wurde, sondern für das Modell 66ML. Ebenfalls wie die Revo Studious mit nur einer Bremsscheibe ausgestattet, kommt sie aber mit spürbar mehr Bremskraft daher. Warum nun eine 2500er Rolle für’s Finesse-Angeln? Der Herr Aoki war wohl der Meinung, dass es für seine besonders harten Ruten auch eine etwas stabilere Rolle benötigt. Und dem kann ich auch in der Praxis folgen. Das macht durchaus Sinn da eine etwas kräftig gebautere Rolle dranzuschrauben. Der hohe Schnureinzug von 88cm ist aber doch etwas gewöhnungsbedürftig. Wem das zu schwer oder schnell ist, das kann auch zu einer 2000er Revo Yabai oder LT greifen.
Allen Modellen ist gemein, dass sie neben dem von den Ruten bekannten Cutting-Edge-Design eine ultraleichte Vollmetallkonstruktion besitzen, bei der sogar der Rotor aus Metall gefertigt wurde. Alle Modelle verfügen über die gleiche Kugellagerausstattung (9+1). Das Getriebe werkelt sehr präzise und kraftvoll und scheint auch sehr gut out-of-the-Box gefettet zu sein. Und auch sonst hat sich Pure-Fishing Japan nicht lumpen lassen bei der Entwicklung und Ausstattung dieser Rollen. Der recht hohe UVL von ca. 34000Yen für die Signatur-Modelle deuten schon an, wohin es qualitativ geht. Optisch macht das ganze ganz schön was her find ich. Ob Blau, Magenta oder Schwarz –mir gefällt alles gleichermaßen. In der Matrix zur Übersicht dieser Rollengeneration sind die unterschiedlichen Typen mal zusammengestellt.
4. Fantasista Studious FSNS-62LS im Detail
Die Studiuous in der Version 62LS ist das Standard-Modell der, unter der Egide des japanischen PFJ-Teamanglers Tsugohiko Komori maßgeblich mitentwickelten STUDIOUS-Reihe. Schaut man sich mal einige Wettkampfvideos von dem Herrn an wird schnell klar, wie er so vom Wesen her tickt. Nämlich sehr ruhig und konzentriert, aber immer auch gut gelaunt – ein ich würde mal sagen recht ausgeglichener Mensch. Und genau diese Charaktereigenschaften lassen sich dann auch in der Rute wiederfinden. Da wäre der sehr geschmeidige mit 1,1mm recht feine Solid-Tip, der geradezu nahtlos in den Hauptblank übergeht. Durch die Volllackierung ist der Übergang zum Blank nicht sichtbar und genau das soll er wohl auch nicht. Der Übergang ist so butterweich, dass man sich fragt, ob man es wirklich mit einer Solid-Tip-Rute zu tun hat – mehr dazu später.
Das angedeutete Wurfgewicht mit 1,8g bis 5,3g empfinde ich persönlich als etwas zu niedrig angesetzt. Mit 3-8lb empfohlener Schnurklasse ist das schon eine recht kräftige Rute die kein Problem damit hat auch mal etwas schwerere Köder zu werfen. 7g-X-Rap’s ließen sich perfekt werfen und auch führen. Zum Werfen ist zu sagen, dass der Rute im Vergleich zur Deez etwas an Präzision fehlt, es sich aber allgemein sehr angenehm und entspannt wirft. Ein Wurfweitenunterschied zu den Shore-Line-Ruten über 2,20m konnte ich nicht feststellen. Das Handling ist ganz hervorragend und der Griff mit dem bekanntem VSS-Rollenhalter lassen die Rute sehr sicher und fest in der Hand liegen. Kopflastigkeit ist trotz der 93g und des Solid-Tips kein Thema. Wie ist diese Rute nun einzuordnen?
Der Solid-Tip läßt auf eine Möglichkeit zur Benutzung von leichten Gummiködern schließen. Und so ist es vom Herrn Komori sicherlich auch gedacht. Jedoch bin ich zu einem ganz anderen Ergebnis gekommen. Für mich ist es nach langem probieren ganz klar eine Hardbait-Rute! Das weiche Spitzenteil gepaart mit dem kräftigem Rückgrat prädestinieren sie gerade dazu. Es zeigte sich im Betrieb mit Jig’s, dass die Rute in Sachen Empfindlichkeit so mancher hochgezüchteter Jigge hinterher hinkt. Bisse kommen nur gedämpft rüber und das Auflösungsvermögen, das zum Unterscheiden der Kontakte nötig ist, ist nicht besonders gut ausgeprägt. Beim Einsatz von Wobblern hingegen kehrte sich das Bild komplett um. Entscheidend ist die Wahl der Rolle. Mit der von Herrn Komori empfohlenen Revo Studious ist kein sinnvoller Wobblerbetrieb an der Rute möglich. Das hat zwei wesentliche Gründe: Der erste ist die hohe Übersetzung, der andere wichtigere ist die schwache Bremse von nur 1kg mit einer Bremsscheibe. Auch beim Einsatz von Jigs empfand ich die Revo Studious als zu schwachbrüstig für die Studous 62LS. Die Bremse ständig auf Anschlag kann nicht im Sinne des Erfinders sein. Also griff ich nun entgültig zu einer Revo LT 2000. Dieses baugleiche Modell verfügt über genügend Bremspower und hat zudem die von mir für Wobbler-Anwendungen bevorzugte niedrige Übersetzung von 5,2:1 und bietet auch mehr Platz auf der Spule. Damit sind dann auch mal ein Ausflug mit den Jigs möglich, aber das ist ganz klar nicht deren Domäne. Das ist nämlich dann doch eher die Spezialität der Fantasista Deez, auf die nun näher eingegangen wird. Insgesamt würde ich sie so einstufen: ¾ Wobbler – ¼ Gummi
Inhalt
1. Allgemeines + Fragestellung
2. Die Fantasista-Serie
3. JDM Revo Spin
4. Fantasista Studious FSNS-62LS im Detail
5. Fantasista Deez FDNS-61L im Detail
6. Beantwortung der Eingangsfragen
7. Fazit
8. Ausblick
1. Allgemeines + Fragestellung
Dieser Usertest soll dem Interessierten einen Ein- und Überblick in das Premium-Segment von Pure-Fishing Japan bieten, vor allem aber wie es sich praktisch am Wasser macht. Der Testzeitraum betrug 1,5 Jahre für die Ruten und ein knappes Jahr für die Rollen. Zielfische waren Hechte, Barsche und bisher noch recht kleine Zander. Dabei sollen über den Kreuzvergleich zweier kontrastierender Modelle Fragen beantworten, die hier im Forum immer wieder auftauchen, die da wären:
- Solid Tip oder Tubular? Was ist besser? Ist die Frage überhaupt berechtigt?
- Was bringen Einteilige Ruten?
- Wie unterschieden sich kurze von langen Spinnruten im Realbetrieb?
- Was bringen Signatur-Modelle?
- Rechtfertigt sich der hohe Preis?
Testgegenstand sind wie im Titel schon angedeutet folgende Spin-Combo’s
Fantasista Studious Nano Spin FSNS-62LS + Revo Studious / Revo LT 2000
Fantasista Deez Nano Spin FDNS-61L + Revo Deez
2. Die Fantasista-Serie
Es handelt sich um die zweite JDM-Fantasista Generation aus dem Hause Abu Garcia. Diese Modelle kamen nach Europa und sind im Fachhandel zu beziehen. Das Blankmaterial ist in beiden Fällen das 3m-Powerlux Resin, jedoch in unbekannter Qualitätsabstufung. Alle Modelle der Reihe sind mit Fuji Micro-Guides mit Titanrahmen und SiC-Einlagen ausgestattet, einteilig und verfügen über eine JDM-typische Kork/EVA-Materialmischung am Griff nebst dem von PFJ bekanntem Cutting-Edge-Design. Typisch für Bass-Ruten ist der sehr kurze Griff. Der Vergleich zu den Shoreline-Ruten ist eklatant wie man im Bild gut erkennen kann. Zum Lieferumfang gehört neben dem Neopren-Futteral ein transparenter Tip-Saver aus Kunststoff. Das war’s dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten.
3. JDM Revo Spin
Was würde zu einer Bass-Rute nicht besser passen als eine Bass-Rolle? Und welche würde nicht besser dazu passen als die vom Signaturgeber der Ruten ebenfalls signierten Spinn-Rollen?
Ich habe im Laufe von knapp 2 Jahren alle möglichen Kombinationen kreuz und quer durchprobiert und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass die Revo Studious NICHT zur Fantasista Studious 62LS passt. Diese Rolle war nämlich gedacht für das UL bzw.- XUL-Modell der Studious-Reihe. Mit der Revo LT 2000 ist die Studious 62LS denke ich am sinnvollsten gepaart. Bei der Deez war ich anfangs skeptisch, ob eine 210g schwere (eigentlich leichte) 2500er Rolle dafür das richtige ist. Auch hier ist anzumerken, dass die Rolle nicht für exakt dieses Modell konzipiert wurde, sondern für das Modell 66ML. Ebenfalls wie die Revo Studious mit nur einer Bremsscheibe ausgestattet, kommt sie aber mit spürbar mehr Bremskraft daher. Warum nun eine 2500er Rolle für’s Finesse-Angeln? Der Herr Aoki war wohl der Meinung, dass es für seine besonders harten Ruten auch eine etwas stabilere Rolle benötigt. Und dem kann ich auch in der Praxis folgen. Das macht durchaus Sinn da eine etwas kräftig gebautere Rolle dranzuschrauben. Der hohe Schnureinzug von 88cm ist aber doch etwas gewöhnungsbedürftig. Wem das zu schwer oder schnell ist, das kann auch zu einer 2000er Revo Yabai oder LT greifen.
Allen Modellen ist gemein, dass sie neben dem von den Ruten bekannten Cutting-Edge-Design eine ultraleichte Vollmetallkonstruktion besitzen, bei der sogar der Rotor aus Metall gefertigt wurde. Alle Modelle verfügen über die gleiche Kugellagerausstattung (9+1). Das Getriebe werkelt sehr präzise und kraftvoll und scheint auch sehr gut out-of-the-Box gefettet zu sein. Und auch sonst hat sich Pure-Fishing Japan nicht lumpen lassen bei der Entwicklung und Ausstattung dieser Rollen. Der recht hohe UVL von ca. 34000Yen für die Signatur-Modelle deuten schon an, wohin es qualitativ geht. Optisch macht das ganze ganz schön was her find ich. Ob Blau, Magenta oder Schwarz –mir gefällt alles gleichermaßen. In der Matrix zur Übersicht dieser Rollengeneration sind die unterschiedlichen Typen mal zusammengestellt.
4. Fantasista Studious FSNS-62LS im Detail
Die Studiuous in der Version 62LS ist das Standard-Modell der, unter der Egide des japanischen PFJ-Teamanglers Tsugohiko Komori maßgeblich mitentwickelten STUDIOUS-Reihe. Schaut man sich mal einige Wettkampfvideos von dem Herrn an wird schnell klar, wie er so vom Wesen her tickt. Nämlich sehr ruhig und konzentriert, aber immer auch gut gelaunt – ein ich würde mal sagen recht ausgeglichener Mensch. Und genau diese Charaktereigenschaften lassen sich dann auch in der Rute wiederfinden. Da wäre der sehr geschmeidige mit 1,1mm recht feine Solid-Tip, der geradezu nahtlos in den Hauptblank übergeht. Durch die Volllackierung ist der Übergang zum Blank nicht sichtbar und genau das soll er wohl auch nicht. Der Übergang ist so butterweich, dass man sich fragt, ob man es wirklich mit einer Solid-Tip-Rute zu tun hat – mehr dazu später.
Das angedeutete Wurfgewicht mit 1,8g bis 5,3g empfinde ich persönlich als etwas zu niedrig angesetzt. Mit 3-8lb empfohlener Schnurklasse ist das schon eine recht kräftige Rute die kein Problem damit hat auch mal etwas schwerere Köder zu werfen. 7g-X-Rap’s ließen sich perfekt werfen und auch führen. Zum Werfen ist zu sagen, dass der Rute im Vergleich zur Deez etwas an Präzision fehlt, es sich aber allgemein sehr angenehm und entspannt wirft. Ein Wurfweitenunterschied zu den Shore-Line-Ruten über 2,20m konnte ich nicht feststellen. Das Handling ist ganz hervorragend und der Griff mit dem bekanntem VSS-Rollenhalter lassen die Rute sehr sicher und fest in der Hand liegen. Kopflastigkeit ist trotz der 93g und des Solid-Tips kein Thema. Wie ist diese Rute nun einzuordnen?
Der Solid-Tip läßt auf eine Möglichkeit zur Benutzung von leichten Gummiködern schließen. Und so ist es vom Herrn Komori sicherlich auch gedacht. Jedoch bin ich zu einem ganz anderen Ergebnis gekommen. Für mich ist es nach langem probieren ganz klar eine Hardbait-Rute! Das weiche Spitzenteil gepaart mit dem kräftigem Rückgrat prädestinieren sie gerade dazu. Es zeigte sich im Betrieb mit Jig’s, dass die Rute in Sachen Empfindlichkeit so mancher hochgezüchteter Jigge hinterher hinkt. Bisse kommen nur gedämpft rüber und das Auflösungsvermögen, das zum Unterscheiden der Kontakte nötig ist, ist nicht besonders gut ausgeprägt. Beim Einsatz von Wobblern hingegen kehrte sich das Bild komplett um. Entscheidend ist die Wahl der Rolle. Mit der von Herrn Komori empfohlenen Revo Studious ist kein sinnvoller Wobblerbetrieb an der Rute möglich. Das hat zwei wesentliche Gründe: Der erste ist die hohe Übersetzung, der andere wichtigere ist die schwache Bremse von nur 1kg mit einer Bremsscheibe. Auch beim Einsatz von Jigs empfand ich die Revo Studious als zu schwachbrüstig für die Studous 62LS. Die Bremse ständig auf Anschlag kann nicht im Sinne des Erfinders sein. Also griff ich nun entgültig zu einer Revo LT 2000. Dieses baugleiche Modell verfügt über genügend Bremspower und hat zudem die von mir für Wobbler-Anwendungen bevorzugte niedrige Übersetzung von 5,2:1 und bietet auch mehr Platz auf der Spule. Damit sind dann auch mal ein Ausflug mit den Jigs möglich, aber das ist ganz klar nicht deren Domäne. Das ist nämlich dann doch eher die Spezialität der Fantasista Deez, auf die nun näher eingegangen wird. Insgesamt würde ich sie so einstufen: ¾ Wobbler – ¼ Gummi