Die Problematik mit der Aalschonzeit ist eine knifflige Sache zu der ich geteilter Meinung bin. Zum einen denke ich, dass man bessere andere Schutzmaßnahmen treffen sollte, ehe man das Aalangeln verbietet. Zum Beispiel die Rechen der vielen Kraftwerke entsprechend sichern, die Fangquoten der Berufsfischer absenken und den Glasaalfang EU-weit verbieten.
Auch die Angelvereine können einen Beitrag leisten! Ich finde es ehrlichgesagt unsinnig abgeschlossene Seen und Teiche mit Aalen zu besetzen. Das geschieht nur zur Freude der Angler und dient nicht der Hege bzw. Arterhaltung.
Und auch jeder einzelne Angler kann mithelfen die Aalbestände zu retten. Ich erlebe oft, dass es ganz selbstverständlich ist, das geangelte Aale entnommen werden. Zugegebenermaßen habe auch ich meinen Aal heute abend auch getötet, weil ihn Kumpel Henni für mich räuchern will, aber wer regelmäßig auf Aal angelt, sollte auch darüber nachdenken, den einen oder anderen Schleicher zu releasen. Gerade beim diesem sehr widerstandsfähigen Fisch ist das nämlich kein Problem. Selbst wenn er tief geschluckt hat, stehen die Chancen sehr gut, dass er überlebt, wenn man das Vorfach abschneidet.
Ich war vor ein paar Jahren mal begeisterter Aalangler (kein Witz) und habe damals auch entsprechend große Stückzahlen gefangen. Wir sind manchmal 100 km zur Elbe gefahren um eine rauschende Aalnacht mit zweistelliger Stückzahl zu erleben. Klar haben wir damals noch viele Aale entnommen, aber etliche durften auch wieder schwimmen. Mittlerweile angle ich kaum noch auf Aal und nur noch um die 5 Stück im Jahr, so dass sich die C&R-Frage für mich bei dieser Fischart kaum noch stellt.
Es wäre aber schön, wenn auch regelmäßigere Aalangler die Entnahme nicht mehr als Muss ansehen, so dass wir auch in ein paar Jahrzehnten noch Chancen haben, den einen oder anderen Schleicher zu fangen. Aber wiegesagt müssen dafür auch erst einmal andere, entscheidendere Faktoren ins Reine gebracht werden.