Wenn auch sehr spät, möchte ich euch an dieser Stelle noch einmal danken und einen kleinen, verspäteten Reisebericht beisteuern – das Forum soll ja „leben“.
Wie gesagt, hatte ich das Glück, beruflich nach Vegas reisen zu dürfen und vor der eigentlichen Arbeit noch einen Tag zur freien Verfügung, an dem ich auch meinen Jetlag hätte auskurieren können… aber: Wenn das Barsch-Fieber zuschlägt, will man ja nicht im Bett liegen. Daher: Rute raus, der Spaß beginnt.
Im Vorfeld hatte ich mir zu ein paar Anmerkungen Gedanken gemacht:
Vegas ohne Auto wird außerhalb vom Strip eine Herausforderung
.
Nachdem ich mit einem mulmigen Gefühl hingeflogen bin, sehe ich das Thema mittlerweile anders, denn ich bin viel mit dem UBER durch die Gegend gedüst.
Spottpreis, keine Parkplatzsuche, kein Verkehrsstress, Sightseeing nebenbei und SUPER-Schnell. In Summe bin ich so deutlich günstiger unterwegs gewesen wie Kollegen, die sich in den vergangenen Jahren einen Mietwagen genommen hatten. Die Parkgebühren der Hotels am Strip sind schließlich unmenschlich und mit Sprit, Rental-Kosten und dem aktuellen Dollar-Kurs wird man ja auch nicht gerade beschenkt… also alles in allem eine unkomplizierte und günstige Mobilität, die bei ein paar Tagen in der Stadt massiv Nerven geschont hat. Ich würde bei so einem Städtetrip in die Staaten wohl keinen Mietwagen mehr nehmen.
Trotzdem danke für deinen Hinweis,
@yellowred. Hat bei mir halt dazu geführt, dass ich mich zum ersten Mal in meinem Leben mit dem Thema UBER auseinandergesetzt hab. Durch dich habe ich also noch etwas gelernt.
Selbstverständlich war ich vorher noch im BassProStore:
In vielen Bereichen deutlich teurer als in Deutschland, aber eben halt auch andere Marken, Köder und Ideen - war auf jeden Fall begeistert, aber auch ziemlich schnell mit Eindrücken „überfrachtet“. Wenn man den Transport hinbekommt, könnte man da drüben zumindest ein paar schöne Boote (Tracker, Lund & Co.) zu gefühlt deutlich niedrigeren Preisen bekommen als in der EU... ansonsten halt ein Angelladen mit "Walmart-Effekt" (groß). Persönlich halte ich aber nicht so viel davon, ein 5 Meter Regal zu betrachten, wo 600x der gleiche Köder hängt. Der Sinn erschließt sich mir nicht - dann lieber klein und gut sortiert.
Zum Thema Lizenz: Wie schon von
@andwit erwähnt, waren die Angestellten ziemlich verzweifelt, einem „nicht-local“ eine Angellizenz auszustellen, weil das Online-Tool (was ich eben auch probiert hatte) keine deutschen Passnummern zuließ. Meldung: Invalid – nix geht mehr. Daher habe kurzerhand beim Nevada Department for Wildlife angerufen und mich mit einer netten Dame rund 30min durch die Formulare gewühlt. Sie hat mir dann das Ticket per Email zukommen lassen und direkt von meiner Kreditkarte abgebucht. Aufgrund der Telefongebühren zwar ein teurer Spaß, aber total freundlich und unkompliziert. Sehr easy.
Geil war aber ihre Aussage: „Sie wollen wirklich ein Ticket kaufen? Die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf einen Game-Warden treffen, ist echt gering…. “ Da war ich doch ein bisschen baff.
Danke nochmal für den Link,
@Drakestar.
Dann kam der Tag, an dem es klappen sollte:
Ich habe, wie im Vorfeld gedacht, bei Kevin von Lakemeadfishing angeheuert und war wirklich angetan von der Abwicklung.
Er hat mich früh morgens an einer vorher definierten Tankstelle abgeholt (um kurz nach 5) und sein durchaus schönes Boot auf dem Trailer direkt dabeigehabt.
Kevin selbst ist ein netter Typ, der seit vielen Jahren auf dem See unterwegs ist. Also irgendwie hats gleich gepasst – Vertrauen war da und der Spaß konnte beginnen.
Am See selber war die Slippe frei, so dass wir innerhalb von Minuten im Wasser waren. Hier hat man schon gemerkt, dass er das nicht zum ersten Mal macht.
Mit UV-Kleidung und jeder Menge Sonnenmilch konnte jetzt eigentlich auch nichts mehr schiefgehen.
Da wir im Vorfeld geklärt hatten, dass er auch linksseitige Baitcaster an Board hat, habe ich kein eigenes Tackle mitgenommen. Im Nachhinein hätte ich das in manchen Situationen besser gemacht…. Die Qualität der Geräte hatte an manchen Stellen doch so ihre Lücken und ich hatte ein bisschen das Gefühl, mit dem ausrangierten Kram seiner Kinder zu fischen.
Aber egal – raus auf den See und dann gezielte Abstecher in die Buchten, um im Flachwasserbereich mit Whopper-Ploppern, Spinnerbaits und Skirted Jigs den Barschen nachzustellen. Dabei haben wir primär Striper (Streifenbarsch) gefangen, aber auch Catfish ging uns an den Haken. Und dann kam ER:
Mein erster, echter Bass!
Was ein geiler Fisch, was ein guter Kämpfer – meinen Schrei muss man bis an den Strip gehört haben… so NICE!
Komplette Begeisterung und das schöne Gefühl, dass mein Plan komplett aufging.
Ich war selig…
Leider war es auch der Einzige und die Tour viel zu schnell vorbei.
Dennoch würde es wieder machen (mit eigenem Tackle). Wenn jemand von euch mal einen Trip nach Vegas planen sollte, kann er sich gern noch bei mir melden.
Ich habe einen Gutschein mit ordentlich Discount für die nächste Angeltour bei Kevin bekommen – vielleicht kann man die ja anrechnen…
Danke nochmal für euren Input und tight lines
Sönke