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davido

Barsch Simpson
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Hallo ,

Ich habe vor kurzer Zeit ein ANKA 4 erworben und hoffte das mit dem Boot alles in Ordnung ist, leider stellte sich schon sehr bald heraus, das dem leider nicht so war.

Beim entfernen der Muscheln vom Unterwasserschiff mittels Hochdruckreiniger sind sofort die ersten Glasfasergewebematten weg geflogen und der Lack ist auch abgeblättert.

Also habe Ich mich entschlossen das komplette Boot abzuschleifen und von Grund auf zu Sanieren.

Nun bin ich mit dem Abschleifen fast fertig und frage mich wie es weiter geht.

Was für ein Gelcoat wurde auf die Anka 4 aufgetragen ? Ist es auf der Basis von Polyesterharz ?
Wenn ja kann ich das alte Gelcoat einfach mit dem neuen überspachteln / überstreichen ?
Kann man auf Celcoat drüber laminieren oder muss es zwingend entfernt werden bevor Laminiert wirt ?

Weitere Fragen folgen sehr sicher später.... :)

MfG David
 

Wolf

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Hallo,

also ohne wissenschaftlichen Anspruch und nur aus meiner ganz selbereigenen Erfahrung mit dem Thema (auch an Ankas):
wenn Dir was entgegen gekommen ist, dann lag vermutlich schon ein Osmose-Problem vor. Wenn man es richtig machen will, müsste man jetzt bis zum festen Material runter und neu aufbauen. Wenn das nur stellenweise ist, ist der Weg auch vertretbar. Und ja, bei der Anka ist alles auf Polyesterbasis (also Gelcoat und Laminierharz).

Ich persönlich würde ganz grundsätzlich nur mit Epoxy neu aufbauen. Das betrifft nämlich auch Deine Frage mit dem eventuellen Entfernen des Gelcoats. Epoxy klebt super auf fast allem (auf sauberen und angeschliffenen Flächen zumindest) und härtet bei Beachtung des Mischungsverhältnisses zuverlässig aus. Das heißt, Du kannst auch auf den Gelcoat laminieren. Bei kleinen Bereichen habe ich das Gelcoat um die Schadstelle mit der Oberfräse runter genommen. Das allerdings nur, weil man so eine schönere Oberfläche bzw. einen nicht fühlbaren Übergang zum Bestand erhält. Bei größeren Flächen war mir das zu aufwändig und ich habe dann komplett drüber laminiert. Hat natürlich dann mehr Mühe an den Rändern des bearbeiteten Bereiches gemacht.

Und gleichzeitig legst Du das Problem der Osmose mit Epoxyd auch ad acta, weil Epoxy wesentlich weniger wasserdurchlässig ist.

Und immer dran denken: es ist eine Anka, keine Riva.

Grüße,

Wolf
 

SlidyJerk

Zander-King 2020
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Glückwunsch, da haste ja in die gleiche Sche... gegriffen wie ich.
Es gibt 2 Grundregeln bei der Sanierung;
1. Überwasser GFPolyester
Es ist UV Stabil, preiswert und einfach zu handhaben. Aber GFK ist hygroskopisch.
2. Unterwasser grundsätzlich Epoxidharz mit oder ohne Glasfasermatten. Hier ist der Fall umgekehrt. Es ist super wasserfest, relativ teuer aber nicht UV stabil.
GFK ist relativ unkritisch beim Mischungsverhältnis, bei Epoxid solltest Du beide Komponenten relativ genau abwiegen und anmischen.
Es gibt genügend gute Anleitungen und auch YT Filme die Dir zeigen wie man es richtig macht.
Mein Unterwasserschiff habe ich komplett grundsaniert. Erst das Gecoat angeschliffen, alle Löcher und Schadstellen saniert und dann mit 7 Schichten VC Tar2 gesperrt. Dann 2x Antifouling rauf und fertig ist Deine Yacht :)
Viel Glück!
 
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Zöglfrex

Bigfish-Magnet
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Ich sehe das ähnlich wie meine Vorschreiber.
Auf Gelcoat kann man bei der Bootssanierung eigentlich verzichten wenn es sich um eine schlichte Anka handelt.
Gelcoat dient bei der Herstellung des Bootes in erster Linie dazu, den Bootsrumpf auf der Negativform als erste Schicht entsprechend zu formen.
Die Form des Rumpfes besteht aber bereits, es muss nichts neu geformt werden.

Das Boot würde ich erst einmal komplett abschleifen um zu sehen, wo die Osmoseschäden sind und in welchem Umfang (meist ist es gar nicht so schlimm).
Größere "Dellen" würde ich erst einmal nur mit Epoxy-Harz auffüllen bevor in einem zweiten Arbeitsschritt mit Glasfasermatte plus Epoxy überlaminiert wird.
Vor dem zweiten Arbeitsschritt natürlich ensprechend glatt schleifen.
Bei Löchern im Rumpf ist die Verfahrenweise eigentlich die gleiche, nur dass man vorher einseitig abklebt.
Sollten aber Löcher repariert werden müssen, würde ich auf der Innenseite der Anka den Boden komplett mit einer Schicht Expoxy plus Glasfaser auflaminieren.
Dies verhindert, dass die reparierten Stellen später brechen. An den Seiten der Bordwand würde ich hier nur Stellenweise von Innen gegenlaminieren, da die Seiten keinen so starken Verwindungen unterliegen.

Bei der Bootsreparatur ist darauf zu achten kein Epoxydharz aus dem Baumarkt (für den Automobilbereich) zu benutzen.
Diese besitzt eine hohe Viskosität, härtet zu schnell aus (# Verarbeitungszeit) und neigt später zum Reißen.
Es gibt recht preiswerte Epoxyharze mit niedriger Viskosität und dadurch besserer und längerer Fließfähigkeit. Diese "kriechen" dann auch besser in die Unebenheiten.
Zudem haben sie nach dem Aushärten noch eine Restelastizität, was beim Bootsbau wichtig ist.
 

davido

Barsch Simpson
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Hallo, und danke für die schnellen sntworten. Die Laminatflicken waren an den Kanten des Kiels und ich denke nicht das es Osmose war.

Hier einmal ein par Bilder zu meinem ANKA damit ihr sehen könnt wie Sie aussah bevor ich mit der Sanierung angefangen habe20200201_223246.jpg

Mfg David.
 

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thosawi

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Moinerle,

ich habe nun schon bei fünf Booten die Unterwasserbereiche saniert und empfehle sechs Mal VC tar mit VC 17 als Antifouling. Bei meinem Angelkahn habe ich das vor 12 Jahren gemacht und seit dem Ruhe. Bei meinem laufenden Projekt habe ich vier Schichten Gelshield, eine Schicht VC tar als Haftvermittler und dann Antifouling drauf. Da war aber ein wenig Osmose im Spiel. Ist jetzt super glatt. Da das ganze Zeug recht teuer ist, habe ich mal nach Resten gesucht und Glück gehabt. Ich empfehle dir immer auf die Temperatur und Überstreichintervalle zu achten. Macht das Leben leichter
VG Thorsten
 

Zöglfrex

Bigfish-Magnet
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Hallo, und danke für die schnellen sntworten. Die Laminatflicken waren an den Kanten des Kiels und ich denke nicht das es Osmose war.

Hier einmal ein par Bilder zu meinem ANKA damit ihr sehen könnt wie Sie aussah bevor ich mit der Sanierung angefangen habeAnhang anzeigen 112351

Mfg David.

Sieht doch gar nicht so schlimm aus.
Ich würde bei ner Anka nicht sooo viel Theater machen. Das ist keine Kapitalanlage, die muss funktionieren.
 

dietmar

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Hi,
viele Aussagen und vieles ist leider falsch.

Polyester ist osmoseanfällig, daher benutzt man eine Gelcoatbeschichtung. ...und nein, die Millionen Kähne mit Polyester-Gel-Coat saufen nicht gerade alle ab. Es gibt auch z.B. bei Sportbooten Oldtimer aus Polyester aus den 50er und 60iger Jahren ohne Osmose. Die Osmose setzt erst ein, wenn die Gelcoat-Beschichtung verletzt wurde z.B. durch eine Kollision. Daher müssen Beschädigungen der Gel-Coatbeschichtung sofort repariert werden und nicht erst am Ende des Jahres.

Polyester geht mit ausgehärtetem Polyester eine Verbindung ein. Epoxy geht mit ausgehärtetem Epoxy keine Verbindung ein. Es "verhakt" sich sozusagen nur mit den Unebenheiten des Untergrundes. Daher ist Polyester für Reparaturen eigentlich dankbarer und besser geeignet.

Epoxy ist anfällig für UV-Strahlung. Bessere und teurere Epoxy besitzen aber einen UV-Schutz (Inhibitoren).

Allgemein ist eine Kombination von Polyester und Epoxy eher negativ zu bewerten.

Wenn du genug von Halbwahrheiten hast, gehe auf die Seite von R&G Components und lade dir die ein oder zwei Handbücher zum Thema Faserverbundwerkstoffe herunter.
 
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davido

Barsch Simpson
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Ich habe eben noch einmal bilder vom Unterwasserschiff gemacht .
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Ich denke nicht dass das Osmoseschäden sind , ich denke viehl mehr das es Verarbeitungsfehler bei der herstellung sind (Lufteinschlüsse im gfk )

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Leck im mittlerem Kiel hinten Bb

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Leck im mittlerem kiel hinten Stb

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Ich denke ich werde alles bis zum gfk runter schleifen und dann die Löcher verspachteln.

Die Frage ist jetzt muss ich wie folgt vorgehen ? Schleifen , spachteln , gelcoat , 2k Lack? Muss Antifouling zwingend daruf wenn ich das Anka immer wieder aus dem Wasser hole?

Mfg David
 
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Olli25

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Ich gahe eben noch einmal bilder vom Unterwasserschiff gemacht .
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Ich denke nicht dass das Osmoseschäden sind , ich denke viehl mehr das es Verarbeitungsfehler bei der herstellung sind (Lufteinschlüsse im gfk )

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Leck im mittlerem Kiel hinten Bb

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Leck im mittlerem kiel hinten Stb

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Ich denke ich werde alles bis zum gfk runter schleifen und dann die Löcher verspachteln.

Die Frage ist jetzt muss ich wie folgt vorgehen ? Schleifen , spachteln , gelcoat , 2k Lack? Muss Antifouling zwingend daruf wenn ich das Anka immer wieder aus dem Wasser hole?

Mfg David

Mal in Kurzfassung , da du dazu definitiv genug via Google in Bootsforen findest.
Schleifen , Spachteln , Beischleifen , Geelcoat ( dieser wird dann poliert ), Klarlack wäre mir neu bei sowas. Antifouling ist ein Thema für sich , kann man viel drüber lesen. Gibt viele Boote aus Italien auch große und bei den Ammis die drauf verzichten da sie nur im Süßwasser liegen.
Ich habe Antifouling bei mir drauf da ich auch im Brack & Salzwasser fahre und mein Boot auch mal 1-2 Wochen im Wasser liegt.
Sinn dessen ist es zu verhindern das sich Organismen am Rumpf anwachsen wie Seepocken oÄ. Dies würde nämlich den Wasserwiederstand enorm erhöhen und somit den Spritverbrauch steigen lassen.

Mfg
 

Olli25

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Hallo olli .

Das habe ich ja auch nicht geschrieben oder ? 2 komponenten Lack = 2k Lack ?
Und bei Google findet man leider auch viel was nicht stimmt.
Dann formuliere ich es anders. Lack überm Gelcoat wäre mir neu ! Es sei denn du willst irgendwelche farblichen Akzente. Ich kann’s nur poliert.

Mit freundlichen Grüßen
 

davido

Barsch Simpson
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Ich möchte schon das mein boot in meiner wunschfarbe
Dann formuliere ich es anders. Lack überm Gelcoat wäre mir neu ! Es sei denn du willst irgendwelche farblichen Akzente. Ich kann’s nur poliert

Ich würde schon gerne mein Boot in meiner wunschfarbe sehen. Reicht es wirklich das gelcoat einzufärben? Da bin ich jetzt sehr skeptisch.
 

Olli25

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Ich würde mich dann an deiner Stelle mal in einem Marine Forum anmelden wo es hunderte Menschen mit großen Booten gibt dir die Frage alle aus eigener Erfahrung beantworten können.
Wenn du so viele Zweifel hast ist ein Angelforum nicht das richtige sondern ein Bootforum.

Mit freundlichen Grüßen Olli
 

update71

Angellateinschüler
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Mahlzeit. Bin auch grad dabei einen Anka zu sanieren und wollte mal fragen womit du schleifs? Ich schleife mit Excenterschleifer und das ist schon ne ziemliche Schei**e .... dauert ewig auch bei grobem Fließ. Ich nehm 40er Fließ und komme kaum vorwärts.
Gruß
 

EntspanntAngeln

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Hallo, da ich auch gerade meinen Angelkahn repariere, klinke ich mich hier mal ein. Ich habe Beschädigungen am Kiel mit Glasfasermatte und Epoxy beseitigt, den kompletten Kiel bis auf das Laminat runtergeschliffen und werde diesen noch mit etwa 3 weiteren Schichten versehen.
Seitlich vom Kiel habe ich auch den alten Anstrich bis auf's Gelcoat abgeschliffen.
Nun meine Frage:
Welchen Lack/Anstrich sollte ich dann auf den mit Epoxy versehenem Kiel und den seitlich freigelegten, angeschliffenen Gelcoat aufbringen?

Der Anka wird im Süßwasser genutzt und verbringt mehr Zeit auf dem Trailer als im Wasser.
Es wäre schön wenn ich nur eine Sorte Lack etc kaufen müsste. Quasi als Grundierung auf dem Epoxy und dem alten Gelcoat und Endanstrich in einem.

Grüße Karl
 

EntspanntAngeln

Echo-Orakel
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Ich bin mit der Reperatur und zusätzlichen Verstärkung des Kiels nun fertig. Als Endanstrich habe ich mich für Epoxy entschieden, welches vor dem Mischen eingefärbt wird mit speziell dafür vorgesehener Paste.
Ich erhoffe mir, dass es den Vorteil hat, dass wenn ich irgendwann nochmal etwas daran reparieren muss, ich keinen Lack etc entfernen muss. Oder irre ich da?
 

EntspanntAngeln

Echo-Orakel
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So wie ich es herausgelesen habe, vergilbt es mit der Zeit wohl etwas durch UV. Aber dass es durch UV rissig oder ähnliches wird, habe ich nirgendwo gelesen. Mit Vergilbung kann ich im Unterwasserbereich des Bootes gut leben.
 

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